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Pandaemonium - Die Letzte Gefahr

Pandaemonium - Die Letzte Gefahr

Titel: Pandaemonium - Die Letzte Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Odin
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und ab. Nach einer Weile sagte sie: »Die können uns nicht einfach hier einsperren. Die Krankheit wird sich im Gebäude weiter ausbreiten.«
    »Denkste – das können diese Schweine sehr wohl«, entgegnete Jimmy. »Die haben immer irgendwelche Paragraphen, auf die sie sich berufen. Gerade haben sie draußen einen abtransportiert, von dem sie wohl dachten, dass er sich angesteckt hat. Keine Ahnung, wo sie den verschwinden lassen.« Er hatte eben auf dem Balkon durch das Fernrohr gesehen, wie ein ankommendes Auto von zwei Polizeibeamten an der Absperrung zum Parkplatz des Gebäudes angehalten worden war. Den Fahrer, bei dem es sich offensichtlich um einen Bewohner des Plattenbaus handelte, hatten sie zu einem Rettungswagen geführt. Er war gezwungen worden, in die Ambulanz einzusteigen, wo sich zwei Männer in weißen Schutzanzügen um ihn kümmerten. Nachdem sich die Türen geschlossen hatten, war das Fahrzeug mit Blaulicht davongefahren.
    Jimmy hatte im Allgemeinen keine gute Meinung von der Staatsmacht. In seinen Augen waren die Gesetzeshüter keinen Deut besser als die Kriminellen. Nur, dass sie das Gesetz und damit die Macht auf ihrer Seite hatten. In den insgesamt sieben Gefängnissen, in denen er gewesen war, hatte er miterlebt, wie korrupt einige Vollzugsbeamte waren – wie sie ihre Position missbrauchten, mit Drogen handelten und Insassen körperlich misshandelten.
    »Und was sollen wir jetzt machen?«, fragte Naomi, nahm die Teetasse vom Tisch und hielt sie Witter hin. Ihr war nicht entgangen, wie sehr seine Hände zitterten. »Trinken Sie das. Dann geht es Ihnen besser.«
    Witter schaute kurz auf und schien zu überlegen, ob ihm überhaupt daran gelegen war, sich besser zu fühlen. Dann nahm er den Tee und trank einen Schluck.
    »Was weiß ich«, erwiderte Jimmy und zuckte mit den Schultern. Er zog seine Handschuhe aus und betrachtete die Innenflächen seiner Hände. War es möglich, dass sich darauf Viren befanden? Eigentlich konnte das nicht sein, denn seit er das Haus betreten hatte, war er nie ohne Handschuhe gewesen. Um aber auf Nummer sicher zu gehen, fragte er Naomi: »Gibt’s hier irgendwo Desinfektionsmittel?«
    »Ja, im Badschrank«, antwortete sie.
    Jimmy lief ins Bad und sprühte sich Desinfektionsspray, mit dem man gewöhnlich die Toilette reinigte, auf seine Hände. Er hatte schon seit geraumer Zeit panische Angst vor Bakterien und Viren, weswegen seine Sicherheitsvorkehrungen zu einer richtigen Manie geworden waren: Mehrmals am Tag wusch er sich die Hände, und außerhalb seiner Wohnung trug er immer Handschuhe.
    Er ging ganz nah an den Spiegel heran und untersuchte sein Gesicht, ob er Anzeichen einer Erkrankung erkennen konnte. Außer den tiefen Ringen unter den Augen, die er immer hatte und die heute nur etwas dunkler als sonst schienen, konnte er nichts Auffälliges feststellen.
    Er zog sich gerade wieder die Handschuhe über, als er Naomi laut um Hilfe rufen hörte. Er stürzte ins Wohnzimmer und sah, wie Naomi gerade versuchte, den Oberkörper des Alten hochzuziehen, der vornübergekippt war. Sein Kopf baumelte schlaff nach unten, wie bei einer Gans, der man das Genick gebrochen hatte; die Arme hingen herab, und seine Fingerspitzen berührten fast den Boden. Er hustete und würgte so stark, dass man meinen konnte, er würde gleich einen Parasiten auskotzen, der in seinem Körper herangereift war. Jimmy bemerkte, dass der Alte Schaum vor dem Mund hatte.
    »Lass ihn los!«, brüllte er Naomi an, die es aus eigener Kraft geschafft hatte, Witters Oberkörper etwa bis zur Hälfte hochzuhieven. »Er hat sich infiziert!«
    »Hat er nicht«, widersprach Naomi und versuchte weiterhin, Witter in eine senkrechte Sitzposition zu bringen.
    Jimmy stürzte zu ihr und stieß sie zur Seite, woraufhin Witter einmal laut aufstöhnte und wie ein nasser Sack nach vorne fiel. Schaum tropfte aus seinem Mund auf den roten Läufer vor dem Sofa. Jimmy ging anderthalb Meter zurück – auf Sicherheitsabstand –, zückte seine Pistole und richtete sie auf Witter.
    »Bist du verrückt!«, schrie Naomi, die entsetzt auf die Waffe in seiner Hand blickte.
    »Ich muss ihn töten, oder willst du etwa, dass er uns auch noch ansteckt?«
    »Herr Witter ist sehr krank. Aber es ist nicht das Virus!« Instinktiv stellte sich Naomi schützend vor den alten Mann.
    »Woher willst du das wissen? Geh zur Seite!« Jimmy bemerkte, dass Naomi Angst vor ihm hatte, auch wenn sie jetzt mit dem Kopf schüttelte. »Okay, du willst es

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