Palzki ermittelt: 30 Rätsel-Krimis (German Edition)
gelöst. Auch wenn Palzki meinte,
ich würde ihm seinen Erfolg wegschnappen und die Aufklärung des Falls als die meinige
verkaufen, was natürlich Quatsch war. Wenn es mir zu lange dauerte, schnappte ich
mir die Ermittlungsakte, strich alles heraus, was von Palzki kam, und siehe da:
Durch logisches Kombinieren fand ich den Täter. Palzki musste ihn nur noch festnehmen.
Aber sogar das ging bereits ein paarmal fast schief.
Da Palzki
gegenüber meiner Ratschläge resistent zu sein schien, hatte ich mir vorgenommen,
mit ihm gemeinsam einen Fall zu lösen. Nichts Großes für den Anfang, ich wollte
meinen Untergebenen nicht gleich überfordern.
Die Gelegenheit
kam, als sich Elfriede Kurzbügel, eine alte Bekannte, die ehrlich gesagt noch gar
nicht so alt war, bei mir meldete.
»Hallo,
Klaus, gut, dass ich dich erreiche. Ich bräuchte dringend deine Hilfe.«
Ich versprach
ihr, so gegen 17 Uhr vorbeizukommen und einen Mitarbeiter mitzubringen. Dann lernte
Palzki gleich, dass ein Polizeibeamter nicht immer pünktlich Feierabend machen konnte.
Elfriede
und ihr Mann Egon waren weitläufige Bekannte, die ich seit mehreren Monaten nicht
mehr gesehen hatte. Die beiden hatten sich vor ein paar Jahren mit einem Import-Export-Geschäft
selbstständig gemacht. Das Unternehmen schien zu florieren, denn bereits nach kurzer
Zeit war das Ehepaar in einen luxuriösen Bungalow nach Böhl gezogen.
Elfriede
begrüßte uns mit finsterer Miene und führte mich und Palzki sogleich in ihr Büro.
»Klaus, ich hoffe, du kannst mir helfen. Ich glaube, mein Mann betrügt mich.«
Ich blickte
sie skeptisch an. »Das tut mir sehr leid, aber wie ich kann ich dir dabei helfen?
Ich bin ja eher für Mord und Totschlag verantwortlich, äh, zuständig.«
»Ich weiß«,
antwortete Elfriede. »Ich habe dich nicht in deiner Eigenschaft als Dienststellenleiter
angerufen, sondern wegen deiner Begabung, selbst die rätselhaftesten Fälle zu lösen.
Ich dachte, da könntest du mir helfen?« Elfriede legte all den Charme, den eine
Frau nur bieten konnte, in ihren Blick.
»Okay«,
sagte ich. »Dann lass mal hören.«
Elfriede
setzte sich auf eine Ledercouch und bot uns ebenfalls einen Platz und etwas zu trinken
an. »Egon ist seit Monaten fast permanent in der Weltgeschichte unterwegs. Angeblich
hat er ständig Termine mit neuen Lieferanten.«
»Das ist
doch schön, wenn das Geschäft so brummt.«
»Ja, wenn
man es glaubt. Ich kann es nicht beweisen, aber ich habe den Verdacht, dass da etwas
nicht stimmt. Er wird mich bald aus Los Angeles anrufen, ich wäre dir wirklich sehr
verbunden, wenn du mit ihm reden würdest.«
Was sollte
ich in dieser Situation machen? Also wartete ich mit Elfriede darauf, dass das Telefon
klingelte, und erklärte in der Zwischenzeit Palzki meinen Plan.
Bald darauf
war es so weit.
Egon war
sehr erstaunt, als er mich statt seiner Frau am Apparat hatte. »Hallo, Klaus, das
freut mich aber, von dir zu hören. Wenn ich wieder zu Hause bin, sollten wir unbedingt
gemeinsam Essen gehen. Leider bin ich in letzter Zeit viel in der Welt unterwegs.
Gestern war ich bei Freunden in Hollywood, vorgestern habe ich den Griffith Park
bewundert und in Malibu habe ich ebenfalls neue Kontakte knüpfen können. Täglich
habe ich jede Menge Geschäftstermine zu bewältigen. Sage bitte meiner Frau, dass
ich noch vier oder fünf Tage länger bleiben muss. Ich habe jetzt leider keine Zeit
mehr, denn ich muss mich schnell noch für das Abendessen mit wichtigen Geschäftspartnern
umziehen.«
Und schon
war die Verbindung unterbrochen. Elfriede stand nervös von der Couch auf. »Und?
Was hat er gesagt?«
Ich überlegte
einen Moment, um die richtigen Worte zu finden. »Er hat mir berichtet, dass er in
Los Angeles ist, und gesagt, dass er noch ein paar Tage bleiben muss. Doch wie du
bereits vermutet hast, bin ich mir sicher, dass Egon gelogen hat.«
Mit einem
Blick zu Palzki ergänzte ich: »So einfach löst man schwierige Fälle, Herr Palzki!«
Frage: Was ist Klaus Diefenbach
aufgefallen?
Lösung
25. Rätsel-Krimi
Der Anruf erfolgte gegen 18 Uhr
mitteleuropäischer Sommerzeit. In Los Angeles war es dagegen erst 9 Uhr
vormittags. Daher kann die Aussage von Egon, er müsse sich fürs Abendessen
fertig machen, nicht stimmen.
Der unsichtbare Dritte
26. Rätsel-Krimi
Es hätte so ein schöner Tag werden
können.
Bei uns
in der Kriminalinspektion gab es in Sachen Verbrechensbekämpfung zurzeit nicht viel
zu tun. So konnten sich meine
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