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Pandaemonium - Die Letzte Gefahr

Pandaemonium - Die Letzte Gefahr

Titel: Pandaemonium - Die Letzte Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Odin
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Park in Richtung Siegessäule lief. Sie fuhren an ihm vorbei, und Witter schaute durch die Seitenscheibe auf ihn. So als hätte der Mann bemerkt, dass man ihn beobachtete, drehte er den Kopf zur Straße hin. Witter sah, wie kurz ein Lächeln über seine Lippen huschte und er dann seine Kinnlade mit einem Male herunterklappte. Eine schwarze Wolke strömte aus seinem Rachen. Ein Todbringer! Wohin war der unterwegs?
    Gabriela sah im Innenspiegel, dass Witter zusammenzuckte und auf einmal kreidebleich wurde. »Alles in Ordnung?«, fragte sie ihn.
    »Ja, alles okay«, antwortete er. Doch glaubwürdig klang das nicht, denn die Furcht färbte seine Stimme. Er drehte sich um und blickte durch die Rückscheibe hinaus. Der Mann in Schwarz war verschwunden.
    »Das darf nicht wahr sein!«, rief Paul auf einmal.
    Gabriela bremste abrupt ab. Witter wurde nach vorne in den Sicherheitsgurt geworfen. Paul lehnte sich weit vor, weil er nicht glauben konnte, was er sah: Auf dem Großen Stern, dem zentralen Platz im Tiergarten, wimmelte es nur so von Infizierten. Die Masse sah aus wie ein schwarzer, sich in ständiger Bewegung befindlicher Schwarm. Auch die Kreisfahrbahn um die Siegessäule herum war voll von ihnen. Es war schwer, genau abzuschätzen, wie viele es sein mochten, aber mehrere Hundert waren es sicherlich.
    Gabriela warf den Rückwärtsgang ein und sauste zurück. Dann wendete sie den Wagen. In der Ferne waren Infizierte zu erkennen, die auf der Straße auf sie zuschwankten. Sie verharrte einen Moment und dachte darüber nach, welche andere Strecke sie nun fahren konnte, bevor sie den Gang einlegte und Gas gab.

67
    Im Minutentakt ratterten Hubschrauber über ihre Köpfe hinweg. Mehrmals schossen auch Düsenjets am Horizont entlang in Richtung Stadtgrenze. Ansonsten bot sich ihnen ein Bild des Grauens. Es war schockierend zu sehen, welche Zustände mittlerweile auch in der City West herrschten.
    Dass die kleine Gruppe zu Fuß und nicht in einem Fahrzeug unterwegs war, machte ihren Trip durch das sterbende Berlin zu einer noch gefährlicheren Angelegenheit.
    Einmal wurden sie beinahe von mehreren Panzern überrollt, die plötzlich aus einer Seitenstraße auftauchten. Ein anderes Mal gerieten sie in ein Schussgefecht zwischen zwei Gangs, die Geschäfte plünderten. Und eine Weile später sahen sie sich konfrontiert mit einer verzweifelten Gruppe Menschen, die sie mit Messern bedrohten und sie zwingen wollten, ihnen ihre Schutzanzüge auszuhändigen. Jimmy zog seine Waffe und schoss einmal in die Luft, woraufhin die Leute eilig die Flucht ergriffen.
    »Wir sollten uns schleunigst einen fahrbaren Untersatz besorgen«, sagte er, nachdem er die Waffe wieder eingesteckt hatte.
    Als sie an einem größeren Platz vorbeikamen, hörten sie ein lautes Hupen, das nicht aufhören wollte. Es kam von einem Bus, der frontal gegen einen Laternenpfahl geprallt war und nun quer zur Fahrbahn stand. Sie liefen dorthin und sahen hinter den Scheiben tote Fahrgäste. Eine Frau saß noch einigermaßen gerade auf ihrem Sitz und stierte ins Leere. Ihre Kehle war aufgeschlitzt, und getrocknetes Blut klebte vorne auf ihrem beigefarbenen Wollmantel. Bei einem älteren Mann, dessen Kehle ebenfalls durchgeschnitten war, lag der Kopf vornübergebeugt auf seiner Brust, und Blut tropfte auf seinen Schoß. Naomi erschrak beim Anblick einer jungen Frau, die ihr Gesicht an die Scheibe gepresst hatte und deren Augen vor Entsetzen weit aufgerissen waren. Auch unterhalb ihres Kehlkopfes verlief ein langer Schnitt.
    Die vordere Tür stand offen, und so konnten sie den Fahrer sehen, dessen Kopf auf der Hupe lag. Aus seiner offenen Kehle tropfte Blut hinunter in den Fußraum, wo sich bereits eine Lache gebildet hatte. Wer hatte dieses schreckliche, so zielbewusst und präzise durchgeführte Blutbad angerichtet?
    Jimmy und König bedeuteten den anderen, ruhig zu bleiben. Dann stiegen sie in den Bus, um die Lage zu prüfen. Kurz darauf winkten sie die drei anderen zu sich herein.
    Naomi betrat den Bus und blickte sich um. Sogleich musste sie würgen, weil selbst durch den Helm ihres Schutzanzuges ein beißender Gestank in ihre Nase stieg. Als die Menschen gestorben waren, hatten sich ihre Schließmuskeln geöffnet, sodass Kot und Urin ausgetreten waren. Die Exkremente überwältigten nun Naomis Geruchssinn. König öffnete sofort eines der Klappfenster. Ein Hauch kalter Luft strömte ins Innere und vermischte sich mit dem Gestank, doch dadurch wurde es nicht

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