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Pamiu Liebling der Goetter

Pamiu Liebling der Goetter

Titel: Pamiu Liebling der Goetter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Fiolka
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fortan auch dich eine Schwester im Geiste nennen, Hoheit?“
    Sie nickte. „Ich würde mich freuen.“
    Pamiu verabschiedete sich, denn er wollte so schnell wie möglich die nötigen Sachen von Antef packen lassen, um nach Gizeh in sein Haus zurückzukehren. Meritates rief ihm jedoch hinterher. „Möchtest du deine Tochter nicht sehen, Oberster Baumeister?“
    Pamiu überlegte kurz, dann sagte er: „Es wäre mir die größte Freude, wenn sie fortan deine Tochter wäre und den Namen Hetepheres ta sherit trüge.“ Und schon verschwand er hinter einer der großen Türen, die die Frauengemächern von denen der Männer trennten.
     
    Über den Kindergemächern lag ein Hauch der Leichtigkeit. Chamernebti beugte sich neugierig zu der Wiege ihrer neugeborenen Halbschwester hinunter, und Djedefre lag auf einer Decke, die seine Amme für ihn ausgebreitet hatte. Die Kinder schienen mit ihrem leichten Gemüt wenig von der Katastrophe mitbekommen zu haben. Die Große Königliche Gemahlin begrüßte Chamernebti mit einer liebevollen Umarmung, dann warf sie einen Blick auf den schlafenden Säugling.
    Chamernebti zog sie am Gürtel ihres Kleides. „Ist das meine neue Schwester?“
    Meritates nickte. „Ja, Chamernebti. Ihr Name ist Hetepheres ta sherit.“
    Chamernebti zeigte sich zufrieden mit der Auskunft und wandte sich wieder ihrer Puppe zu. Dann ging Meritates zu Djedefre hinüber und nahm ihn auf den Arm. Die Augen des Kleinen lachten sie an, so wie die Augen ihres eigenen Sohnes sie früher angelacht hatten. Freundlich streckte er eine Hand nach den Zöpfen von Meritates’ Perücke aus. Ein Gefühl der Wärme breitete sich in ihr aus. „Djedefre“, sprach sie ihn an, obwohl der Kleine ihre Worte noch nicht verstand, „du bist nun die Hoffnung Ägyptens. Du bist nun ebenso mein Sohn wie der des Pharaos.“
     
    Aus seiner Sänfte heraus warf Pamiu einen letzten Blick auf Memphis. Überall waren Männer und Frauen noch immer damit beschäftigt, die Reste des Feuers zu beseitigen. Langsam schien wieder Ruhe in die aufgebrachte Stadt einzukehren. Die Angst und Verzweiflung war einer stillen und hingebungsvollen Trauer gewichen. Memphis bereitete sich geschlossen auf die Trauerzeit vor, und dieses Mal war es etwas Besonderes, denn jeder würde die Trauer des anderen verstehen. Es gab kaum jemanden, der kein Familienmitglied verloren hatte. Selbst die Götterfamilie hatte geliebte Menschen verloren. Er zog den Vorhang der Sänfte zu und legte seine Hand unter das Kinn von Nitokris. Die Katze schloss die Augen, und er fühlte das leise Vibrieren ihres Kehlkopfes, als sie zu schnurren begann. Er hatte beschlossen, Nitokris mitzunehmen, denn sie stellte die letzte Verbindung zu Neferiabet dar. „Vielleicht hütest du die letzten Geheimnisse meiner Geliebten, Nitokris, und weißt Dinge, die ich niemals erfahren werde.“
    Nitokris öffnete die Augen und blinzelte ihn an, geheimnisvoll und wissend, so wie nur der Blick einer Katze anmuten konnte.

Ich bin Maat, die Hüterin der Harmonie
    Ich bewahre das Gute und Schöne
    Und schenke Kemet Reichtum und Glanz
    Wo die Feder der Maat Beachtung findet
    Dort wird das Glück Einkehr halten

Kapitel 10
     
    Sein Haus hatte sich nicht verändert, und doch erschien es Pamiu nun fremd. Es war, als wäre er lange fort gewesen, obwohl es nur eine kurze Zeit gewesen war. Er hatte Antef eine kleine Mahlzeit für ihn bereiten lassen, doch es war ihm nicht möglich gewesen, sie anzurühren. Stattdessen hatte er den Teller genommen und ihn Nitokris hingestellt, der das reichhaltige Angebot an Nilbarsch mehr zusagte. Nach einem Becher Wein hatte er sich seinen Bauplänen widmen wollen, doch es war ihm nicht gelungen, sich zu konzentrieren, So hatte er die Papyrusrollen bis auf weiteres in einer Truhe verstaut. Pamiu fuhr mit seinen Fingern über das glatt polierte Holz und die exzellent gearbeiteten Elfenbeinintarsien. Ihm fiel ein, dass es eine von den Truhen sein musste, die er bei Kaihap, dem Schreiner, in Auftrag gegeben hatte. Er rief nach Antef.
    „Antef, hat der Schreiner bereits die Möbelstücke geliefert, die ich bei ihm in Auftrag gegeben hatte?“
    Der Diener nickte. „Ja, Herr, bis auf den Tisch hat er alle Dinge heute Morgen bringen lassen. Er sagte, dass er für den Tisch noch etwas Zeit benötige.“
    Pamiu bedankte sich bei Antef und fragte: „Hast du deine Familie aus Memphis kommen lassen?“
    „Ja, Herr. Wir alle sind sehr dankbar für deinen Großmut.“ Er trat verlegen

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