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Palzki 09 - Ahnenfluch

Palzki 09 - Ahnenfluch

Titel: Palzki 09 - Ahnenfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Schneider
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neue Bekanntschaft?« Damit wollte ich ihn ein wenig aufziehen. Gerhard genoss sein Leben. Seine Lebensabschnittsgefährtinnen wechselten recht häufig. Immer dann, wenn das Thema Kinder akut wurde.
    »Woher weißt du von Sybille?«, fragte dieser überrascht. »Die habe ich gestern erst beim Gassi gehen kennengelernt.«
    Ich zog ein freches Grinsen auf. »Den Namen höre ich eben zum ersten Mal.«
    »Du hast einen Hund?«, fragte Jutta.
    »Ne, nicht wirklich. Ich leih mir manchmal einen Dalmatiner aus der Nachbarschaft. Mit Hund kommt man viel leichter in Kontakt zu fremden Menschen.«
    »Insbesondere mit weiblichen«, ergänzte ich.
    »Klar, aber woher wusstest du das mit Sybille, Reiner?«
    »Ich habe doch überhaupt nichts gesagt von einer Sybille, sondern nur von deiner neuen Bekanntschaft.«
    »Ja, aber …«
    »Hätte ich von deiner alten Bekanntschaft gesprochen, wäre es viel unwahrscheinlicher gewesen, dass meine Frage passt.«
    Jutta lachte schallend. »Eins zu null für dich, Reiner.«
    »Kann ich an deinen Computer, Jutta?« Wir registrierten, dass Paul anwesend war.
    »Das geht leider nicht, Paul. In der Dienststelle wird gerade ein zentrales Update aufgespielt.«
    »Klasse«, freute sich mein Sohn. »Kriegst du dann auch die neue Version von ›Das Grauen im Lehrerzimmer‹? Da kann man jetzt auch die Rolle des verrückten Hausmeisters übernehmen.«
    »Spielst du eigentlich auch Monopoly und so Zeug?«, fragte Gerhard, dessen Sybille es nun bezüglich Kinderwunsch noch schwieriger haben dürfte.
    »Schon lang nicht mehr. Das ist alles viel zu einfach. Papa und Mama merken nicht mal meine kleinsten Schwindeleien. Da muss ich mich gar nicht mehr anstrengen.«
    Bevor alles ausartete, beeilte ich mich, zum Thema zurückzukommen.
    »Zweier muss weg. Der nervt nur. Konntet ihr inzwischen weitere Details über ihn ausfindig machen?«
    Jutta ging zu ihrem Schreibtisch und holte eine dünne Akte. »Jürgen hat heute früh recherchiert.«
    »Wo ist der überhaupt?«
    »Spezialauftrag von KPD«, erklärte Gerhard. »Irgendwas Unaufschiebbares.«
    Ich nahm die Akte und überflog sie. »Das ist nur Kleinkram. Mehr als Bewährung springt da nicht raus. Und wenn sein Kumpel KPD interveniert, kriegt Zweier das Bundesverdienstkreuz.«
    Ich überlegte kurz. »Im Moment habe ich einen gewissen Freiraum. Erst morgen gegen Mittag will er mit mir die rem-Museen unsicher machen. Also los, KP-Diem statt KPD.«
    »Das war aber ein kalter Witz.« Jutta tat so, als friere sie. »Seit wann sprichst du ausländisch?«
    »Jeder spricht ausländisch, in fast jedem Land dieser Welt.«
    »Jetzt fängt er auch noch an, mit Lebensweisheiten um sich zu werfen«, schwatzte Gerhard. »Hat dich dieser Zweier so beeindruckt?«
    »Komm, bitte keine Beleidigungen. Sonst schick ich deiner Sybille ein paar liebe Kinderfotos.«
    »Was wollen wir nun tun, Reiner?« Jutta wurde wieder sachlich, was ich sehr gut fand.
    »Wir müssen an zwei verschiedenen Enden anpacken. Da ist die Sache mit der Armbrust und dem Schlüssel. Die Spur führt direkt ins Mannheimer Barockschloss. Meiner Meinung nach viel zu offensichtlich. Bitte überprüft, ob das Original des Schlüssels in Bruchsal liegt. Zweitens sollten wir die historischen Kostüme bei Herrn Rocksinger auf Vollständigkeit prüfen und fotografieren. Vielleicht erkennt dieser Waldschrat mit seinem Rollator eines davon wieder.«
    »Das übernimmst aber du«, meinte Jutta. »Du hast eh inzwischen ein recht herzliches Verhältnis zu dem Kerl.«
    Ich ließ mich in meinen Gedankengängen nicht ablenken. »Es muss eine Verbindung zu Zweier geben. Man könnte jetzt spekulieren, dass es ein Mitarbeiter der rem-Museen ist, der den unliebsamen Kollegen loswerden und den Verdacht gleichzeitig auf das Schloss lenken möchte.«
    »Dann kann ich nur zur Vorsicht raten«, meinte Gerhard. »Du solltest deinem Lehrer nicht zu nahe kommen. Wer weiß, ob das der einzige Versuch bleibt, ihn umzubringen.«
    »Davon rede ich die ganze Zeit. Wir müssen ihn loswerden. Und das gelingt am besten, wenn wir eine Nahtstelle zwischen ihm und dem mittelalterlichen Schützen konstruieren.« Ich ergänzte: »Ich weiß, Mittelalter war noch früher.«
    »Okay.« Jutta hatte sich die Punkte notiert. »Was machen wir mit der Studentin? Hast du wenigstens Name und Adresse?«
    »Das ging alles viel zu schnell. Bevor ich’s richtig kapiert hatte, war sie schon auf und davon. Ich treffe mich mit ihr um 10.30 Uhr.«
    »Das ist richtig

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