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Palzki 09 - Ahnenfluch

Palzki 09 - Ahnenfluch

Titel: Palzki 09 - Ahnenfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Schneider
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andere Verpflichtungen. Ich habe mit ihr vereinbart, dass ich beziehungsweise wir morgen um acht Uhr bei ihr sein werden. Während ich mich mit Frau Tannhäuser unterhalte, organisiere ich Ihnen einen Führer für das Museum. Dann können wir unseren Rückstand wieder einholen.«
    »Was für einen Rückstand? Ich habe fast alle Räume des Schlossmuseums gesehen, dazu die Schlosskirche und den Eingangsbereich des Zeughauses. Ich bin schon fast ein ausgebildeter Führer.«
    Einer spontanen Eingebung folgend ergänzte ich: »Außerdem habe ich auch noch meine normale Arbeit. Den Rest des Tages muss ich mich um die Armbrust und den alten Schlüssel kümmern. Diese Sache darf man nicht schleifen lassen. Der Schuss mit der Armbrust hätte auch Ihnen gelten können.«
    »Mir? Garantiert nicht. Nur ganz wenige Leute wissen, dass ich mich im Moment in dieser Region aufhalte. Und fast niemand wusste, dass ich mit Ihnen zum Heimatmuseum in Schifferstadt fuhr. Das war nur Klaus, Ihren Kollegen und uns beiden bekannt.«
    »Denken Sie, der Pfeil war für mich gedacht? Oder wollen Sie behaupten, dass meine Kollegen mich ermorden wollen? Oder gar Herr Diefenbach?«
    Zweier blies zum Angriff. »Beamten kann man nicht so einfach kündigen«, antwortete er gehässig. Als Retourkutsche legte ich das Tabakpäckchen auf das Armaturenbrett. Sofort war er wieder friedlich.
    »Okay, ich lasse Sie heute in Ruhe. Sie werden sehen, das muss ein blöder Zufall gewesen sein.«
    »So machen wir es. Morgen früh habe ich einen lang eingeplanten Arzttermin. Ersparen Sie mir Details, es ist etwas Unappetitliches. Fahren Sie zeitig zu Frau Tannhäuser und ich stoße später hinzu – mit meinem eigenen Wagen«, ergänzte ich.
    »Meinetwegen, das brauchen wir Ihrem Chef gegenüber aber nicht extra zu erwähnen.«
    Angsthase, Duckmäuser, dachte ich zufrieden. Morgen früh würde ich die Studentin treffen und endlich verstehen, was sich hinter der ganzen Geschichte verbarg. Zum Glück wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht, wie gefährlich der nächste Tag werden würde.

Kapitel 7: Endlich wieder daheim
    »Wo hast du den komischen Kerl gelassen?«, fragte Gerhard zur Begrüßung, als ich mit Paul in Juttas Büro kam.
    »Ich habe ihm ein Plätzchen in der Gruft organisiert. Jutta, haben wir noch Kekse oder so was in die Richtung?« Mein Blick hatte sich auf die leere Dose auf dem Besprechungstisch verfangen.
    »Keine Chance«, erwiderte sie. »Kannst du bitte mal unchiffriert reden? Was meinst du überhaupt?«
    Während ich mich setzte, sagte Paul: »Bin gleich wieder da« und verschwand. Bestimmt musste er nur zur Toilette.
    Ich erzählte meinen Kollegen von den letzten ereignisreichen Stunden.
    Nachdem ich fertig war, meinte Gerhard: »Ich kapier überhaupt nichts.«
    Da ging es ihm wie mir. Jutta gab mir eine handschriftliche Notiz. »Kurz bevor du kamst, hat ein Herr Wischniewski angerufen. Die Nachricht passt zu dem, was du uns erzählt hast. Er wäre mit Herrn Becker nochmals in der Kirche gewesen und hat sich hinter dem Unigebäude den Ausgang des Lüftungsschachtes angeschaut. Wie nicht anders zu erwarten, ist dieser vergittert und unversehrt.«
    »Mannomann«, stöhnte ich. »Da hat Becker ihn aber schnell überreden können zurückzukehren. Wir haben uns erst vor einer halben Stunde verabschiedet.«
    Mein Sohn kam zurück. In einer Hand hielt er eine Exklusivpackung Kekse, die für Normalsterbliche unbezahlbar war, in der anderen eine 1,5-Liter-Flasche Cola. »Die Buddel ist für mich«, sagte er und stellte die Keksdose auf den Tisch. »Da steht drauf, dass auch welche mit Alkohol drin sind, Papa. Darf ich die mal probieren?«
    Während meine Magensäfte in Wallung gerieten, mir gleichzeitig Übles schwante, hakte ich nach. »Wo hast du das her?«
    »Organisiert.«
    »Wo? Hast du das irgendwo geklaut?«
    »Klauen, hier bei den Bullen? Das trau ich mich nicht, Papa. Das hat irgendwo rumgestanden und niemand war in der Nähe. Also gehört es auch niemandem.«
    Seine kindliche Schlussfolgerung war zwar logisch wenig korrekt; da mein Über-Ich inzwischen das Cellophan entfernt hatte, beendete ich die Fragerei. Der Besitzer würde sich bestimmt melden. Sollte er eben sein Zeug nicht überall stehen lassen.
    »Und nun?«, fragte Jutta.
    »Wir haben viel zu tun, Kollegen. Zuerst sollten wir uns diesen Zweier vom Hals schaffen.«
    »Wieso wir? Der ist im Moment ausschließlich dein Problem.«
    »Danke, lieber Kollege. Was macht eigentlich deine

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