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Palzki 09 - Ahnenfluch

Palzki 09 - Ahnenfluch

Titel: Palzki 09 - Ahnenfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Schneider
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aus ihr rauszuquetschen, dann nehmen wir sie vorläufig fest. Da wir uns eine halbe Stunde früher verabredet haben, dürfte genügend Zeit verbleiben. Wie wir allerdings die andere Person, auf die die Studentin tatsächlich wartet, erkennen, das weiß ich nicht. Das lassen wir auf uns zukommen.«
    »Prima«, bestätigte Jutta. »Im Anschluss fahre ich mit der Studentin ins Büro zur Vernehmung. Jürgen kann währenddessen den Text entschlüsseln. Kriegst du das hin, Jürgen?«
    »Was soll das für eine Frage sein? Natürlich schaff ich das.«
    »Und was mache ich in der Zeit?«
    Jutta lachte. »Das hast du uns vorhin doch selbst erzählt. Du triffst dich mit deinem Privatlehrer und schaust dir den Aufbau der Wittelsbacher Ausstellung im Zeughaus an. Die meisten Vitrinen sollen zwar noch leer sein, deinen Geschichtslehrer wird das aber nicht weiter stören. Du wirst dabei bestimmt viel Spaß haben.«
    Mist, Zweier hatte ich gerade erfolgreich verdrängt.
    »Du hast es gut, Reiner«, frotzelte Gerhard. »Ich würde auch gern mal in einem Rolls-Royce durch die Gegend kutschiert werden.«
    »Wir können sofort tauschen, wenn du auf Sterilität und 200 PS stehst.«
    »Kilowatt heißt das, die Pferdestärken gelten als veraltet.«
    Ich sprach das Wort ›Klugscheißer‹ nicht laut aus, anhand meiner Lippenbewegungen konnte man es dennoch erkennen.
    Während ich aufstand, sah ich, wie Paul protestierte, weil Jürgen ihm die Colaflasche abnahm.
    »Ich bin für den Rest des Tages zu Hause, falls etwas passiert. Stefanie wird bald mit Lisa und Lars aus der Klinik zurückkommen.«
    »Einverstanden«, sagte Jutta. »Ich plane die Aktion in den rem-Museen durch, damit morgen nichts schiefgeht.«
    »Was soll da schon schiefgehen, Jutta? Bisher haben wir jeden Fall gelöst.«
    Meine Kollegen lachten herzhaft, während ich mit Paul das Büro verließ.

    Meine Frau war bereits daheim. Das Erste, was mir auffiel, war Stefanies böser Blick.
    »Ist was mit Lisa?«, fragte ich nervös. »Alles in Ordnung? Wo sind die beiden überhaupt?«
    »Die schlafen«, entgegnete sie nicht allzu freundlich. »Mensch, Reiner, was hast du dir dabei eigentlich gedacht?«
    Ich benötigte einen Moment, um zu erfassen, worum es ging.
    »Ach so, jetzt verstehe ich. Das kann doch jedem mal passieren. Es ist schon ein paar Jahre her, dass ich Pizza selbst gemacht habe. Ich kann mich gar nicht mehr daran erinnern. Die blöde Hefe habe ich übersehen. Das nächste Mal denke ich dran. Hast du die Pizza probiert? Der Boden ist leider ein wenig krümlig geworden.«
    Meine Frau stand eine Weile mit offenem Mund da. »Sonst hast du keine Sorgen?«
    Großäugig blickte ich sie an. »Ich weiß jetzt wirklich nicht, was du meinst. Ist was mit Melanie? War es verkehrt, dass ich Paul und mir eine Pizza vom Caravella geholt habe? Ich konnte deinen Sohn schlecht hungrig ins Bett schicken.«
    Endlich erfuhr ich, was Stefanie meinte.
    »Du warst nur wenige Stunden zu Hause. Wie kann man in so kurzer Zeit solch ein riesiges Chaos veranstalten? Die Küche sieht aus, als hätte eine Kompanie eine Orgie gefeiert, im Wohnzimmer liegen die Kleider von dir und Paul verstreut in der Gegend rum und das Bad sieht aus wie ein Lazarett.«
    Sie gab mir mit ihrer Gardinenpredigt ein gutes Gegenargument. Ich zeigte ihr den Verband am linken Arm, der zwar nicht mehr wehtat, aber einen optisch guten Eindruck machte.
    »Ich habe alles gegeben, Stefanie, trotz meiner schweren Verletzung. Ich konnte gerade noch einen mehrtägigen Krankenhausaufenthalt verhindern. Die wollten sogar meinen Kopf untersuchen, weil ich auf’s Pflaster gefallen bin.« Ich zog eine mitleidsvolle Miene auf. Darin waren alle Männer Weltmeister. Vermutlich handelte es sich um angeborene Reflexe, die bis auf Adam zurückzuführen waren.
    Stefanie ließ sich davon beeindrucken. Ich erzählte alles und schmückte dabei manches Detail hilfreich aus. »Deswegen hat das mit der Pizza auch nicht so richtig geklappt«, beendete ich meine Geschichte.
    Sie war hartnäckig. »Warum hast du Paul mitgenommen? Der hätte doch bei Ackermanns bleiben können.«
    Mit einem Blick auf unseren Sohn, der nebendran stand, antwortete ich: »Das erkläre ich dir heute Abend.«
    Paul kicherte, was wohl auch an der getrunkenen Cola lag. »Das war ein geiler Tag, Mama. Wir haben voll die gefährlichen Abenteuer erlebt und in einer grusligen Gruft sogar einen Geheimgang entdeckt. Dort wohnen die schleimigen Gruftmonster.«
    Bevor Stefanie

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