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Pamiu Liebling der Goetter

Pamiu Liebling der Goetter

Titel: Pamiu Liebling der Goetter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Fiolka
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erinnern, dass Pamiu jemals eine Perücke getragen hatte. Das Verwirrendste an ihm aber waren seine Augen. An trüben Tagen mochten sie dunkel und undurchdringlich wirken, schien die Sonne auf sie, reflektieren sie in einem hypnotischen Grün. Khufu hatte bemerkt, dass die Frauen und Mädchen   Pamiu mehr Beachtung als ihm schenkten, wenn sie zusammen waren. Daran änderte auch der Umstand nichts, dass er selber attraktiv und dazu noch ein Prinz war. Pamiu umgab etwas, das er,   Khufu, niemals besitzen würde.
    „Ja, er überbrachte mir die Nachricht heute Mittag.“
    Khufu hob die Hände, wobei seine beringten Finger aufblitzten. „Und? Warum vertrödelst du hier noch deine Zeit?“
    Khufu vermied es, seine Schwester anzuschauen. Er mochte den forschenden Blick dieser Katzenaugen nicht. Noch war sie zu jung, um ihm Angst zu machen, aber ihr Wesen wirkte auf ihn bedrohlich.
    „Neferiabet bat mich, ihr Senetspiel zu reparieren.“
    Der Prinz spürte, wie Zorn in ihm hochstieg. „Der Pharao lässt eine Entenjagd und ein Bankett zu Ehren meiner Hochzeit ausrichten, und du reparierst Senetspiele?“
    Neferiabet hatte sich hinter Pamiu versteckt. Obwohl sie erst sieben Jahre alt war, spürte sie natürlich, dass ihr Bruder sie nicht mochte. Khufu hob das Spiel auf und warf es demonstrativ mit Wucht auf den Steinboden.
    „Und? Willst du jetzt immer noch das Spiel dieser kleinen Sklaventochter zusammenflicken?“
    Pamiu starrte ihn mit unergründlichem Blick an. „Das wäre nicht nötig gewesen. Ich wäre pünktlich zu deinem Ehrenfest erschienen. Dafür solltest du mich gut genug kennen.“
    Khufu presste die Kiefer aufeinander und entspannte sich dann. „Ich will dich in einer Stunde an der Anlegestelle sehen, mein Freund“, sagte er, machte   auf dem Absatz kehrt und stürmte aus den Gemächern.
    Neferiabet kam hinter Pamius Rücken hervor. „Er ist ein Scheusal.“
    Pamiu kniete sich neben das nun völlig zerstörte Senetspiel. „Ich kaufe dir ein neues, Neferiabet. Ein viel schöneres als dieses hier.“
    Neferiabet schüttelte den Kopf. „Es gehörte meiner Mutter. Warum hat er ausgerechnet das kaputtgemacht? Hätte er doch alle meine Kleider zerrissen oder mir die Locke abgeschnitten.“ Die Prinzessin spielte gedankenverloren mit ihrem dicken schwarzen Zopf. Dann blickte sie Pamiu direkt in die Augen. „Weißt du, was Meritates gesagt hat? Meine Mutter wäre eine Sklavin gewesen, das würde schon ihr Name Tahemet beweisen, denn Tahemet bedeutet Sklavin.“
    Pamiu ging hinaus auf die Terrasse, wo seine Schreibpalette lag. Er winkte Neferiabet herbei und bedeutete ihr, sich neben ihn auf den Boden zu setzen.
    „Wie lange lernst du jetzt schon die heiligen Zeichen, Prinzessin?“
    „Noch nicht lange, etwa seit vier Monden.“
    Er begann einige Hieroglyphen niederzuschreiben. „Wenn du davon ausgehst, dass man dem männlichen Wort hem den weiblichen Artikel et angefügt hat, was das Wort hemet ergibt, und das ta davor stellt, was liest du dann?“
    Neferiabet bemühte sich, sich zu konzentrieren, was ihr schwer fiel. „Hem bedeutet Hoheit“, sinnierte sie, und Pamiu nickte.
    „Das ta steht vor dem Namen, um klarzustellen, dass die Person, die den Namen trägt, eine Frau ist.“
    „Also war meine Mutter Königin?“, zweifelte Neferiabet.
    „Deine Mutter war die zweite Königin deines Vaters, Neferiabet. Vergiss das nicht, und lass es dir von niemandem ausreden.“
    Neferiabet sprang auf und fiel Pamiu um den Hals. „Was würde ich tun, wenn es dich nicht gäbe, Pamiu?“
    Pamiu lachte und erhob sich. „Geh jetzt zurück in deine Räume, Prinzessin. Wir sehen uns heute Abend beim Bankett.“
    Neferiabet verzog das Gesicht. „Ach, da werden ja sowieso wieder so viele Frauen um dich herum sein, dass ich dich nicht einmal zu Gesicht bekomme.“
    „Ich werde nur Augen für dich haben“, witzelte Pamiu, und Neferiabet grinste.
    „Ich wette um ein neues Senetspiel, dass du mich nicht einmal ansehen wirst.“
    Wieder lachte er. „Also gut, Prinzessin, ich halte die Wette, aber jetzt muss ich mich beeilen, sonst richtet dein Bruder mich so zu, dass mich wirklich keine Frau mehr ansehen wird.“
    Neferiabet zuckte mit den Schultern und wandte sich zum Gehen. „Er ist ja nur neidisch, weil alle dich ansehen anstatt ihn.“
    Im Hinausgehen blickte er Neferiabet hinterher. Sie war scharfsinnig für eine Siebenjährige.
     
    Pamiu schwang sich geschmeidig über die Reling der Barke, und Khufu versetzte

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