Pampelmusenduft (St. Elwine) (German Edition)
mir.“
„Okay.“
„Wenn du viel reisen musst, wer versorgt dann die Tiere?“
Gute Frage, darüber hatte Tyler selbst noch nicht genau nachgedacht. Er würde natürlich wieder fort müssen. Wenn auch vielleicht nicht mehr ganz so oft.
„Fragst du aus einem bestimmten Grund?“
„Na, ja.“ Toby rieb sich das Kinn. „Ich meine, ich könnte das tun. Au f räumen, die Pferde füttern, aufpassen, dass alles seinen Gang geht.“
„Kennst du dich mit Pferden aus?“
Toby ließ die Schultern hängen. „Nun, nicht direkt. Kann ja so schwer nicht sein.“
„Ich habe eine Menge Bücher über Pferde. Willst du mal was lesen?“, hakte Tyler nach.
Toby band sich die Schnürsenkel seiner Nikes neu. „Hm.“
„Ich bringe dir welche“, bot Tyler an.
„Ich lese eigentlich nicht so gern.“
„Verstehe.“
„Aber ich bin stark. Ich kann zupacken.“
„Und wie sieht´s mit dem Trinken aus?“, fragte Tyler, der bereits ahnte w o rauf Toby hinaus wollte.
„Ich bin kein Alkoholiker, falls du das meinst.“
„Gut für dich.“
Toby nahm sich nun doch ein Sandwich. „Die sind gut.“ Brachte er ka u end hervor.
Nach dem er das erste verschlungen hatte, griff er bereits zum nächsten.
„Willst du den Job haben?“, fragte Tyler ihn unvermittelt.
„Ist das ernst gemeint?“
Tyler nickte. „Aber ich warne dich. Ich muss mich auf dich verlassen können. Ich zahle zehn Dollar die Stunde.“
„Zehn Dollar - is okay Mann.“
„Du kannst morgen anfangen, wenn du willst.“
Tyler wollte Toby Webber eine Chance geben. Er wusste nur zu gut, wie wichtig das war.
20. Kapitel
„Herrje - das ist ja eine Hitze in der Küche.“ Charlotte wedelte sich mit der Hand vergeblich frische Luft zu.
„Kalt kann ich keine Marmelade kochen“, stellte Bertha klar und wischte sich ihre Hände an einem Tuch trocken. „Aber ich bin wirklich sehr froh, Kindchen, dass du mir zur Hand gehst. Ohne dich würde ich das gar nicht mehr schaffen.“
„Soll das etwa heißen, dass mir das ab jetzt jedes Jahr im September so geht?“ Charly zog eine Grimasse.
„Dein Großvater hat nun mal viele Obstbäume und Sträucher. Das ganze Zeug muss schließlich irgendwie verarbeitet werden.“
„Ich mach mir nichts aus Hausarbeit“, brummte Charly.
„Ist mir bisher entgangen“, parierte Bertha trocken.
Charlotte musste nun doch lachen und rührte weiter im Topf mit den Pfirs i chen.
„Man kann das eine nicht ohne das andere haben“, belehrte die Haushälterin sie. „So ist das nun mal im Leben. Außerdem magst du doch Obst so sehr.“
„Wenn man es mir vorsetzt, bin ich vollkommen zufrieden.“
„Schäm dich! Tu mir einen Gefallen, Schätzchen und lauf in den Keller! Ich benötige noch weitere Gläser. Du bist flinker auf den Füßen.“
Sie hätte besser einen Korb mitnehmen sollen, um die Gläser dort hinein stapeln zu können, überlegte Charlotte. Nun würde es so gehen müssen. Vorsichtig balancierte sie die Stufen wieder hinauf. In der Küche unte r hielt sich ihr Großvater mit seiner Haushälterin.
„Hm, es riecht sehr appetitlich“, lobte Johann. „Schön, dass du wieder deine köstliche Konfitüre zubereitest.“
„Langsam wird mir die Arbeit zu viel“, brummte Bertha.
„Ach was, so schlimm wird´s schon nicht sein. Du musst ja nicht alles an e i nem Tag machen.“
„Danke für den Tipp“, antwortete Bertha säuerlich. „Wenn ich mich recht erinnere, haben Sie noch niemals in der Küche gestanden und all das erntefr i sche Obst aus dem Garten verarbeitet, oder?“
„Nein. Es wäre aber kein Problem für mich. Wenn du meine Hilfe bräuchtest, ich wäre jederzeit bereit.“
Bertha prustete leise. „Gut das zu wissen.“
Johann bat sie: „Sei bitte so nett und gib Celina auch etwas ab! Du weißt ja, unsere kleine Charlotte mag deine Marmelade furchtbar gern.“
Charly rutschte vor Schreck ein Glas aus den Armen. Es zerbarst auf den Dielenbrettern in tausend Scherben.
„Ach Mädchen.“ Bertha eilte bereits mit Besen und Kehrschaufel herbei.
„Hast du gehört, was er gesagt hat?“, flüsterte Charlotte.
Bertha wich ihrem Blick aus und begann die Scherben zusammen zu f e gen.
„Lass mich das machen!“ Sie nahm der älteren Frau den Besen aus der Hand. „Bertha, seit wann ist das so?“
Die Haushälterin gab gar nicht erst vor, nicht zu wissen, was Charly meinte. „Ein, zwei Monate, glaube ich.“
„Wieso weiß ich nichts davon?“
„Du hattest so viel um die Ohren.
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