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Palazzo der Liebe

Palazzo der Liebe

Titel: Palazzo der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Wilkinson
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einen Drink ein und machten sich gegen sieben endgültig auf den Heimweg, um nicht zu spät zum Dinner zu kommen.
    Im Palazzo angekommen, wollte Sophia direkt in die Gästesuite gehen, doch Stephen hielt sie zurück.
    „Ich habe Rosa angewiesen, deine Sachen in das zweite Schlafzimmer meiner Suite zu bringen“, informierte er sie.
    „Oh …“ Beim Gedanken an die nette Haushälterin, und was diese jetzt von ihr halten mochte, errötete Sophia unwillkürlich.
    „Nach den Ereignissen der letzten Nacht hielt Rosa es für eine vernünftige Entscheidung“, fuhr Stephen fort, als könne er ihre Gedanken lesen. „Es sei denn, dir gefällt die Lösung nicht.“
    Obwohl sie selbstverständlich protestieren sollte, schüttelte Sophia nur stumm den Kopf.
    „Gut, ich glaube, der Raum wird dir gefallen. Dort hat Fran geschlafen.“
    „Ist sie da auch gestorben?“
    Stephen nickte zögernd. „Ja, macht es dir etwas aus?“
    Sie lächelte. „Überhaupt nicht, solange es dort keine negativen Schwingungen gibt.“
    „Ganz sicher nicht, eher das Gegenteil. Rosa mochte meine Tante sehr. Bis auf das Entfernen der Garderobe und Frans persönlicher Habseligkeiten sieht der Raum unverändert aus. Er strahlt eine anheimelnde Atmosphäre aus – wie eine liebevolle Erinnerung an seine ehemalige Bewohnerin.“
    „Dann werde ich mich dort sehr wohlfühlen.“
    Stephen ging zu ihr und strich Sophia eine dunkle Locke hinters Ohr. „Was für eine bemerkenswerte und freundliche Aussage. Andere Frauen hätten es sicher als Zumutung empfunden.“
    „Das kommt wohl einfach auf die Sicht der Dinge an“, gab Sophia prosaisch zurück. „In einem so alten Haus wie diesem findet man wohl kaum ein Schlafzimmer, in dem noch niemand gestorben ist.“
    Stephen lachte. „Um ehrlich zu sein, erwarte ich gar nicht, dass du wirklich dort schläfst“, raunte er ihr dann ins Ohr, „… sondern bei mir, in meinem Bett.“
    Als er seine Lippen auf ihre legte, erwiderte sie seinen Kuss mit einer Inbrunst, die ihm ein dumpfes Stöhnen entlockte. Nur widerwillig gab er sie frei.
    „Wenn wir uns jetzt nicht zusammenreißen, kommen wir nie zu unserem Dinner“, murmelte er heiser. „Dabei weiß ich, dass Angelo uns etwas ganz Besonderes gezaubert hat.“
    Sofort schob Sophia ihn von sich. „Das ziehe ich natürlich bei Weitem deinen Küssen vor!“, behauptete sie frech und erntete dafür von Stephen ein erstauntes Lachen, das nicht ganz echt klang. Aber der Gedanke, endlich seine fast beängstigende Selbstsicherheit erschüttert zu haben, gefiel Sophia.
    „Dann zeig mir mein neues Schlafzimmer, damit ich mich schnell frisch machen kann“, forderte sie kess. „Wir wollen Angelo, den Zauberer, doch nicht unnötig warten lassen.“
    Fünfzehn Minuten später erschien sie frisch geduscht und parfümiert in einem mitternachtsblauen Seidenkleid mit einem für ihre Verhältnisse wagemutigen Dekolleté und strahlte Stephen offen an, der einen leicht irritierten Eindruck machte. Die dunklen Locken hatte sie zu einem strengen Knoten aufgesteckt, der ihre zarten Gesichtszüge ausgesprochen apart erscheinen ließ. Die schönen grünen Augen funkelten, und die vollen roten Lippen luden zum Küssen ein.
    „Wow …“, murmelte Stephen. Langsam kam er auf sie zu, griff nach ihrer Hand und drehte Sophia im Kreis, um sie von allen Seiten zu bewundern. „Der zum Leben erwachte Traum jedes Mannes.“
    Sophia spürte, wie sich ihr Herz zusammenzog.
    Ich möchte doch nur dein Traum sein, hätte sie ihm am liebsten zugerufen.
    Stattdessen akzeptierte sie seinen angebotenen Arm und ließ sich von Stephen in einen eleganten, mit Eichenpaneelen verkleideten Raum führen, den sie auf ihrer Besichtigungstour durch den Palazzo ausgelassen hatten.
    Auf dem langen, mit weißem Damast eingedeckten Tisch, der Platz für ein Dutzend Menschen bot, standen zwei Gedecke. Das kostbare Porzellan, zusammen mit dem antiken Silberbesteck, den Kristallkerzenhaltern und dem üppigen Bukett aus frischen Blumen in der Mitte der Tafel wirkte auf Sophia wie eine Szene aus einem Märchen.
    Insgeheim fragte sie sich, ob Rosa diesen ganzen Aufwand auch betrieb, wenn Stephen hier allein dinierte.
    Während er geschickt eine Flasche Weißwein öffnete und ihnen einschenkte, betrachtete Sophia verzückt den bunten Strauß. „Was für wunderschöne Blumen …“
    „Ja, eines von Rosas Steckenpferden. Wenn ich allein bin, esse ich meistens im Frühstückszimmer, sodass sie nur selten Gelegenheit

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