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Pandaemonia 03 - Phoenixfeuer

Pandaemonia 03 - Phoenixfeuer

Titel: Pandaemonia 03 - Phoenixfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Lode
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Wachstube nichts bemerkt hatten, bevor er mit Jackon, Madalin, Jovan und den Kindern zu Quindal lief. Einer der Torwächter hatte eine Pistole dabei, und Quindal reichte sie ihm.
    Unbehagen erfüllte Liam, als er das Schießeisen in die Hand nahm. Seit dem Kampf mit Seth hatte er keine Schusswaffe mehr angerührt. Aber die Situation erforderte es nun einmal. Wenigstens für ein paar Minuten.
    Madalin blieb mit Jovan und den Kindern bei Sandor, der auf die beiden Soldaten aufpasste. Liam, Jackon und Quindal schlichen unterdessen zur Wachstube und duckten sich unter dem Fenster.
    In einer kalten und feuchten Nacht wie dieser war es geschlossen. Durch die Scheibe konnte Liam die Stimme von einem Soldaten hören. Der Mann erzählte etwas von einer Wette, die er mit einem Kerl namens Duncan am Laufen hatte, und prahlte herum. Liam hätte zu gerne einen Blick hineingeworfen, um herauszufinden, ob Vivana und die anderen sich wirklich dort drinnen befanden, doch er wollte auf keinen Fall riskieren, dass man sie entdeckte.
    Quindal erklärte seinen Plan mit einigen Handzeichen. Liam nickte, und sie schlichen geduckt zur Tür.
    Der Erfinder riss sie auf. Liam und er richteten ihre Pistolen auf die beiden Wachen. »Runter auf den Boden!«, sagte Quindal.
    Überrumpelt gehorchten die beiden Männer. Jackon schlüpfte hinein und nahm ihnen die Waffen ab. Liam atmete auf. Es war ein überaus riskanter Plan gewesen. Hätte es nur einen Soldaten mehr gegeben, hätte er vielleicht nicht funktioniert.
    Vivana und die anderen waren nicht in der kleinen Stube. »Vater!«, erklang in diesem Moment Vivanas Stimme. Sie kam von einer Tür.
    Liam versuchte, sie zu öffnen, doch sie war verschlossen. Er stürzte zu den Soldaten. »Wo ist der Schlüssel?«
    »An meinem Gürtel«, grunzte der Mann.
    Liam griff unter den Brustpanzer des Soldaten, zog den Schlüsselring vom Gürtel und lief zur Tür. »Vivana!«, rief er, während er die verschiedenen Schlüssel durchprobierte. »Ich bin gleich bei dir! Geht es dir gut?«
    »Mir schon«, sagte sie. »Aber Godfrey nicht. Hör zu, du musst das Fass aufmachen.«
    »Fass?«, echote Liam verwirrt. Endlich passte ein Schlüssel. Er drehte ihn im Schloss und riss die Tür auf.
    Vivana stürzte aus der Kammer und umarmte ihn. Er drückte sie an sich, vergrub sein Gesicht in ihrem Haar, hätte sie am liebsten für immer festgehalten, aber schon nach einem Augenblick löste sie sich von ihm und lief zu einem Fass in der Ecke der Wachstube.
    »Schnell, du musst mir helfen. Du auch, Paps.«
    Es handelte sich um ein rostiges Blechfass, wie man es benutzte, um Öl oder Farbe aufzubewahren. Da der Deckel mit Pech versiegelt war, kam Jackon ihnen mit seinem Dolch zu Hilfe. Quindal hebelte damit den Deckel auf.
    Sie kippten das Fass auf die Seite. Heraus kroch Godfrey, keuchend und um Atem ringend.
    »Was haben sie mit ihm gemacht?«, fragte Liam fassungslos.
    »Sie hatten Angst, dass er sich in Aether verwandelt«, antwortete Vivana. »Deswegen haben sie ihn da reingesteckt.«
    »Er hätte ersticken können!«
    »Das war ihnen egal.« Sie streifte die beiden Soldaten mit einem Blick voller Abscheu. Dann ging sie neben Godfrey in die Hocke, ließ sich von ihrem Vater ein Tuch geben und tupfte ihm den Schweiß von der Stirn. »Geht es wieder?«
    Godfrey deutete ein Nicken an. »Gib mir ... noch eine Minute«, krächzte er.
    Inzwischen war auch Lucien aus der kleinen Kammer gekommen, in die man Vivana und ihn gesperrt hatte. Er betrachtete erst die beiden Männer auf dem Boden und dann Liam und Quindal. »Was ist passiert? Wie seid ihr aus dem Gefängnis gekommen?«
    »Jackon hat uns geholfen«, antwortete Liam. »Die Einzelheiten erzählen wir euch später. Wir sollten zusehen, dass wir hier wegkommen. Helft mir mit den Soldaten.«
    Sie fesselten die Männer mit ihren Gürteln und knebelten sie mit Putzlappen, die Jackon in einer Ecke fand. Godfrey hatte sich inzwischen einigermaßen erholt. Er war aufgestanden und strich seinen Anzug glatt.
    »Verschwinden wir«, sagte Liam.
    »Einen Moment noch.« Der Aethermann holte seine Melone, die auf dem Schreibtisch lag, setzte sie auf und rückte sie zurecht. Dann verpasste er den beiden Soldaten jeweils einen kräftigen Tritt. »Jetzt können wir.«
    Sie eilten nach draußen. Während sie zu den Manusch liefen, flog im hinteren Teil des Hofs eine Tür auf, und jemand brüllte: »Stehen bleiben!«
    Liam erstarrte. Soldaten strömten ins Freie, ein Dutzend oder mehr. Zu

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