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Pan Tau

Pan Tau

Titel: Pan Tau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ota Hofman
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Pan Tau Pan Tau heißt?
    Eva: Er hat’s gesagt. Oder so...
    Franz: Er hat doch gar nicht geredet!
    Eva: Aber es war Pan Tau! Und die Berge waren genauso hoch wie die, die wir zu Hause auf dem Bild haben. Mammi sagte, wir fahren mal hin. Und auf den Bergen war Schnee bis ganz oben und... Georg: Und die Schlitten fuhren rauf und runter...
    Eva: Von allein! Man mußte gar nicht an der Schnur ziehen! Und Pan Tau rodelte auf dieser Melone...
    Franz: Und Alik tollte im Schnee herum...
    Emil: Hör mit dem Hund auf.
    Eva: Aber er war dort! Ich hab ihn nämlich auf dem Schlitten mit raufgenommen. Doch dann riefen die Mammis, daß wir nach Hause kommen müssen...
    Anderson: Die Mammis? Im Gebirge?
    Georg: Zu Hause. Aus den Fenstern. Wir hörten es bis ins Gebirge. Eva: Aber wir wollten in den Bergen bleiben. Pan Tau sagte, wir müssen nach Hause, wenn die Mammis rufen...
    Franz: Nichts hat er gesagt. Er zeigte nur auf den Tunnel und... Eva :... und dann sind wir durch den Tunnel gekrochen und waren plötzlich wieder in unserer Straße. Wir sagten Pan Tau noch danke schön und gingen nach Hause und...
    Emil: Und das ist alles. Jetzt fragen wir Sie: Warum tragen Sie eine Melone, Anderson? Wo steckt Pan T...?
     
    Ende der Niederschrift
     
     
     

Das siebzehnte Kapitel ist für Männer bestimmt, obgleich darin von Mode gesprochen wird. Ein Glas Wein für Vivian. Viele Straßenköter. Und schon wieder: Es war einmal.
     
    »Aber das ist doch gar nicht alles«, sagte Vivian, als sie die Niederschrift meines Gesprächs mit den Jungen Emil, Franz und Georg und mit dem Mädchen Eva zu Ende gelese hatte, auf das ich mehr als stolz war. »Das weiß ich bereits, auch ohne Melone.«
    Wieder blätterte sie in den Papieren. Sie zog den Lippenstift aus ihrer Handtasche und malte einen Kreis um das, was Georg gesagt hatte:
     
    Georg: Dann hat Pan Tau kurz auf seine Melone getrommelt, und auf einmal waren Schlitten da, viele Schlitten, für alle Kinder. Und Skier. Auch Alik, der Hund, der Emil die Handschuhe geklaut hat. Emil: Hör mit dem Hund auf!
     
    »Kapiert?«
    »Nein.«
    »Hier beginnt doch erst die ganze Nikolausgeschichte, Anderson!« »Mit dem Hund?«
    »Und mit den Handschuhen!«
    »Verstehe ich nicht.«
    Über dem Gartenrestaurant leuchteten bunte Glühbirnen an den Schnüren. Ihr Licht verwob sich mit den Sternen darüber. Schweigend winkte ich dem Kellner, um noch einen halben Liter zu bestellen.
    Vivian blätterte in ihren Skizzen und Modezeichnungen, die sie in diesen zwei Tagen während ihrer Besuche auf den Modeschauen angefertigt hatte. Dann sagte sie:
    »Die Wiener Mode war nie besonders mutig. Dieses Jahr aber schon.
    Mutig mit dem Beiwerk, den modischen Accessoires. Nach drei Modeschauen mußte ich das zugeben. Wissen Sie, was Modehunde sind? Collies, Afghanische Windspiele, Blue Terriers, Pekinesen, Boxer, Pudel, alles reinrassige Bestien, ein Beiwerk zur Kleidung. Manchmal auch Bären oder kleine Tiger. Haben Sie aber schon einmal ein Mannequin gesehen, das auf dem Laufsteg eine Promenadenmischung, einen Dorfköter, hinter sich herzieht? Ich schon. Hier in Wien. Es war eine Revolution, Anderson! Mit einhundertzwanzig Hunde-Rebellen. In einer Flut von Spitze. Als ich mich erkundigte, was da los sei, sagte man mir: Wann waren Sie das letztemal in Wien? Sicher vor dem vorjährigen Nikolaus. Damals nämlich...«
    »Pan Tau!«
    »Stimmt.« Vivian nippte gedankenverloren von ihrem Wein. »Und Emils Handschuhe. Und der Hund Alik. Den Anfang dieser Geschichte muß ich mir ausdenken. So wie Sie. Sie beginnt dort, wo Sie geendet haben. Beim Schneetunnel. Es war einmal. Der Rest ist die lautere Wahrheit. Schließen Sie die Augen und hören Sie mir gut zu!«
     
     
     

Das große Hundemärchen, das Vivian bei einem Glas Wein erzählt
     
    Als die Kinder durch den Schneetunnel oben in den Bergen in ihre Straßen ohne Schnee zurückgekehrt waren, bedankten sie sich bei Pan Tau und gingen mit ihren Schlitten nach Hause, wo schon die Mütter auf sie warteten. Pan Tau stand nun allein da. Ohne die Kinder war ihm traurig zumute. Vielleicht gehe ich auch nach Hause, dachte er, und beinahe hätte er schon nach der Zauberrakete in seiner Tasche gegriffen, wenn nicht in diesem Augenblick aus dem Tunnel schnaubend und winselnd eine Schneekugel auf ihn zugerollt wäre. Es war eine vollkommen runde Kugel, nur hinten ragten ein braun-weißes Schwänzchen und vorne ein roter Handschuh heraus. Ach, sagte die Schneekugel, nachdem sie bis

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