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Pandaemonia 03 - Phoenixfeuer

Pandaemonia 03 - Phoenixfeuer

Titel: Pandaemonia 03 - Phoenixfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Lode
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Zahl, krächzten unheilvoll und fächerten auf, offenbar in der Absicht, Ruac von mehreren Seiten anzugreifen. Der Lindwurm brüllte zornig und schnappte nach einem Verschlinger, der an ihm vorbeischoss, verfehlte ihn jedoch.
    Gleichzeitig flog von links ein zweiter Dämonenvogel heran. Er öffnete den dolchspitzen Schnabel und spreizte wie ein Greifvogel die Klauen, und Liam konnte die boshafte Intelligenz in seinen Augen sehen, ehe ihn ein Flügel im Gesicht traf und ihn zwang, den Kopf wegzudrehen. Er beugte sich nach vorne und schützte Vivana mit seinem Körper, sodass er nicht mitbekam, was als Nächstes geschah. Ruac erhielt einen heftigen Stoß, und Liam spannte seine Oberschenkel an, um nicht abgeworfen zu werden. Dann schien der Verschlinger verschwunden zu sein.
    Liam sah, dass Ruac verletzt worden war. Dunkles Blut floss aus einer tiefen Wunde, die sich an der Stelle befand, wo der Flügel mit dem Rumpf verbunden war. Der Lindwurm brüllte vor Schmerz und schien Schwierigkeiten zu haben, die Schwinge zu bewegen.
    »Vivana!«, rief Liam.
    »Ich habe es gesehen. Ruac hält das nicht lange durch. Wir müssen landen.«
    Die fünf Verschlinger umkreisten sie in sicherer Entfernung. Offenbar hatten sie begriffen, dass Ruac so gut wie besiegt war, und wollten sich nicht in unnötige Gefahr begeben, indem sie ihn noch einmal attackierten.
    Ruac selbst war zu schwach und zu langsam, um zum Gegenangriff überzugehen; es kostete ihn all seine Kraft, in der Luft zu bleiben und nicht abzustürzen. Trotzdem sanken sie unaufhaltsam dem Erdboden entgegen.
    Mit schreckgeweiteten Augen betrachtete Liam die Ruinen, über die sie hinwegflogen. Nichts als Trümmer und Asche. Nirgendwo waren Menschen zu sehen. Am Ende einer Gasse erblickte er eine Barriere aus Sandsäcken und Stacheldraht und dahinter Soldaten.
    »Versuch, in der Altstadt zu landen!«, brüllte er. »Im Kessel sitzen wir in der Falle.«
    Das Rauschen des Windes, Ruacs Gebrüll und das Krächzen der Verschlinger waren so laut, dass er nicht sagen konnte, ob Vivana ihn gehört hatte.
    Das Blut aus Ruacs Wunde glich einen dünnen Schweif aus Sprühnebel.
    Dächer rasten unter ihnen dahin, Schutthaufen, rußgeschwärzte Mauern, manchmal so dicht, dass Liam fürchtete, sie würden sie rammen. Die Kupferstraße kam in Sicht — sie lag außerhalb der Straßensperren und verhieß Sicherheit vor den Dämonen.
    Noch fünfzig Schritt.
    Vierzig.
    Wir schaffen es nicht,
dachte Liam panisch. Er konnte spüren, dass Ruac Höllenqualen litt. Der Lindwurm steuerte eine Straße an, die weitgehend frei von Trümmern und anderen Hindernissen war, legte die Flügel an — und landete.
    Es war keine elegante Landung. Sie schlitterten über das Kopfsteinpflaster, Ruac suchte erfolglos mit den Krallen nach Halt, drehte sich und schoss auf eine niedrige Mauer zu. Keinen halben Herzschlag vor dem Zusammenprall riss Liam Vivana vom Rücken des Lindwurms. Hart schlugen sie auf der Straße auf und rollten über den Boden.
    Dumpfer Schmerz füllte Liams Schädel aus, überlagerte alle Gedanken — bis auf einen: Er durfte nicht liegen bleiben. Wenn er liegen blieb, holten ihn die Dämonen. Taumelnd richtete er sich auf Vivana lag neben ihm, stöhnte.
    »Du musst aufstehen.«
    Als sie nicht reagierte, schob er die Hände unter ihre Achseln, zog sie hoch. Langsam kam sie zu sich.
    »Bist du verletzt?«
    Sie gab keine Antwort, blinzelte nur. Dann fuhr sie herum. »Ruac!«
    Sie wankte zu dem Lindwurm, der benommen vor der Mauer lag. Die Wunde an seinem Flügel blutete stärker.
    Liam hob den Kopf. Die Verschlinger kreisten über ihnen und krähten angriffslustig. »Wir müssen fort, zu der Straßensperre da vorn.«
    »Aber da sind Soldaten!«
    »Willst du lieber den Dämonen in die Hände fallen?«
    Sie gingen los. Humpelnd kroch Ruac neben ihnen her. Offenbar hatte er sich auch den rechten Fuß verletzt.
    Liam blickte zum Ende der Gasse, sah jedoch nur ausgebrannte Ruinen, keine Straßensperre. Sie waren nicht dort, wo er gedacht hatte. Er musste bei der Landung die Orientierung verloren haben.
    »Wo müssen wir hin?«, fragte Vivana.
    »Da lang, glaube ich.«
    Als er sich gerade in Bewegung setzen wollte, landeten die Verschlinger auf den umliegenden Dächern und Ruinen, bereit herabzustoßen, wenn sie auch nur einen Schritt wagten.
    Liam griff zu seinem Messer. Er wusste, dass sie keine Chance gegen die Riesenvögel hatten, trotzdem war er entschlossen zu kämpfen. Er würde lieber

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