Pampelmusenduft (St. Elwine) (German Edition)

Ich dachte, dieser Zustand würde vie l leicht nur vorübergehend sein.“
    „Ich werde mit ihm zu einem Arzt gehen“, stellte Charlotte klar.
    „Was versprichst du dir davon? Dein Großvater ist ein sehr alter Mann. Du musst dich dieser Tatsache stellen.“
     
    Dieses Erlebnis lag bereits mehrere Wochen zurück. Nun war Ende Oktober und die Herbststürme hatten eingesetzt. Charlotte war beunruhigt über die Veränderungen, die mit ihrem Großvater vor sich gingen. Er vergaß vieles, sah sie oft an, als würde er sie nicht erkennen. Ein a n deres Mal fand sie ihn hilflos ein paar Straßen weiter: er hatte vollkommen die Orientierung verl o ren.
    „Du bist mit deinen Gedanken ganz woanders, stimmt´s?“ Don strich sachte über ihren Rücken. Sie hatten sich gemeinsam einen alten Film angesehen.
    „Entschuldige, was hast du gesagt?“
    „Ich ... nun, ich frage mich, ob du nicht heute Nacht hier bleiben möc h test.“ Er küsste sanft ihr Haar.
    „Hier bei dir?“, hakte sie überflüssigerweise nach.
    „Findest du nicht, dass es vielleicht an der Zeit wäre?“
    Der Gedanke schien verlockend, überlegte sie. Sie traf sich oft mit Don Ingram und genoss dabei seine Gesellschaft. Durch seine ruhige Art sorgte er stets dafür, dass sie sich ausgeglichen fühlte. Worauf wartete sie dann noch? Auf einen Märchenprinzen, der alles Bisherige in den Schatten stellte? Es war schließlich lächerlich auf einen Mann zu warten, von dem sie nicht mal wusste, ob er überhaupt jemals aufkreuzen würde. Wann immer sie ihre Zeit mit Don verbrachte, spürte sie Zufriedenheit. Er war stets sehr höflich, sanft und unte r haltsam.
    „Ich mache mir Sorgen um meinen Großvater. Sein Zustand verschlechtert sich so rasant“, antwortete sie stattdessen. Schob sie Johann nur vor, um sich nicht festlegen zu müssen, überlegte sie. Trotzdem fuhr sie fort: „Vorgestern zum Beispiel, brachte O´Brian ihn mir nach Hause. Er hatte ihn auf dem Wochenmarkt aufgegabelt, wo er völlig hilflos u m her geirrt war.“
    „Das ist hart für dich.“ Don zeigte Verständnis.
    Charly nickte flüchtig. „Wir haben so wenig Zeit füreinander gehabt. Es ist bitter.“
    „Bleib heute Nacht bei mir!“, bat er leise. „Ich verspreche dir, es wird nichts geschehen, was du nicht willst.“
    Sie lächelte und strich ihm mit der Hand über die Wange. „Das weiß ich doch. Da bin ich mir völlig sicher.“ Wie zum Beweis schmiegte sie sich an ihn.
    „Er scheint ein hilfsbereiter Bursche zu sein“, warf Don ruhig ein.
    „Wen meinst du - O´Brian?“
    „Ja. Ryan, dieser Junge, ist fast jeden Tag bei ihm draußen. Toby Webber hat er einen Job verpasst und er bringt verwirrte Großväter nach Hause.“
    „Wahrscheinlich alles der Publicity wegen“, platzte Charly heraus. „Macht sich gut, wenn in der Klatschpresse so viel Positives abgedruckt steht.“
    „Meinst du das wirklich?“, gab Don zu Bedenken. „Darüber steht kein Wort in den Zeitungen. Lediglich Weibergeschichten.“
    „Sieh mal an. Du liest also Artikel über Tyler O´Brian“, stellte Charly am ü siert fest.
    „Nur, weil er hier wohnt. In meinem Job sollte man informiert sein.“
    „Hm.“
    „Ich frage mich allerdings des Öfteren, wann er all diese Mäuschen vernascht. Er ist die meiste Zeit auf seiner Ranch und arbeitet hart. Ich habe mich bereits selbst davon überzeugen können.“
    „Alles entspricht nicht der Wahrheit, was die so abdrucken. Das war auch bei Maxwell und meiner Mutter so. Das schillerndste Diplomatenpaar der High Society und so weiter und so weiter ... Wie ich das gehasst habe.“
    Don nickte. „Vielleicht verkriecht er sich deshalb in einen Ort wie St. Elwine.“
    „Hm - mag sein.“
    Der Film war zu Ende und Don griff nach der Fernbedienung. Er zappte sich durch die einzelnen Sender. Beim Musikkanal blieb er hängen.
    Der Sommer mit all seiner Pracht, in dem sich leider die meisten Stars sehr rarmachen auf dem Bildschirm, ist endgültig vorbei. Wie ihr sicher schon gehört habt, steht Tyler O´Brian bei Warner Brothers für die Musik zu ihrem neuesten Film unter Vertrag. Ich persönlich glaube, dass der Film allein deshalb ein Leckerbissen wird. Wir haben für euch schon mal ein Vorab-Videoclip. Die CD gibt es erst zur Premiere des Films, leider. Also ein wenig Geduld müsst ihr schon noch aufbringen. Bis dahin haben wir für euch die erste Singleauskopplung, um euch die Wart e zeit etwas  zu versüßen. Und hier ist es, ein wunderbar romantisches D u