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Pandaemonia 02 - Die Stadt der Seelen

Pandaemonia 02 - Die Stadt der Seelen

Titel: Pandaemonia 02 - Die Stadt der Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Lode
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Seine Flanken glühten zornig. »Wir müssen Lucien helfen«, stieß sie hervor. »Hilf mir, mein Messer zu finden.«
    Sie begann, hektisch die Steine abzusuchen, während Lucien
vor den Krallenhieben des Dämons zurückwich. Der Blutverlust und die Schmerzen schienen die Kreatur nicht im Mindesten zu schwächen; im Gegenteil, sie verfiel in Raserei und hätte den Alb zerfetzt, wenn dieser nicht so behände gewesen wäre.
    Da entdeckte sie ihr Messer und zog es aus einer Ritze im Boden. Im gleichen Moment stürzte Lucien, als er einem Hieb auswich, und verlor seinen Gürtel. Der Dämon versuchte, ihn mit einem kraftvollen Tritt zu zerstampfen, er rollte sich geschickt zur Seite und griff nach seinen Waffen. Diesmal war er zu langsam. Sein Gegner bekam ihn zu fassen, zog ihn weg und drückte ihm den Hals zu.
    Vivana schluckte hart. Der Gedanke, den Dämon anzugreifen, erfüllte sie mit Entsetzen. Aber sie konnte nicht untätig zusehen. Wenn sie nichts unternahm, erwürgte er Lucien.
    Mit dem Messer in der Hand hastete sie über die Böschung.
    Lucien wehrte sich gegen die Umklammerung, doch er war den Kräften seines Gegners nicht gewachsen. Vivana stach zu. Eine Krallenhand des Dämons schnellte vor und erwischte sie am Arm, wodurch sie ihn verfehlte. Der Hieb war so heftig, dass sie zurücktaumelte und fürchtete, ihre Hand sei gebrochen. Lucien machte es sich zu Nutze, dass der Dämon ihn für eine Sekunde losließ, trat der Kreatur mit aller Kraft gegen den Torso und befreite sich so aus dem Würgegriff. Hustend kroch er zu seinem Gürtel.
    Der Dämon richtete sich auf; seine beiden Münder glichen zahnbewehrten Halbmonden. »Pass auf!«, rief Vivana Lucien zu, als sich die Kreatur abermals dem Alb näherte.
    In diesem Moment trat ihr Vater hinter dem Felsen hervor. In den Händen hielt er einen Steinbrocken, der so groß war wie ihr Tragekorb und den er nur dank seiner mechanischen Hand heben konnte. Der Dämon bemerkte ihn und wirbelte
herum, doch es gelang ihm nicht rechtzeitig, auszuweichen oder ihren Vater niederzuschlagen. Der Stein krachte gegen seinen Kopf und schleuderte ihn zu Boden, wo er benommen liegen blieb. Vivana wandte sich ab, als ihr Vater den Felsbrocken aufhob und ihn auf die Kreatur herabsausen ließ.
    Im nächsten Augenblick war alles vorbei. Vivana war mit einem Schlag so erschöpft, dass sie sich setzen musste. Ruac kam zu ihr gewatschelt, und sie streichelte ihm über den Kopf.
    Ihr Vater ballte seine normale Hand zur Faust. Vermutlich tat sie weh, weil das Gewicht des Steins das Gelenk belastet hatte. »Bist du in Ordnung?«
    »Ja. Nichts passiert.« Ihr Arm schmerzte immer noch, aber sie konnte ihn bewegen, also war wahrscheinlich nichts gebrochen.
    Auch Lucien war wohlauf, obwohl er schrecklich aussah. Sein Wams war zerrissen und voller Blut; er rieb sich den Hals und verzog das Gesicht. »Ich bin ein Dummkopf«, knurrte er. »Ich hätte daran denken müssen.«
    »Es war nicht deine Schuld. Das ist doch Wahnsinn. Ich meine, dass er sich selbst die Haut zerfetzt …« Vivana schauderte, wenn sie nur daran dachte.
    »Bei Lügnern muss man mit allem rechnen.« Mit gerunzelter Stirn schnallte sich Lucien den Waffengürtel um.
    »Was machen wir jetzt?«, fragte Vivanas Vater. »Wie wollen wir Liam ohne den Dämon finden?«
    »Das ist unser geringstes Problem. Ich habe den Dämon gezwungen, die Stelle, wo Liam angekommen ist, auf der Karte einzuzeichnen. Schwierig wird es nur, wenn Liam nicht mehr dort ist. Aber in dem Fall hätte uns auch der Dämon nicht weiterhelfen können.«
    »Wenn du die Stelle kennst, wieso sind wir nicht allein weitergegangen? «

    »Ich wollte sichergehen, dass er uns nicht betrügt. Außerdem wäre es zu gefährlich gewesen, ihn fortzuschicken. Wir hätten ihn töten müssen. Und ihr habt ja jetzt gesehen, dass das nicht so einfach ist.«
    »Was meinst du damit, unser geringstes Problem?«, fragte Vivana. »Gibt es noch ein anderes?«
    »Es kann sein, dass uns der Dämon an Nachach verraten hat«, antwortete Lucien.
    Beunruhigt stand sie auf. »Wie denn? Du hast es ihm doch verboten. Außerdem konnte er gar nicht mit anderen Dämonen reden.«
    »Ich weiß nicht genau, welche Kräfte er hatte. Möglicherweise stand er irgendwie mit anderen Lügnern in Verbindung – telepathisch. Meine Befehle haben verhindert, dass er um Hilfe rief, das ist richtig. Aber wer weiß, was er getan hat, als das Brandzeichen nicht mehr wirkte.«
    Vivana fröstelte. Ihr Blick glitt zu

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