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Pandaemonia 03 - Phoenixfeuer

Pandaemonia 03 - Phoenixfeuer

Titel: Pandaemonia 03 - Phoenixfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Lode
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großen Saal eines verfallenen Palastes. Glühendes Abendlicht fiel durch Löcher im Dach und in den Wänden und zeichnete die Schatten von Säulen und gezacktem Mauerwerk auf den Boden.
    Shembar blickte zu der einst prächtigen Kuppel auf
    »Hier hast du früher ge...wohnt, nicht wahr?«, fragte Vivana. Liam entging die kurze Pause nicht. Eigentlich hatte sie
gelebt
sagen wollen.
    Ich war lange nicht mehr hier. Ich kann mich kaum daran erinnern.
    »Vermisst du dein Zuhause?«
    Ich empfinde weder Sehnsucht noch Traurigkeit. Außer Hass sind mir alle Gefühle fremd.
    Der Nigromant schritt nach draußen.
    »Warum tust du das?«, fragte Liam leise, während sie ihm folgten.
    »Was?«, erwiderte Vivana.
    »Mit ihm reden. Das ist gefährlich!«
    »Ich weiß nicht ... Ich glaube, er tut mir leid.«
    »Liam hat Recht. Sprich nur mit ihm, wenn es unbedingt nötig ist«, mischte Lucien sich ein. »Nur weil er beschlossen hat, uns zu helfen, ist er nicht weniger bösartig.«
    Schweigend marschierte die seltsame Gruppe durch die Ruinen Ilnuurs, bis sie kurz darauf zum Platz mit der
Jaipin
kamen. Khorojs Leibwächter hatten den Gaskocher aufgestellt und machten Suppe. Als sie Shembar bemerkten, standen sie auf und griffen nach ihren Waffen. Es gelang ihnen nur schwer, ihr Grauen zu verbergen.
    Was ist das für eine wundersame Apparatur? , fragte der Nigromant.
    »Ein Luftschiff«, erklärte Quindal. »Es wird uns nach Bradost bringen.«
    Es fliegt?
    »Ja.«
    Erstaunlich. Ich dachte, die Magie wäre längst zu schwach, um solche Gerätschaften hervorzubringen.
    »Es ist nicht in dem Sinne magisch, vielmehr wird es mit Aether ...« Der Erfinder verstummte, als Vivana ihn mit dem Ellbogen anstieß.
    »Wir sollten gleich aufbrechen«, sagte sie. »Je eher wir in Suuraj sind, desto besser.«
    Die Leibwächter löschten den Gaskocher, kletterten in die Gondel und starteten die Maschinen. Shembar stieg nach Liam und Vivana ein, folgte ihnen zu den Passagierkabinen und schaute sich um.
    Wirklich eine bemerkenswerte Apparatur. Liam glaubte, in den glühenden Augen so etwas wie Staunen zu sehen.
    Vivana öffnete eine Tür. »Hier, das ist deine Kabine. Das Fenster kannst du schließen, wenn dich die Sonne stört.«
    Ich danke dir, Vivana-von-den-Manusch.
    Ein eisiger Hauch schien Liam über das Gesicht zu streichen, als der Nigromant an ihm vorbei in die Kabine trat und die Tür hinter sich schloss.
    Er ließ den angehaltenen Atem entweichen und versuchte, nicht daran zu denken, dass er sich die engen Räumlichkeiten der
Jaipin
tagelang mit einem Untoten würde teilen müssen.

33

Die Flotte von Suuraj
    Z wei Tage später kamen die Türme von Suuraj in Sicht. Die gesamte Luftflotte des Stadtfloßes schwebte über dem Fluss, und die Hüllen der Schiffe gleißten in der Abendsonne wie gewaltige Diamanten.
    Liam, der unter Quindals Aufsicht den größten Teil der Strecke gefahren war, saß auch jetzt am Ruder der
Jaipin
. Es war harte Arbeit, ein Luftschiff zu steuern. Es erforderte ein hohes Maß an Konzentration, die Kontrollen im Auge zu behalten und gleichzeitig auf die Windrichtung und all die anderen Faktoren zu achten, die das Schiff auf seiner Fahrt beeinflussten. Trotzdem machte es ihm großen Spaß. Außerdem hatte es den Vorteil, dass er nicht dazu kam, über ihren unheimlichen Passagier nachzudenken, solange er am Steuer saß.
    »Weißt du noch, was ich dir über das Landen gesagt habe?«, fragte Quindal.
    »Gleichmäßig Aethergas ablassen und den Kiel eben halten«, antwortete Liam.
    »Genau. Und vergiss nicht, mit dem Höhenruder vorsichtig zu sein — wir wollen nicht durchgeschüttelt werden. Steuere die Plattform von Südwesten an und geh langsam runter.«
    Mit wachsender Anspannung bediente Liam das Ruder. Die Landung gehörte zu den schwierigsten Manövern der Aeronautik; dabei kam es am häufigsten zu Unfällen. Quindal beobachtete jeden seiner Handgriffe, um sofort eingreifen zu können, falls er einen Fehler machte. Doch er machte keinen. Obwohl auf einer Höhe von achthundert Fuß leichte Turbulenzen auftraten, landete er die
Jaipin
sicher auf dem Stadtfloß.
    Quindal, Lucien und Khorojs Leibwächter jubelten, Vivana gab ihm einen Kuss auf die Wange. Liam platzte schier vor Stolz. Er hatte seine erste Landung mit Bravour gemeistert.
    Wenn das alles vorbei ist,
dachte er,
werde ich Aeronaut.
    Die Gefährten stiegen aus. Jeder war heilfroh, nicht mehr mit Mahoor Shembar eingesperrt zu sein. Shembars dunkle Aura hatte

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