Palzki ermittelt: 30 Rätsel-Krimis (German Edition)
ich.«
Sie betrachtete
ihren toten Mann ohne Gefühlsregung. »Gestern beim Abendessen. Danach ist er in
sein Arbeitszimmer gegangen. Das tat er fast jeden Abend. Ich habe Fernsehen geschaut
und bin gegen halb elf ins Bett. Wir haben getrennte Schlafzimmer, deshalb weiß
ich nicht, wann und ob er ins Bett gegangen ist.«
»Das ist
nicht so wichtig, Frau Monshauser«, antwortete ich und schaute ihr direkt in die
Augen. »Ich bin mir auch so ziemlich sicher, dass Sie den Suizid Ihres Mannes vorgetäuscht
haben.«
Frage: Womit hat sich Eva Monshauser
verraten?
Lösung 1.
Rätsel-Krimi
Wenn der Hausherr während des
Schreibens des Abschiedsbriefes plötzlich verstorben ist, hatte er keine
Möglichkeit mehr, die Kappe auf den Füllfederhalter zu schrauben.
Reiner Palzki und der Tennisprofi
2.
Rätsel-Krimi
Es hätte so ein schöner Tag werden
können.
Bei uns
in der Rheinebene von Hügeln oder sogar Bergen sprechen zu wollen, wäre etwas übertrieben.
Doch jedes Mal, wenn ich die Nachbardörfer Dannstadt oder das kommunal verbundene
Schauernheim aufsuchte, wunderte ich mich über den Begriff Dannstadter Höh. So sehr
ich auch danach Ausschau hielt, nirgendwo konnte ich eine Erhebung von halbwegs
bedeutsamer Größe ausmachen. Schade, denn wie jeder Vorderpfälzer wusste, hatte
irgendeine Mutter auf der Dannstadter Höh einen Gutzelstand. Dieses Süßwarengeschäft,
wie man es in hochdeutschen Kreisen bezeichnen würde, hatte ich ebenfalls noch nicht
finden können.
Dass ich
an diesem Montagnachmittag nach Dannstadt fuhr, hatte ich meinem eigenen Unvermögen
zu verdanken. Zu jedem Wochenanfang hatten wir eine sogenannte große Lagebesprechung
im imposant eingerichteten Büro von KPD. KPD war der Dienststellenleiter der Schifferstadter
Kriminalinspektion und damit mein direkter Vorgesetzter. Klaus Pierre Diefenbach
war weniger ein Mann der Tat als ein Mann der Worte. Er referierte Montag für Montag
stundenlang über Dinge, die niemanden interessierten und nur selten direkt etwas
mit unserer Arbeit zu tun hatten. Sein liebstes Kind war die Kriminalstatistik,
die er nach individuellen und selbsterfundenen Regeln ständig an das von ihm gewünschte
Ergebnis anpasste. Dass bei dieser gestalterischen Mathematik bisweilen Aufklärungsquoten
von weit über 100 Prozent herauskamen, deutete er als Beweis seiner grenzenlosen
Tüchtigkeit.
Um nicht
bereits am Wochenanfang in tiefste Depressionen zu fallen, haben meine Kollegen
und ich uns ein nettes Spielchen einfallen lassen. Wir nannten es ganz pragmatisch
das Verpiss-dich-Spiel. Es ging einzig und allein darum, sich bei der Lagebesprechung
möglichst unauffällig und früh zu einem Toilettengang zu entschuldigen, um danach
selbstverständlich nicht mehr zurückzukommen. Da sich KPD während seiner Endlosmonologe
meist längere Zeit auf einen einzigen Mitarbeiter konzentrierte, war das Risiko
recht begrenzt. Der Rekord vom letzten Mai, bei dem sich bereits nach zwei Minuten
und zwölf Sekunden vier Beamte zur Toilette entschuldigt hatten, würde aller Wahrscheinlichkeit
nach früher oder später überboten werden.
Doch an
diesem Tag hatte ich Pech, KPD hatte sich auf mich eingeschossen und hielt mir eine
kleinere Ermittlungspanne vor, die wohl jedem Beamten in seiner Laufbahn mal passierte.
Wer konnte auch ahnen, dass die nette Dame vom All-you-can-eat-Imbiss ›Megajoule‹
eine Mörderin war? Ich mochte sie wegen der preiswerten großen Portionen, die sie
servierte, und den netten Gesprächen, die stets unaufdringlich waren. Dass sie mich
dabei über die aktuellen Ermittlungen aushorchte, konnte ich nicht ahnen. Erst nachdem
in unserem Zuständigkeitsgebiet innerhalb eines Monats drei selbstständige Metzger
spurlos verschwanden, dämmerte es mir. Meine versteckten Recherchen ergaben, dass
sich nach jedem Verschwinden eines Metzgers das Fleischangebot im ›Megajoule‹ vervielfachte
und gleichzeitig die Preise gesenkt wurden. Ohne jetzt auf die Details einzugehen,
gelang es mir mit ziemlich großem Aufwand unter körperlichem Schwersteinsatz, die
Dame zu überführen. Und darauf kam es letztendlich an, oder? Statt sich bei mir
zu bedanken, warf KPD mir vor, dass die Kosten meiner verdeckten Ermittlungen den
Jahresetat für seine Frühstückslachsbrötchen überstiegen.
Jeden einzelnen
Euro konnte ich mit Imbiss-Quittungen belegen. Um ein gerichtlich verwertbares Ergebnis
zu erzielen, musste ich selbstverständlich auch die kulinarischen Angebote
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