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Pamiu Liebling der Goetter

Pamiu Liebling der Goetter

Titel: Pamiu Liebling der Goetter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Fiolka
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fernhältst.“
    „Niemals, hörst du? Niemals!“ In ihren Augen lag wilde Entschlossenheit.
    Khufu trat auf sie zu und holte aus. Seine Hand traf sie im Gesicht, und kurz darauf schmeckte sie Blut auf ihrer Unterlippe. Hinter sich hörte sie das aufgebrachte Fauchen und Knurren von Nitokris. Es gelang ihr, ihre Wut zu beherrschen und sich umzudrehen, obwohl sie Khufu am liebsten einen Dolch einmal, zweimal, nein, zwanzigmal in den Bauch gerammt hätte.
    „Verschwinde jetzt.“
    Khufu wandte sich ab. „Denk an meine Worte, Sklaventochter, oder du folgst deiner Hurenmutter eher zum Duat, als es dir lieb ist.“
    So schnell, wie er gekommen war, verschwand er auch wieder. Neferiabet blieb zurück. Sie zitterte am ganzen Körper vor Wut. „Ich werde dafür sorgen, dass du zum Duat gehst. Das schwöre ich beim Ka meiner Mutter und bei meiner Liebe zur großen Hathor.“
     
    Pamiu bemerkte die bedrückende Stille, die zwischen ihm und Khufu herrschte. Er fragte seinen Freund nicht danach, doch es musste etwas mit Neferiabet zu tun haben. Khufu und seine Schwester begegneten sich feindseliger denn je. Pamiu nahm an, dass irgendjemand sie beim Fest beobachtet hatte und dass Khufu über den Vorfall genau im Bilde war.
    „Pamiu, mein Freund, während der neunzigtägigen Trauerzeit gibt es hier nichts zu tun. Vielleicht war es ein Fehler, dich von den Bauarbeiten an meinem Grabmal abzuziehen. Ich möchte, dass du wieder nach Gizeh zurückkehrst.“
    Pamiu nickte. Jetzt war er sich ganz sicher, dass Khufu ihn von Neferiabet trennen wollte. Er dachte mit Schmerz daran, denn die Prinzessin ging ihm seit diesem Abend nicht mehr aus dem Kopf, doch dann klärte sich sein Verstand wieder und er sah, was er durch die Gefühle für sie alles aufs Spiel setzte – seine ganze Laufbahn.
    „Ja, ich denke, das ist eine gute Idee, Prinz. Wenn du nichts dagegen hast, werde ich bereits morgen abreisen und erst zur Grablegung von Osiris-Snofru zurückkehren.“
    Khufu blickte ihn erleichtert an. „Dann haben wir uns also verstanden.“
    Pamiu nickte erneut und sah zu Boden. Khufu klopfte ihm etwas zu hart für seinen Geschmack auf die Schulter. „Vergiss sie – Weiber sind Dämonen. Sie sind es nicht wert, dass man sich um sie unverhältnismäßig viele Gedanken macht. Auf uns warten weit größere Aufgaben, als sie ein Weib jemals darstellen könnte.“
     
    „Antef, sieh zu, dass die Truhen schnell in meinem Zelt sind, damit kein Sand in meine Kleidung kommt.“
    Antef wusste, dass sein Herr nichts mehr hasste, als staubige und dreckige Kleidung, und so beeilte er sich, dem Wunsch schnellstens zu entsprechen. Es waren drei große Truhen, die Pamiu mitgenommen hatte, die anderen Kleider würden mit einer weiteren Gesandtschaft eintreffen. Die beiden ersten Truhen waren leicht, und Antef schaffte es, sie alleine ins Zelt zu bringen, aber die dritte Truhe bereitete ihm Mühe. Er überlegte, zwei der Arbeiter zu Hilfe zu rufen, doch bis die da gewesen wären, hätte er mindestens eine halbe Stunde warten müssen. Zweifelnd blickte er um sich und dann wieder auf die schwere Truhe. „Ich möchte wissen, was mein Herr da mit sich führt. Dem Gewicht nach zu urteilen, muss sich Geschmeide für die Festlichkeiten eines ganzen Jahres darin befinden.“ Antef machte Anstalten, die Truhe zu öffnen. Es wäre besser, er würde die Sachen in zwei, drei Gängen so schnell wie möglich ins Zelt seines Herrn befördern, als sie so lange draußen im Sand stehen zu lassen. Als er den Deckel anhob, entfuhr ihm ein leiser Schrei. Mit großen Augen bestaunte er den Inhalt. „Prinzessin Neferiabet. Was in der Götter Namen tust du in der Kleidertruhe meines Herrn?“
    Neferiabet erhob sich lächelnd und reckte dabei die steifen Gliedmaßen. „Hilf mir hinaus, Antef.“
    Er reichte ihr seine Hand. „Ich muss dich meinem Herrn melden, Prinzessin.“
    „Oh, ich bitte sogar darum.“ Sie beugte sich hinunter zur Truhe und kramte in den Sachen herum, bis sie Nitokris gefunden hatte. Auch der Katze schien die Reise in der Truhe nicht sonderlich gefallen zu haben. Sie machte Anstalten, hinauszuspringen. „Schließlich brauche ich ein Bad, etwas Sauberes zum Anziehen und etwas zu essen. Du glaubst gar nicht, wie unbequem so eine Kleidertruhe sein kann.“
    Antef wusste darauf keine Entgegnung, sondern verbeugte sich und rannte dann davon, um seinen Herrn zu holen.
     
    Pamiu betrat wütend sein Zelt und fand Neferiabet auf seinem Ruhebett, wo sie

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