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Palzki 09 - Ahnenfluch

Palzki 09 - Ahnenfluch

Titel: Palzki 09 - Ahnenfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Schneider
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Berg aus LKW-Planen. Verdutzt sah ich mich um, von dem Schloss war nichts zu sehen. Ringsherum befanden sich Absperrgitter, die mit schwarzen Planen behängt waren. Im Innern des Käfigs standen Metzgers Mobilklinik sowie der mehrere Kubikmeter große Haufen mit LKW-Planen. Verdattert blickte ich meine Helfer an. »Wo sind wir?«
    Metzger schüttelte den Kopf und drehte sich zu den beiden anderen. »Ich hab’s euch doch gleich gesagt. Palzki ist kein bisschen stressresistent. Er ist da unten bestimmt komplett abgedreht.«
    Fratelli kam dennoch näher. »Wir mussten uns vor neugierigen Blicken abschirmen, Herr Palzki«, erklärte er mir. »Zum Glück wurden heute Morgen die ersten Planen geliefert. Für das Schloss, Sie wissen schon.« Er kniff ein Auge zu.
    »Woher wussten Sie, wo ich bin?« Die Frage nach der Uhrzeit ersparte ich mir. Anhand der einsetzenden Dämmerung konnte ich mir diese in etwa ausrechnen.
    »Das war meine Aufgabe«, sagte Dietmar Becker stolz. »Als mir Herr Metzger sagte, dass Sie schon über eine Stunde in der Uni sein würden, kam mir das spanisch vor.«
    »Haha«, unterbrach ich.
    Becker überhörte die Unterbrechung. »Ich konnte Ihren Weg zunächst nicht nachvollziehen. Erst Ihre Kollegin Frau Wagner, die Sie ebenfalls suchte, konnte mir weiterhelfen.«
    »Wo ist sie überhaupt?«, unterbrach ich erneut, während ich von dem Planenberg stieg.
    »Die wartet auf das Spezialeinsatzkommando. Nachdem ich herausbekommen habe, wo Sie sind, sah Frau Wagner keine andere Möglichkeit.«
    »Aber wir!«, fiel ihm der Notarzt rüde ins Wort. »Es gibt für alles eine Lösung!«
    Metzger kam zu mir und riss mir ohne Vorwarnung das Pflaster von der Stirn. »Das brauchen Sie jetzt nicht mehr«, meinte er. »Das ist schon so gut wie verheilt.«
    Ich tat mich schwer, die einzelnen Fäden zu verweben und alles zu verstehen.
    »Hat Ihnen Frau Stadelbauer verraten, wo ich bin?«, fragte ich ungläubig.
    Becker verneinte. »Mir nicht, aber ihrer Studentengruppe, die sie in der Bibliothek getroffen hat.«
    »Sie haben die Professorin belauscht?«
    Er nickte. »Als Student war es für mich ein Leichtes, herauszufinden, wo sie war. Und in der Bibliothek gibt es genügend Verstecke. Ich musste nicht einmal sehr nahe an die Gruppe dran. Mit meinem kleinen Richtmikrofon, das ich immer dabei habe, konnte ich jedes Wort verstehen.«
    »Das ist nicht zufällig das neue Gimmick aus der Yps?«
    »Lästern Sie nur, Herr Palzki. Ohne das Ding würden Sie immer noch im Bunker sein.«
    »Okay, okay, entschuldigen Sie mich bitte. War auch Herr Rocksinger aus dem Museum dabei?«
    »Nicht, dass ich wüsste. Es waren nur ein gutes halbes Dutzend Personen. Die Professorin und Studenten, mehr nicht. Jedenfalls sagte sie, dass sie den Mörder von Katja im Bunker eingesperrt hat.«
    »Mörder?«, rief ich, doch dann fiel mir ein, dass ich der Professorin meinen Beruf verschwiegen hatte. War alles nur ein blödes Missverständnis?
    »Und wie ging’s dann weiter?«, fragte ich neugierig.
    »Den Rest habe ich nicht verstanden. Es ging um ein Treffen, aber nicht hier in Mannheim und das Wort ›Leihgaben‹ fiel zweimal. Wie ich außerdem erfahren habe, konnten sie das Schriftstück immer noch nicht dechiffrieren, aber die Professorin wäre nah dran an der Lösung.«
    »Hat man Sie entdeckt, Herr Becker?«
    »Ach was«, entgegnete er nicht ohne Stolz. »So schnell lasse ich mich nicht enttarnen. Ich ging zurück zu Dr. Metzger, der inzwischen von Herrn Fratelli Besuch bekommen hatte. Gemeinsam haben wir dann den Befreiungsplan geschmiedet. Frau Wagner ist noch dazugekommen und hat gesagt, dass sie auf jeden Fall das SEK in Bereitschaft ruft.«
    »Und dann haben Sie das Camp mitten auf dem Ehrenhof aufgebaut. Hatten Sie keine Bedenken, dass die Professorin das sieht? Die wüsste doch sofort, was los ist. Außerdem kann sie von ihrem Büro in den Ehrenhof schauen.«
    Becker lächelte vieldeutig. »Die ist nach ihrem Treffen in der Bibliothek direkt nach Hause gefahren. Wir sind doch keine Anfänger.«
    »Herr Becker?«
    Von außerhalb der Umzäunung rief meine Kollegin.
    »Alles in Ordnung, Jutta«, antwortete ich an seiner statt.
    Der Notarzt ließ Jutta zu uns rein, indem er ein Gitterelement leicht verschwenkte.
    »Na, da scheint ja alles gut gelaufen zu sein«, bemerkte sie, nachdem sie über den Planenhaufen und das Loch gestaunt hatte. »Die Absperrung lassen wir über Nacht besser stehen, damit niemand in das Loch fällt.«
    »Das

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