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Paloma

Paloma

Titel: Paloma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Dannenmann
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keine wirklich schwere Arbeit macht.“
    „Sie kennen ihn nicht. Er macht ja doch, was er will.“
    „Du, bitte ... wenn du einverstanden bist.“ Paloma nickte. Sie sieht entzückend aus. Ein bildhübsches junges Mädchen, schoss es Philipp plötzlich durch den Kopf. Diese Augen, ihr noch kindlich weiches Gesicht mit sehr heller Haut, ein schöner Kontrast zu ihrem dunklen Haar. Er musste blind gewesen sein vorhin. Nur seinen Hausbau im Kopf.
    Salvador, der bereits im Anbau neben dem Haus verschwunden war, meldete sich. „Was ist denn? Wo bleibst du, Philipp?“
    Das Mädchen lächelte. Philipp lächelte ebenfalls. Dann hob er hilflos die Schultern und folgte Salvador, den er im Anbau nebenan rumoren hörte.
    Am nächsten Morgen erwartete Philipp Salvador bereits mit der Hacke in der Hand. Er brannte geradezu darauf, in die Hände zu spucken und mit der Arbeit zu beginnen. Aber vorerst wurde nichts daraus. Als Salvador mit seiner Mobylette angeknattert kam und sie danach zusammen das Gelände abgingen, stellte sich heraus, dass sie verschiedener Meinung waren, den Standort des Hauses betreffend.
    „Kein vernünftiger Mensch baut sein Haus in eine Senke. Was ist, wenn es mal stark regnet? Kommt auch bei uns manchmal vor. Und dann? Willst du Wasser im Haus haben?“, gab Salvador zu bedenken.
    Der Gedanke an Regenwasser erschien Philipp beim Anblick des ausgedörrten Bodens zwar ziemlich abwegig. Er erinnerte sich jedoch an einen Herbsttag, an dem solche Wassermassen heruntergekommen waren, dass die ausgetrocknete Erde das Wasser nicht so schnell aufnehmen konnte, weshalb es in Sturzbächen jede Böschung hinuntergeschossen war. Und so gab er schließlich nach, als Salvador den höchsten Punkt des Geländes als idealen Standort seines Hauses vorschlug.
    Danach beratschlagten sie über den günstigsten Ort für die Zisterne. Salvador überprüfte den Boden auf Felsplatten oder sonstiges größeres Gestein. Schließlich entschieden sie sich für einen Ort, an dem ein paar Rosmarinbüsche wuchsen.
    „Du kannst ziemlich sicher sein, dass Steine im Boden sind, wenn irgendwo etwas wächst. Weil sich das Wasser darunter sammelt, das die Pflanzen zum Überleben brauchen. Aber meistens nur kleinere Steine.“
    Mittlerweile stand die Sonne bereits senkrecht und deshalb verbannte Philipp Salvador unter das Sonnendach, wo er sich allerdings erst nach einigem Sträuben niederließ. Er zündete sich eine Zigarette an und sah zu, wie Philipp die Hacke in die Hand nahm und sie in den Boden hieb, um die oberste Erdschicht zu lockern. Kaum war die Zigarette jedoch zu Ende geraucht, kam Salvador unter dem Sonnendach hervor, nahm eine Schaufel und begann, das erste lose Erdreich beiseite zu räumen. So sehr Philipp auch dagegen protestierte, Salvador machte einfach weiter.
    Die Arbeit war sehr viel schwerer, als Philipp sich vorgestellt hatte. Obwohl er mit aller Kraft die Hacke in den Boden trieb, kam er nur wenige Zentimeter tief. Die Erde hier war wegen der Nähe zum Strand vermutlich noch nie bearbeitet worden und jahraus, jahrein hatte die Sonne sie steinhart gebrannt. Der Schweiß floss Philipp schon bald in Strömen über Brust und Rücken. Und ihm wurde allmählich klar, dass die Hektik, mit der er die Arbeit begonnen hatte, ihn nur unnötig ermüdete. Seine Bewegungen wurden danach langsamer, seine Schläge mit der Hacke fanden allmählich einen ruhigen Rhythmus. Trotzdem spürte er bereits nach etwa einer Stunde ein erstes Ziehen im Rücken. Seine Muskeln waren eine solche Schwerarbeit nicht gewöhnt.
    Ab und zu legte Philipp, aber auch Salvador, eine Pause ein und reichten sich gegenseitig die Wasserflasche, aber sie verständigten sich eher mit Gesten als mit Worten, um Kraft zu sparen. Und auch als sie am frühen Nachmittag unter dem Sonnendach saßen und sich mit Brot, Käse und Sobrasada stärkten, fettiger Wurst mit viel Paprikagewürz, sprachen sie kaum.
    Anschließend machte Salvador ein kleines Nickerchen und Philipp ging hinunter ans Wasser, um sich ein wenig abzukühlen.
    Am Spätnachmittag arbeiteten sie weiter, aber auch jetzt lag die Hitze noch immer drückend über dem Land. Dennoch zog Philipp sich jetzt ein T-Shirt über, sein Rücken und seine Schultern waren bereits feuerrot.
    Als sie gegen Abend Schluss machten und das Knattern von Salvadors Mobylette in der Ferne immer dünner wurde, umrundete Philipp, eine Zigarette rauchend, ihr Tagewerk. Etwa dreißig Zentimeter tief waren sie in dem abgesteckten 

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