Pampelmusenduft (St. Elwine) (German Edition)
Abends, auf der gemütlichen Veranda ihres Häuschens, öffnete er mit erwartungsvo l lem Eifer eine Dose davon.
„Ich finde ja, du ernährst dich nicht unbedingt gesund“, stellte Charlotte mit strenger Miene fest. „Zu wenig Obst und Gemüse und viel zu viel Süßes.“
„Meinst du, das hier ist nicht gut für mich?“, nuschelte Don mit vollem Mund, ließ sich ansonsten aber nicht aus der Ruhe bringen.
„Genau, einfach ungesund.“
Er schien kurz zu überlegen. „Immerhin sind Pfefferkuchenproteine drin.“
Charly musste lachen und ließ es bleiben, ihn in aller Deutlichkeit auf den engen Zusammenhang zwischen Süßigkeiten und Karies hinzuweisen. Sein jungenhafter, glücklicher Gesichtsausdruck gefiel ihr viel zu gut.
Sie erholte sich wunderbar. Ihre Verwandten begrüßten sie beide herzlich. Die zwei Tage, die sie dort verbrachten, vergingen viel zu schnell. Ausg e ruht und glücklich kehrten sie nach Hause zurück.
Tyler hatte durch Josh von Charlotte Svensons Verlobung erfahren. Er vermied es möglichst, daran zu denken. Schließlich gab es stets genug zu tun für ihn. Neben der Arbeit an seinem Rockmärchen, komponierte er mit Orlando Stücke für eine neue CD und fünf weitere Songs für Anna Foley.
Für ein Interview mit einer Journalistin vom Time Magazin flog er nach New York. Später ging er dort mit Norman Essen. Sie unterhielten sich gut und verbrachten gemeinsam einen netten Abend. Allerdings nahm Tyler wahr, dass Norman ihn auffallend oft berührte. Obwohl alles rein zufällig hätte sein können, fühlte er sich unbeha g lich dabei.
Ryan verbrachte jetzt jedes Wochenende draußen auf der Ranch. Tyler hatte ihm sogar ein eigenes Zimmer im Haus eingerichtet. Der Junge angelte oft stundenlang auf Tylers eigenem Steg und vergaß dabei me i stens die Zeit. Kevin Usher, sein Rivale, riss in der Schule gern den Mund auf und behauptete frech, dass dieser Steg eigentlich ihm gehörte. Schließlich habe er ihn als erster entdeckt. Kevin und sein Kumpel Patrick Reinhold schlichen sich nur zu gern heimlich vom Strand aus heran und angelten. Immerhin war der Steg vom Haus aus nicht einzusehen. Daher kam es oft zum Streit und sogar zu Handgreiflichkeiten zwischen den Jungen. Tyler rief bei den jeweiligen Müttern an. Dann sprach er mit den Kindern und erlaubte jedem von ihnen das Angeln auf seinem Steg. Ryan war anfangs mürrisch und enttäuscht darüber, fügte sich dann a l lerdings. Seit Kevin und Patrick Tyler persönlich zu Gesicht bekommen hatten, änderten sie schlagartig ihr Verhalten Ryan gegenüber. Das war ihm ausreichende Genugtuung. Die drei wurden schließlich dicke Freu n de.
Tyler liebte die langen Sommerabende. Er ging oft schwimmen oder mit seinem Hund spazieren. Ryan war mittlerweile ein ganz passabler Reiter geworden, so dass sie oft gemeinsam durch die Gegend strei f ten.
Und dann kam der Tag, der alles veränderte.
Josh schaute mit seinem Sohn am Samstagvormittag vorbei. Das tat er hin und wieder, wenn Liz arbeiten musste. Lukas schien begeistert von Tylers Hund und spielte mit ihm. Dann klingelte Joshs Mobiltelefon. Er wandte sich an Tyler. „Ich muss leider los. Liz hat vergessen die Medikamente für meinen Vater aus der Apotheke abzuholen.“
Er ging mit Luke im Schlepptau hinüber zu seinem Haus, tauchte dann aber kurz darauf wieder auf. „Manchmal ist es wie verhext. Mein Wagen springt nicht an.“
„Nimm meinen“, bot Tyler an und warf ihm die Schlüssel zu.
Josh nickte dankbar, holte rasch den Kindersitz und deponierte ihn im Pick up. Anschließend setzte er seinen Sohn hinein. „Auf geht´s.“
Tyler schlenderte zu Ryan, der wieder auf dem Steg angelte. Er setzte sich zu dem Jungen in die Sonne.
Im Haus läutete sein Handy. Elvira und das übrige Personal hatten strikte Anweisung, nicht an sein persönliches Telefon zu gehen. Pflichtbewusst hielten sie sich auch daran.
Josh nahm Lukas an die Hand und schlenderte langsam in die Apotheke. Wieder zurück stellte er die Tüte auf den Boden und schnallte L u ke ordnungsgemäß an. Er startete den Wagen und lenkte ihn raus aus der Stadt, in Richtung Tanner House. Im Rückspiegel bemerkte er einen Van mit getönten Scheiben, der ziemlich dicht auffuhr. Josh machte das ne r vös. Früher war er ein ebenso waghalsiger Fahrer gewesen. Seit es Lukas gab, war das anders. Flüchtig kam ihm der Gedanke, kurz auf die Bre m se zu treten. Aber es erschien ihm dann doch zu riskant. Er musste gri n sen, als er sich
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