Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pamiu Liebling der Goetter

Pamiu Liebling der Goetter

Titel: Pamiu Liebling der Goetter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Fiolka
Vom Netzwerk:
der Großen Königlichen Gemahlin verlangt, und jetzt gehörten sie ihr. Früher hatte sie oftmals mit Khufu zusammen Geschichten erfunden, wie sie als Königspaar zusammen herrschen wollten. Damals, als sie noch Kinder gewesen waren und von Liebe nichts wussten, sondern nur davon, dass sie füreinander bestimmt waren. Hätte Meritates damals geahnt, wie der Tag aussehen würde, an dem sie Königin wurde, sie wäre davongelaufen. Khufu stand neben ihr, darauf bedacht, sie nicht zu berühren. Vor ihnen stand der siebenjährige Kawab, der neue Kronprinz von Kemet. Chamernebti hatten sie bei ihrer Kinderfrau gelassen, sie war ohnehin zu klein, um zu verstehen, welch großer Tag heute war. Hetepheres war erschienen, mühselig auf zwei ihrer jungen Dienerinnen gestützt, hatte einen kurzen Blick auf ihren toten Gemahl geworfen und war sofort wieder verschwunden. Die Priester hatten monotone Totengesänge angestimmt und übertünchten den Totengeruch der Räume mit noch mehr Weihrauch. Meritates wandte sich ab. Sie wollte nicht länger bleiben, doch Khufu packte sie unsanft am Arm.
    „Nicht heute, Meritates, wir haben zu lange auf diesen Tag gewartet. Du wirst den Schein wahren.“
    Sie riss sich los und rieb ihr schmerzendes Handgelenk. „Das kannst du auch ohne mich tun. Oder ruf doch deinen Freund Pamiu zu Hilfe. Ihr seid doch sonst so unzertrennlich. Oder hat dir Neferiabet den Rang abgelaufen?“
    Khufu blickte Meritates verständnislos an. „Was meinst du damit?“
    Meritates spürte ein Kribbeln im Bauch. Sie erkannte, dass es hier etwas gab, womit sie ihren Brudergemahl verletzen konnte. „Ich habe gehört, Pamiu hat sich gestern mit Neferiabet auf einem ihrer berühmten lasterhaften Feste amüsiert.“
    „Und wenn schon. Sie hingen schon immer aneinander, auch wenn ich Neferiabet nicht sonderlich schätze.“
    Meritates lächelte kokett. „Ja, aber gestern haben sie wohl ganz besonders aneinander gehangen, wie mir meine Freundin Seschseschet erzählte.“ Sie konnte sehen, wie Khufus Gesicht einen harten Zug annahm. Sie wusste, dass sie ihn getroffen hatte.
    „Ich werde dem nachgehen. Und bete zu den Göttern, dass es nicht stimmt, denn dann gilt mein Zorn dir.“
    Meritates drehte sich um und ging hoch erhobenen Hauptes davon. Es tat gut, nach so langer Zeit mal wieder einen Sieg davonzutragen – auch wenn er sie nicht glücklicher machte. Zumindest würde ihre verhasste Halbschwester endlich verschwinden, und der eitle Pamiu würde einen herben Schlag erleiden. Allein das war es wert gewesen, den Zorn ihres Gemahls auf sich zu ziehen. Kawab wollte seiner Mutter folgen, doch Khufu hielt ihn fest.
    „Nein, mein Sohn, lauf niemals einem Weib hinterher, auch wenn sie deine Mutter ist.“
    Der Junge versuchte sich loszureißen, doch Khufu zischte ihn an. „Du bist ein Prinz Ägyptens. Sie will dich nicht bei sich haben. Sie hat sich nicht nach dir umgedreht, als sie ging.“
    Kawab stiegen Tränen in die Augen, aber er blieb tapfer und gab den Widerstand gegen seinen Vater auf.
    Khufu kratzte sich am Kinn und starrte auf den leblosen Körper seines Vaters. Dann ging er hinaus und machte sich auf den Weg zu Neferiabets Gemächern. Kawab blieb allein zurück und blickte auf den leblosen Körper seines Großvaters.
     
    Neferiabet lag träge auf ihrem Ruhebett, als Khufu ihre Gemächer betrat. Sie war noch immer müde vom Wein und vom Fest. Und sie hatte schlechte Laune, weil sie an das Gespräch mit Pamiu denken musste. Als Nitokris, die neben ihr lag, zu fauchen begann, fuhr sie hoch. Khufu polterte durch die Tür und warf dabei eine Statue der Hathor – ihrer Schutzgöttin – um.
    „Was fällt dir ein, uneingeladen in meine Gemächer zu kommen?“ Sofort war sie auf den Beinen und funkelte ihren verhassten Bruder wütend an.
    „Da ich wohl kaum mit einer Einladung deinerseits hätte rechnen können, denke ich, dass mein Erscheinen angebracht ist.“
    „Ich will dich nicht sehen, verschwinde.“
    Khufu ließ sich nicht beirren und stemmte die Hände in die Hüften. „Das tue ich gerne, aber vorher gebe ich dir einen guten Rat. Halte dich von Pamiu fern. Ich will nicht, dass du ihn noch länger siehst.“
    Neferiabet lachte leise. „Das hättest du wohl gerne. Aber ich denke gar nicht daran. Pamiu und ich sind befreundet, seit ich ein kleines Kind war.“
    „Wäre es bei der Freundschaft geblieben, hätte ich es geduldet. Aber du bist ein Dämon. Ich will, dass du dich von ihm

Weitere Kostenlose Bücher