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Pandaemonia 03 - Phoenixfeuer

Pandaemonia 03 - Phoenixfeuer

Titel: Pandaemonia 03 - Phoenixfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Lode
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und schob den Riegel vor.
    »Gibt es noch einen anderen Weg nach oben?«, fragte er ihren Gefangenen.
    »Ja. Da drüben.«
    »Führ uns hin.«
    Sie nahmen Madalin und die verängstigten Kinder in die Mitte und rannten die Galerie entlang zur anderen Seite des Raums. Hinter ihnen erbebte die Tür, als sich die Soldaten mit aller Kraft dagegenwarfen.
    Der Wächter führte sie zu einem Korridor, der an einer Treppe endete.
    »Warte«, sagte Quindal, als Liam nach oben laufen wollte. »Wir können ihn nicht mitnehmen. Wenn wir kämpfen müssen, fällt er uns womöglich in den Rücken.«
    Sie sperrten ihren Gefangenen in einen der Räume, an denen der Gang vorbeiführte. Jackon holte seinen Schlüsselring hervor und schloss die Tür ab.
    Auf dem Weg nach oben kamen ihnen weitere Soldaten entgegen. Es waren nur drei, aber sie wirkten ausgeruhter als die Wachleute im Gefängnis. Es kam zu einem kurzen, aber heftigen Kampf. Jovan wurde von einem Säbelhieb am Bein verletzt, bevor Sandor den Angreifer niederschießen konnte. Einem zweiten schmetterte Quindal seine mechanische Faust in die Magengrube und schlug ihn zu Boden. Als der letzte Soldat begriff, dass er gegen eine solche Übermacht nichts ausrichten konnte, ließ er seine Waffen fallen und floh in einen dunklen Nebengang.
    Liam lief zu Jovan, der auf dem oberen Treppenabsatz kauerte. Blut tränkte seine Hose. Sandor zog dem toten Soldaten den Gürtel aus und half Liam, die Wunde abzubinden.
    »Kannst du gehen?«, fragte der Manusch seinen Bruder.
    »Ich glaube schon«, antwortete Jovan, aber als er sich aufrichtete, keuchte er vor Schmerz und wäre beinahe zusammengebrochen. Madalin stützte ihn.
    Sie befanden sich in einem Korridor mit halb blinden Oberlichtern, durch die das Licht der Straßenlaternen fiel. Es herrschte völlige Stille.
    »Hast du eine Ahnung, wo wir sind?«, fragte Liam Jackon flüsternd.
    »Ich glaube, hier bin ich schon mal gewesen. Umbra hat mich vor ein paar Wochen ein bisschen herumgeführt. Da hinten ist das Archiv mit dem Lesesaal. Wenn wir zu Vivana wollen, müssen wir da entlang.«
    Leise suchten sie sich ihren Weg durch die dunklen Flure. Über dem ganzen Gebäude lastete eine Atmosphäre drückender Düsternis, als wäre das Mauerwerk von der Furcht und Verzweiflung unzähliger Menschen durchsetzt. Eine Trostlosigkeit, die Liam noch mehr zu schaffen machte als das ewige Zwielicht in Lady Sarkas Palast. Wenn sie Vivana, Lucien und Godfrey nur schon gefunden hätten ...
    Jackon hatte die Führung übernommen. Als sie zu einer Tür kamen, in die ein kleines Gitterfenster eingelassen war, blieb der Rothaarige stehen.
    »Sie führt auf den Hof«, erklärte er. »Auf der anderen Seite ist eine Wachstube. Ich glaube, dort werden Vivana und die anderen festgehalten.«
    Liam spähte durch das Gitterfenster. In einem Fenster der Wachstube brannte Licht, vor dem sich die Schattenrisse von zwei Soldaten abzeichneten. Falls sich Vivana, Lucien und Godfrey darin aufhielten, konnte er sie nicht sehen.
    Er blickte zum Tor des Ministeriums. Zwei weitere Wächter, schwarze Schemen in der Finsternis. Sonst schienen sich keine Soldaten im Innenhof aufzuhalten, auch nicht in den angrenzenden Räumen, denn abgesehen von der Wachstube waren alle Fenster dunkel.
    Er berichtete seinen Freunden, was er gesehen hatte.
    »Das können wir riskieren«, sagte Quindal. »Zuerst knöpfen wir uns die Wachen am Tor vor, dann die in der Wachstube.«
    Sandor und er luden ihre Pistolen nach. Dann öffnete der Erfinder vorsichtig die Tür, und die beiden huschten hinaus.
    Im Innenhof brannte nur eine einzige Laterne. Sie hing über dem Eingang des Hauptflügels und beleuchtete die breite Treppe vor dem rot lackierten Portal. Der Rest des Hofs lag im Dunkeln. So konnten sich Quindal und Sandor im Schutz der Finsternis an die Wächter heranpirschen, die unter dem Torbogen standen und sich unterhielten.
    »Waffen auf den Boden und umdrehen«, sagte der Erfinder leise. Die beiden Männer fuhren mit einem erschrockenen Keuchen herum, die Lanzen in ihren Händen — und stellten fest, dass sie in die Mündungen von zwei Pistolen blickten. Langsam legten sie ihre Lanzen hin.
    Sandor befahl ihnen, ihre Gürtel auszuziehen und sich bäuchlings auf das Kopfsteinpflaster zu legen. Der Manusch hielt sie mit der Pistole in Schach, während Quindal ihnen mit den Gürteln die Hände fesselte. Als er fertig war, gab er Liam ein Zeichen.
    Liam vergewisserte sich, dass die Soldaten in der

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