Pampelmusenduft (St. Elwine) (German Edition)
Lämpchen des Anrufbeantworters, es war keine Nachricht au f gezeichnet worden.
„Wo treiben die Zwei sich denn nur so lange rum?“, murmelte sie vor sich hin.
Josh ging nicht an sein Handy. Elizabeth rief auf Tanner House an. Peter, ihr Schwiegervater, war ganz verblüfft, als sie nach ihrem Mann fragte. Er wäre den ganzen Tag noch nicht dort gewesen, erklärte er amüsiert. „Ihr habt euch doch nicht zu sehr gefetzt?“ Sie hörte das erstickte Gluc k sen aus seiner Stimme heraus.
„Nein, nein“, antwortete sie fahrig.
Liz beschlich ein merkwürdiges Gefühl. Sie rief ein weiteres Mal bei Tyler an, doch es ging niemand an den Apparat.
Verdammt noch mal, auf was für eine verrückte Idee war Josh da wohl wieder gekommen. Marc Cumberland war zwar erreichbar, wusste aber auch nicht, wo sein Freund sich derzeit aufhielt.
Elizabeth tigerte durch ihre Küche, schnappte sich schließlich die Autoschlüssel und fuhr in die Stadt hinein. Ein roter Pick up war ja nicht gerade unauffällig, vielleicht konnte sie ihn irgendwo entdecken. Sicherheitshalber hinterließ sie eine Nachricht auf Joshuas Mailbox. Er solle sie so schnell wie möglich zurückrufen.
Bereits mit einer bösen Vorahnung fuhr sie zu Charlotte. Sie und Don waren vor knapp einer Woche von ihrer Schwedenreise heimgekehrt. Die beiden saßen mit Bertha und dem alten Doktor im Garten, wie Liz erleichtert feststellte.
„Don, kann ich dich kurz sprechen?“
„Sicher.“ Er erhob sich und lief mit ihr um das Haus herum.
„Ich weiß, das hört sich wahrscheinlich völlig verrückt an, aber Josh und Lukas sind weg. Ich kann sie nicht erreichen. Seit Stunden melden sie sich nicht bei mir.“
Der Blick des Sheriffs lag prüfend auf ihrem Gesicht. Als seine Mundwinkel kurz zuckten, befürchtete sie, er würde eine blöde Bemerkung machen. Wenn er eben so wie Peter scherzhaft nach einem Eh e streit fragt, bekomme ich einen Schreikrampf, überlegte sie. Gottlob ließ Don es bleiben und beschränkte sich auf das Wesentliche. „Was heißt das?“
Liz bemühte sich, ihm alles haargenau zu berichten.
Don hätte ihre Sorge gern als unbegründet zurück gewiesen, doch Joshua Tanner war ein steinreicher Geschäftsmann und es gab immer wieder Entführungen in diesen Gehaltsklassen. Sein untrüglicher Instinkt sagte ihm, dass da etwas nicht mit rechten Dingen zuging. Er rief seinen Deputy an und bat darum, bei den Touren besonderes Augenmerk auf einen roten Pick up zu richten. Don gab bereits das amtliche Kennzeichen durch, das ihm merkwürdigerweise im Gedächtnis haften geblieben war. Gewissenhaft notierte er sich die Uhrzeit, zu der Liz ihren Mann am Vormittag angerufen hatte. Elizabeth konnte allerdings nicht genau sagen, ob und wann Josh tatsächlich zur Ap o theke gefahren war.
Sie spürte plötzlich, dass Panik sie erfasste.
Don war unschlüssig. Eigentlich war es noch zu früh für eine offizielle Vermisstenanzeige. Aber die Sache war tatsächlich merkwürdig. Er rief Charlotte zu sich und erklärte ihr kurz, was passiert war. Die Frauen sollten nach Hause zu Elizabeth fahren und dort abwarten, ob sich j e mand telefonisch bei ihr meldete.
Don selbst fuhr ihnen zunächst hinterher, bog dann allerdings zur O´Brian Ranch ab.
Tyler und Ryan deckten gerade den Tisch für das Abendbrot.
Der Sheriff bat Tyler einen Augenblick um seine Aufmerksamkeit und stel l te einige kurze Fragen.
Liz hatte gegen 10.30 Uhr angerufen, bestätigte Tyler und Josh sei dann kurz danach los gefahren. Ob etwas nicht in Ordnung war, wollte Tyler wissen.
Don gab ihm keine Antwort, musterte ihn stattdessen kurz und erkundigte sich danach, ob Josh sich noch einmal bei ihm gemeldet hatte. Immerhin b e saß er noch immer ein fremdes Fahrzeug.
Daraufhin überprüfte Tyler seinen Anrufbeantworter und die Mail-Box, beide waren leer. Auf seinem Handy hatte es allerdings zwei Anrufe von einem Unbekannten gegeben.
Don rief in der Apotheke an. Der Inhaber bestätigte ihm, dass Joshua zusammen mit seinem Sohn dort gewesen war. Das war etwa um die Zeit, die Don sich ausgerechnet hatte. Doch in Tanner House war er nie angekommen. Irgendwo zwischen der Apotheke und Joshs Elternhaus, verlor sich seine Spur.
Der Sheriff fuhr rüber zu Elizabeth Tanner, um kurz zu berichten. Charlotte sollte bei ihrer Cousine bleiben. Auf der Fahrt zu seinem Büro war Don mehr als beunruhigt.
Charlottes Versuche, Elizabeth abzulenken, scheiterten kläglich. Schließlich saßen sie beide nur auf dem Sofa
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