Pampelmusenduft (St. Elwine) (German Edition)
einer jener flüchtigen, an sich unbedeutenden, Küsse. Trotzdem spürte sie die Weichheit seines Mundes viel zu deutlich. Ihr Blick wanderte hastig zu Don Ingram. Tyler beobachtete sie genau. Die Augen des Sheriffs streiften ihn kurz. Und weil er einen A n flug von Schmerz darin erkannte, ging er sofort in das Zimmer hinein.
„Diese blöde Küsserei“, grunzte Leah und schmiegte sich an Joshua, i h rem Lieblingsonkel.
„Tja, verstehe einer die Frauen“, antwortete er trocken. „Bei Rockstars spi e len sie alle verrückt.“
„Aber der ist doch viel zu alt“, stellte die Kleine unerschrocken fest.
„Du hast recht, Süße“, stimmte Joshua ihr amüsiert zu.
„Ich stehe auf die Backstreet - Boys“, informierte sie ihren Onkel jetzt.
„Die sind tatsächlich gut, die Jungs“, gab Tyler, der sich jetzt in das G e spräch einschaltete, ehrlich zu.
„Backstreet - Boys? Nie gehört“, murmelte Charlotte und verzog nachden k lich ihr Gesicht.
„Wen wundert´s.“ O´Brian grinste frech.
„Wer ist deine Lieblingsband, Tante Charly?“, wollte Leah gerade wi s sen, als Tyler zustimmend nickte.
„Ja genau, das würde mich auch interessieren.“ Doch als er spürte, wie sich die Laserblauen des Sheriffs in seinen Rücken brannten, hielt er inne, Cha r lotte Svenson aufzuziehen.
Für Silvester erhielt Tyler, völlig überraschend, eine Einladung von Bonny Sue. Zusammen mit Orlando, Anna und anderen Paaren feierte er den Jahreswechsel mit einer feucht fröhlichen Party. Die meisten Leute kannte er nicht, aber dafür wussten alle wer er war.
Im Januar startete die Band zu einer kleinen Tournee durch einige Städte des Landes. Tyler und Orlando waren während der Woche meistens unterwegs. Vormittags liefen wie üblich die Proben und Soundchecks, am Abend fanden ihre Konzerte statt. Lediglich zum Wochene n de brachte sie ein Helikopter nach St. Elwine. Orlando nahm nun berei t willig Tylers Angebot an. Schließlich wartete Anna Foley stets seh n süchtig auf ihn.
Tyler selbst liebte die Freitagabende, an denen er wieder nach Hause kam. Sein schönes Haus war warm, es brannte Licht, im Kamin loderten die Flammen und hießen ihn herzlich willkommen.
Über jene Agentur, die Olivia Tanner ihm empfohlen hatte, waren einige Damen und Herren bei ihm vorstellig geworden. Die meisten schi e nen überrascht, ihm persönlich vorzusprechen. Wahrscheinlich war es üblich, hatte Tyler überlegt, dass ein Manager oder Sekretär dafür zuständig war. Er hatte sich für eine Frau entschieden, die auf ihn den Ei n druck machte, dass er ihr nicht sonderlich imponierte. Elvira Thomas war fünfundvierzig Jahre alt, legte ihm hervorragende Zeugnisse vor, jedenfalls soweit er es einschätzen konnte, und war nun als seine Haushälterin engagiert. Ihr unterstellt waren zwei weitere weibliche Ang e stellte aus dieser Stadt, die für Küche, Einkauf, Wäsche und Reinigung s arbeiten zuständig waren. Die Arbeit teilte Elvira ein, die ein eigenes Häuschen auf der Ranch bezog. Für das Anlegen und die Pflege des Gartens beauftragte Tyler einen Landschaftsbaubetrieb, der schon oft mit Tanner Co n struction zusammen gearbeitet hatte.
Die Einstellung Toby Webbers hatte sich bereits bezahlt gemacht. Der junge Mann kümmerte sich nach wie vor um die Pferde und auch um die Katzen. Seit neuestem hatte sich Tyler einen Golden Retriever Welpen zugelegt. Seit er durch Zufall von dem Dorn in seinem Sattel erfahren hatte, war er zutiefst beunruhigt. Telefonterror und Drohbriefe waren eine Sache, doch wenn sich jemand auf seinem eigenen Grund und Boden zu schaffen machte, hörte der Spaß eindeutig auf. Vielleicht war es an der Zeit, mit Norman darüber zu sprechen, aber Irgendetwas hielt ihn immer wieder davon ab. Da war ein Wachhund vielleicht gar keine so schlechte Idee.
Ende März feierte Tyler die offizielle Einweihung seines Hauses. Auf der Gästeliste standen Josh und Elizabeth, Marc und Amy, Orlando mit Anna, Norman Mc Kee, Ryan, Toby und Charlotte Svenson. Letztere schickte eine beeindruckende Zimmerpflanze, musste aber kurzfristig die Einladung absagen. Da Bertha eine Woche zu ihrer Schwester gereist war, konnte niemand auf Johann Acht geben. Ihn allein zu lassen war unmöglich geworden, wie sie Tyler am Telefon erklärte.
Elizabeth zeigte offen ihre Begeisterung für sein Haus. Ganz besonders hatte es ihr die große, rustikale Küche angetan. Der Raum war in e i nem warmen Ocker gestrichen und erinnerte sie an eine
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