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Pandaemonia 01 - Der letzte Traumwanderer

Titel: Pandaemonia 01 - Der letzte Traumwanderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Lode
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mehr als fünfzehn Schritt.
    Kaum befand sich die Bugschnauze über Jackon, begann es zu feuern.
    Ein Blitz zuckte fauchend durch die Luft und riss das Dach des Pavillons weg, ein zweiter fuhr in einen Baum. Die Gäste schrien und rannten durcheinander, Tische und Stühle fielen um, Menschen stürzten zu Boden.
    Jackon war wie erstarrt und blickte zu der silbernen Hülle über seinem Kopf empor - bis er Rufe hörte, die das panische Geschrei übertönten. Er schaute durch die Hecke und sah, dass einige der Gäste Waffen gezückt hatten, Messer, Pistolen und winzige Armbrüste. »Blut für Bradost!«, schrien sie. »Blut für den Magistrat!«
    Als Jackon begriff, was vor sich ging, schien sein Herz stillzustehen. Diese Männer wollten die Lady ermorden!
    In dem Durcheinander konnte er weder Umbra noch Lady Sarka ausmachen. Spiegelmänner kamen aus dem Palast gerannt. Ein Blitz zuckte von der Luftschiffgondel herab, traf einen Maskierten und verwandelte ihn in einen unförmigen Klumpen Asche. Die anderen verteilten sich und stürzten sich mit gezückten Rabenschnäbeln auf die Attentäter.
    Im nächsten Moment wurde überall gekämpft. Ein junger Mann mit einem Messer warf sich brüllend einem Spiegelmann entgegen und wurde niedergestreckt. Ein anderer legte mit seiner Pistole an und traf einen Maskierten in die Brust, woraufhin der Schwarzgekleidete zu Boden stürzte, um sich
gleich darauf wieder aufzurappeln und dem Schützen die Pistole aus der Hand zu schlagen.
    Jackon kauerte sich in seinem Winkel zusammen und machte sich so klein wie möglich. Plötzlich brachen neben ihm ein Spiegelmann und ein Attentäter durch die Hecke und rangen miteinander. Jackon sprang auf. Er musste hier fort - nur wohin? Er rannte an den Kämpfenden vorbei, zum Ausgang des Labyrinths und von dort aus durch den Garten. Pulverdampf wogte in der Luft. Weißes Licht gleißte, als sich ein weiterer Blitz in den Boden bohrte. Vor Angst erstarrte Menschen versteckten sich hinter Büschen und umgeworfenen Bänken.
    Jackon schlug Haken, sprang über reglose Körper. Als ihm drei bewaffnete Männer entgegenkamen, darunter einer der Alchymisten, warf er sich im zerstörten Pavillon unter einen Tisch. Der Alchymist schoss mit seiner Miniaturarmbrust und traf einen Spiegelmann in der Schulter, was dem Maskierten nicht das Geringste anzuhaben schien. Hektisch lud der Alchymist nach, während sich seine beiden Gefährten mit ihren Messern auf den Spiegelmann stürzten.
    In diesem Moment erschien Amander hinter dem Alchymisten, der ihn nicht bemerkte. Seelenruhig zog er seine weißen Handschuhe aus, warf sie fort und berührte den Attentäter am Hals. Dieser ließ vor Schreck seine Armbrust fallen und fuhr herum. Seine Augen weiteten sich vor Grauen, als er Amander erkannte. Dann stockte sein Atem, blutiger Schaum quoll aus seinem Mund, und er brach zusammen. Mit einem dünnen Lächeln betrachtete Amander sein Werk.
    Entsetzt wandte Jackon sich ab. Doch was sich im Rest des Gartens abspielte, war nicht weniger schrecklich. Der Spiegelmann, aus dessen Schulter der winzige Armbrustbolzen ragte, wurde von mehreren Messerstichen getroffen. Warum stirbt er nicht? , durchfuhr es Jackon. Aber der Maskierte taumelte nicht einmal. Mühelos streckte er die Angreifer nieder.

    Am Rande des Apfelhains stand Corvas. Der Bleiche starrte das Luftschiff an, das am Palastgebäude vorbeigeglitten war, einen engen Bogen beschrieb und zurückkam. Plötzlich breitete er seine Arme aus, wodurch sein Mantel zwei Schwingen glich. Krähen lösten sich aus der Schwärze seines Körpers, ein ganzer Schwarm, der ihn wie eine Windhose umkreiste, bevor er einen spitzen Keil bildete und zu dem Luftschiff hinaufflog. Kreischend, mit Krallen und Schnäbeln stürzten sich die Vögel auf die silberne Hülle und rissen winzige Löcher hinein. Aetherdampf trat aus und umgab das Schiff wie einen glitzernden Schleier.
    Jackon schluckte. Corvas’ Macht war noch größer und schrecklicher, als er je für möglich gehalten hätte.
    Er musste irgendwie ins Haus gelangen. Nur dort war er sicher. Als er sich nach einem Fluchtweg umsah, entdeckte er Lady Sarka.
    Sie kauerte inmitten des Durcheinanders zwischen zwei umgestürzten Tischen. Umbra war bei ihr. Da um die beiden Frauen herum gekämpft wurde, saßen sie fest.
    Jackon fasste den Entschluss, ihnen zu helfen. Er kroch unter dem Tisch hervor und hastete geduckt zwischen den Bäumen entlang, bis ihn das Handgemenge zwischen einem Spiegelmann

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