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Pandaemonia 03 - Phoenixfeuer

Pandaemonia 03 - Phoenixfeuer

Titel: Pandaemonia 03 - Phoenixfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Lode
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müssen angreifen«, sagte Sandor. »Sonst sitzen wir hier in der Falle.« Mit einem grimmigen Glitzern in den Augen blickte er in die Runde. »Seid ihr bereit? Dann los!«
    Sie stürmten aus dem Zellentrakt. Sofort feuerten die Soldaten mit ihren Pistolen. Liam ging hinter einem Pfeiler vor den Kugeln in Deckung und wagte sich erst hervor, als er sah, dass die Soldaten ihre leer geschossenen Pistolen wegsteckten und mit Lanzen und Säbeln angriffen. Gemeinsam mit Quindal, Jovan und Sandor rannte er durch die Halle, den Wächtern entgegen, die ihren Angriff auf der Treppe erwarteten. Mit einem flüchtigen Blick vergewisserte er sich, dass keiner seiner Gefährten von dem Kugelhagel Schaden genommen hatte, bevor der Kampf begann.
    Quindal fing mit seiner mechanischen Hand einen Säbelhieb auf, zerbrach die Waffe und konterte mit einem Faustschlag, der seinen Gegner aufkeuchen ließ. Jovan und Sandor bedrängten einen Soldaten mit ihren Lanzen und zwangen ihn, die Stufen hinauf zurückzuweichen.
    Auf der Treppe herrschte ein solches Gedränge, dass Liam nicht in das Handgemenge eingreifen konnte. Während er noch überlegte, wie er seinen Freunden helfen konnte, schwang sich der dritte Wächter über das Treppengeländer und griff ihn an.
    Liam hatte noch nie zuvor mit einer Hakenlanze gekämpft und fand den Umgang mit der unhandlichen Waffe nicht gerade einfach. Er wich den Lanzenstößen seines Gegners aus, schaffte es jedoch nicht, zum Angriff überzugehen. Außerdem litt er immer noch unter den Nachwirkungen des Elixiers. Zu seinem Glück war sein Gegner auch nicht in Hochform. Er sah aus, als hätte er mehrere Nächte nicht geschlafen, und seine Angriffe waren unpräzise und kraftlos.
    Doch obwohl der Mann unkonzentriert kämpfte, war er ihm dank seiner Erfahrung überlegen. Liam musste immer weiter zurückweichen und fand sich schließlich zwischen Treppe und Wand in die Ecke gedrängt. Schon setzte der Soldat zu einem gefährlichen Stoß an, als er plötzlich vor Schmerz aufschrie und herumfuhr. Jackon hatte ihn von hinten angegriffen und mit dem Dolch am Arm verletzt. Liam nutzte die Gelegenheit und hieb ihm den Lanzenschaft über den Hinterkopf Er brach zusammen.
    »Danke«, murmelte Liam schwer atmend.
    »Bist du in Ordnung?«, fragte Jackon.
    »Ja. Nichts passiert.«
    Inzwischen war auch der Kampf auf der Treppe zu Ende. Quindals Gegner lag reglos und mit geschwollener Wange auf den Stufen. Der andere Soldat hatte seine Lanze fallen gelassen, floh vor den Manusch und verschwand in einem der Durchgänge auf der obersten Galerie.
    »Wir müssen ihn verfolgen, bevor er Hilfe holen kann«, sagte Sandor.
    »Das hat keinen Sinn«, erwiderte Quindal. »Die Pistolenschüsse hat man vermutlich im gesamten Gebäude gehört. Bleiben wir lieber zusammen und sehen zu, dass wir die Kinder in Sicherheit bringen.«
    Jovan lief los und holte Madalin, der mit Tamas, Arpad und Dijana im Zellentrakt geblieben war.
    »Weißt du etwas über Vivana?«, wandte sich Liam an Jackon. »Ist sie hier?«
    »Ja. Lucien und Godfrey auch. Sie sind oben.«
    »Was ist mit Nedjo?«, wollte Sandor wissen.
    »Er wartet draußen und passt auf Ruac auf.«
    »Wieso Godfrey?«, fragte Liam. »Konnte er nicht fliehen?«
    »Sie haben versucht, euch zu befreien, und wurden gefangen genommen.«
    »Uns befreien? Wieso hast du ihnen nicht dabei geholfen?«
    »Wollte ich ja«, sagte Jackon. »Aber Vivana hat mir nicht zugehört.«
    »Wie geht es ihr? Ist sie verletzt?«
    »Ich glaube nicht.«
    Liam atmete erleichtert auf. »Wir müssen ihnen helfen. Kannst du uns zu ihnen führen?«
    »Ich denke schon.«
    »Der Junge führt uns nirgendwohin«, mischte sich Quindal ein. »Ich bin dafür, dass wir ihn einsperren und allein weitergehen. Wer weiß, was er wieder im Schilde führt.«
    »Jackon kommt mit uns«, widersprach Liam.
    »Hast du vergessen, was er uns angetan hat?«
    Liam konnte Quindals Misstrauen gut verstehen. Er wusste selbst nicht, was er von Jackons Sinneswandel halten sollte. Doch jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt, um ihn für seinen Verrat zur Rechenschaft zu ziehen. »Nein. Aber wenn wir Vivana und die anderen finden wollen, brauchen wir ihn.«
    »Na schön«, meinte der Wissenschaftler mürrisch. »Aber wenn er auch nur eine falsche Bewegung macht, knöpfe ich ihn mir vor.«
    In diesem Moment kam Madalin mit den Kindern zu ihnen. Erst jetzt fiel Liam auf, wie schlecht der Manusch aussah. Er war grau im Gesicht und schien seine einstige

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