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Pampelmusenduft (St. Elwine) (German Edition)

Pampelmusenduft (St. Elwine) (German Edition)

Titel: Pampelmusenduft (St. Elwine) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Britta Orlowski
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und schwiegen sich wartend an. Als das Telefon nach über einer Stunde läutete, fuhren sie zusammen. Das Geräusch zerriss die inzwischen beinahe unerträglich gewordene Stille im Haus. Mit zitternder Hand riss Elizabeth den Hörer hoch.
    Don war am anderen Ende. Sie hatten den Pick up gefunden, außerhalb der Stadt an der abgelegenen Straße, die nach Tanner House führte. Lukas war noch immer in seinem Kindersitz fest geschnallt gewesen. Er würde gleich vorbei kommen und den Kleinen nach Hause bringen.
    Elizabeth brach jetzt in Tränen aus. Charlotte schlang ihre Arme um sie und strich beruhigend über ihren Rücken.
    „Josh! Er hat kein Wort von Josh gesagt“, schluchzte Liz. „Es ist etwas passiert, das weiß ich.“ Zitternd und noch immer schluchzend ließ sie sich von Charly zurück zum Sofa bringen.
    Kurz darauf hielt der Streifenwagen vor der Tür. Lukas weinte, als er seine Mutter sah und Elizabeth drückte ihn fest an sich. Außer das er viel zu wenig getrunken und seit Stunden nichts gegessen hatte, fehlte dem Jungen nichts.
    Don montierte unterdessen ein Aufnahmegerät an ihrer Telefonanlage. Bisher hatte es nicht einen einzigen Hinweis auf eine Entführung g e geben: keine Nachricht, keine Lösegeldforderung. Genau dieser U m stände wegen, begann Don, sich immer größere Sorgen um Joshua Ta n ner zu machen. Nachdem der Pick up gefunden worden war, hatte er nicht länger gezögert und das FBI eingeschaltet. Das Federal Buro of I n vestigation verfügte über eine Spezialabteilung für Vermisstenangel e genheiten. Die Leute vom PERT, dem Physical Evidence Response Team - der Beweissicherungseinheit, waren bereits nach St. Elwine u n terwegs.
     
    Tyler rief bei den Tanners an. Ob irgendetwas passiert sei, wollte er wissen. Charlotte Svenson war an den Apparat gegangen und erklärte ihm, was sie wusste.
    Mitten in der Nacht läutete sein Handy.
    Seit über einem halben Jahr meldete sich die kindliche Stimme wieder bei ihm. „T.J., bist du da?“
    „Wer zum Teufel sind Sie?“, bellte Tyler in den Hörer, als er lediglich das Klicken vernahm, das ihm signalisierte, dass derjenige aufgelegt hatte.
    Die Panik war schlagartig zurückgekehrt. Sie traf ihn sogar noch heftiger als zuvor. Tyler hatte sich längst sicher geglaubt nach der langen Pause. Doch natürlich hatte er sich  da geirrt. Wie hatte er auch nur so naiv sein können? Die Vergangenheit konnte man nicht einfach wegschließen und dann vergessen. Joshua Tanner schwebte in akuter Gefahr, das war Tyler nur allzu bewusst. Gottlob, war der Kleine wieder wohl behalten Zuhause gelandet. Er ahnte mehr, als er es tatsächlich wusste, dass nicht Joshua entführt werden sollte, sondern er selbst. Eigentlich müsste er mit Ingram sprechen und ihm von den Anrufen, den Zetteln und dem Dorn in seinem Sattel berichten. Aber dann wäre alles aus. Er bekäme wahrscheinlich nie mehr die Gelegenheit auf einer Bühne zu singen. Scham und Schande bohrten sich in seine Eingeweide und hi n terließen dabei den metallischen Geschmack von Angst auf seiner Zu n ge. Beinah verzweifelt griff er nach dem Telefon und wusste doch im gleichen Moment, dass er es nicht tun konnte. Was war er nur für ein erbärmlicher Feigling! Ihm fehlte der Mut - a l les stand auf dem Spiel.
     
    26. Kapitel
     
    Am frühen Sonntagmorgen läutete es an der Haustür.
    Der Special Agent des FBI nannte vorschriftsmäßig seinen Namen und zei g te seinen Dienstausweis.
    Tyler schätzte den Mann auf Mitte dreißig. Er war schlank, trug einen maßgeschneiderten Anzug und sein Haar war korrekt geschnitten. Agent Benedict und seine Partnerin, eine kühle Blondine im schwarzen Hosenanzug, betraten das Haus. Sie sahen sich aufmerksam um, ihr Blick richtete sich dann auf Tyler. Er hatte die ganze Nacht über kaum ein A u ge zu getan und genau das sah man ihm auch an.
    Sein Wagen werde noch auf Spuren untersucht, er müsse sich gedulden, erklärten sie ihm. Sie waren durchaus freundlich und stellten beilä u fig ihre Fragen, doch Tyler war alarmiert. Er schob rasch seine zitternden Hände in die Taschen seiner Jeans und berichtete ihnen, was sie ohnehin schon wussten. Schließlich verabschiedeten sich die Beamten. Benedict hinterließ ihm seine Visitenkarte, falls ihm noch etwas Wichtiges einfi e le, sollte er sich melden.
    Tyler rief bei den Tanners an. Wieder ging Charlotte Svenson ran. Es gab keine Neuigkeiten, kein Lebenszeichen von Joshua Tanner.
     
    Als Elizabeth die Stufen herunter kam,

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