Palazzo der Lüste
Ähnlichkeit mit Nicolò war beängstigend. Es war, als würde sie in dessen Augen blicken.
»Wieso bist du einfach so verschwunden? Wo ist der Kerl?« Er begann sie zu schütteln.
In Stefano tobten Gefühle, die ihn beinahe die Kontrolle über sich verlieren ließen. Diese Frau raubte ihm den Verstand. Sie sollte den Mund aufmachen und ihm endlich sagen, wo sie gewesen war, und dass es da keinen anderen Mann gegeben hatte. Der Gedanke, sie könnte … Es machte ihn wütend und erregte ihn zugleich.
»Sag endlich, bei wem du warst!«
Ihre Lippen zitterten, ein kirschroter Mund, in den er hineinbeißen wollte wie in eine überreife Frucht.
»Stefano, das kann ich nicht so einfach erklären.«
»Ein Name genügt«, knurrte er. Ihre ausweichende Antwort machte ihn wütend. Sie sollte jetzt wenigstens den Mut haben, die Wahrheit zu sagen. Er schüttelte sie heftiger. Wie eine Puppe schlenkerte sie in seinen Armen
»Es war …« Ihre Stimme klang abgehackt.
»Du lügst. Ich kann ihn an dir riechen.«
Eine Woge überschwemmte ihn, schaltete seine Gedanken aus. Er riss sie in seine Arme und presste seinen Mund auf ihren. Cecilia wehrte sich gegen den Sturm seiner Gefühle. Sie wollte sich ihm entziehen und wand sich wie ein Aal.
»Au, du tust mir …«
Stefano hörte nicht auf sie. Er drückte sie noch heftiger an sich.
Je stärker sie von ihm fortstrebte, desto fester hielt er sie. Sein Mund presste sich auf ihren, Zähne gruben sich in das weiche Fleisch ihrer Lippen.
Schmerz durchfuhr Cecilia. Er war ihr Herr und hatte das Recht, sie so zu behandeln. Ihre Bewegungen verflachten zu einem letzten Aufbäumen, innerlich sehnte sie sich bereits nach der Unterwerfung. Die Knie wurden ihr weich, sie sackte gegen ihn und öffnete ihren Mund.
Eine seiner Hände suchte sich seinen Weg unter ihr Top. Grob riss er an dem störenden Stoff, schob ihn beiseite. Ihre harten Nippel drückten sich gegen sein TShirt. Das stachelte ihn weiter an, und er knetete ihre kräftigen Rückenmuskeln.
Sie hatte den Schmerz verdient. Er würde sie nie wieder gehen lassen, das schwor er sich und verbiss sich fester in ihre Lippen. Wenn da ein anderer Mann war, dann würde der Kerl ihn kennenlernen. Es gab keine Zärtlichkeit zwischen ihnen, sondern nur die blanke Gier, den anderen zu besitzen. Hastig rissen sie sich die Kleider vom Leib. Stefano gönnte ihrem Körper einen begehrlichen Blick – er war noch schöner als er ihn in Erinnerung hatte – und ließ die Hände über ihre Konturen gleiten, bevor sie sich fest um ihre Brüste schlossen.
»Los, leg dich hin!«
»Wo?« Cecilia schob sich seinem Griff entgegen.
»Einfach auf den Boden.«
Er drückte sie nieder und warf sich dann über sie. Er spreizte ihre Beine und mit einem einzigen kraftvollen Stoß drang er in sie ein. Sie nahm ihn auf – er war der Herr und sie das Gefäß.
Den Kopf gegen ein Bein des Couchtisches gepresst, nahm sie seine Leidenschaft auf. Jeder Muskel seines Körpers war gespannt, er spürte es kaum, dass sie ihre Finger in seinen Rücken krallte.
Es war hart, schnell und wild, und ebenso erreichte sie den Höhepunkt. Ihr durchgedrückter Rücken sank entspannt zusammen, und sie fühlte seinen Samen in sich hineinschießen. Stefanos Wut verrauchte mit seinem ausströmenden Samen. Er rollte sich von Cecilia herunter und lehnte sich mit dem Rücken an das Sofa.
»Hm, das tut so gut mit dir«, murmelte sie und schmiegte sich an ihn.
Cecilia blickte an sich hinunter. Wo sich seine Finger in ihre Brüste gekrallt hatten, waren rote Druckstellen zurückgeblieben. Erinnerungen an die Leidenschaft der letzten halben Stunde. Stefano bemerkte ihren Blick und lächelte entschuldigend. Mit der Fingerspitze fuhr er sacht über die roten Stellen. Sie lockte die schlimmsten und die besten Seiten in ihm hervor. Ihr Lächeln beruhigte ihn.
»Kannst du mir jetzt sagen, wo du gewesen bist?«
»Ja – ich …« Was sollte passieren, wenn sie es ihm sagte. Sie lebten in einem technischen Zeitalter, es gab Zeitreisen in Büchern und Filmen, und außerdem würde sie platzen, wenn sie es nicht loswurde. Stefano konnte sie sagen, was bei Nicolò unmöglich gewesen war. Aber wenn sie es ihm sagte, war es so, als hätte sie es auch dem Venezianer gesagt, denn sie waren eins, nur in verschiedenen Zeitaltern.
Sie berichtete alles. Von ihrer Ankunft in der Terraferma, von der Wette, von Venedig, der
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