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Pandaemonium - Die Letzte Gefahr

Pandaemonium - Die Letzte Gefahr

Titel: Pandaemonium - Die Letzte Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Odin
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die beiden unheimlichen Männer aufgetaucht waren, der eine in der U-Bahn, der andere auf dem Gang im Plattenbau. Wer waren sie? Und woher kamen sie? Sie – die TODBRINGER.
    Allem Anschein nach gehörte auch Barabbas zu ihnen. Damals, als die Wolke wie ein Parasit in Kenny hineingeschlüpft war, hatte Witter gespürt, dass damit auch bei Kenny die Verwandlung einsetzte. Mit Barabbas’ Auftauchen auf dem Dach hatte er die tiefschwarze Wolke wieder erblickt. Sie war zuerst aus dem Rachen des Schlägers geströmt, dann nach oben geflossen und hatte sich schließlich im Laufe des Kampfes mit Jimmy über seinem Kopf zu einem alles verschlingenden schwarzen Loch zusammengeschoben.
    »Witter, wachen Sie auf!«, schrie Naomi.
    Witter zuckte zusammen und riss seinen Kopf zu Naomi herum, die aufgeregt in eine andere Richtung deutete. Er sah, wie mehrere Gestalten sich durch die Tür auf das Dach drängten. Auch wenn sie im diffusen Licht eher wie Schatten aussahen, so erkannte er an ihrer steifen Motorik doch sofort, dass es Infizierte sein mussten.
    Eine Frau, deren Haar durch den Wind dramatisch hochgewirbelt wurde, stach mit einem langen Schlachtermesser mehrmals auf Afanassi ein. Es wirkte wie ein groteskes Pantomimenspiel aus einem Stück des traditionellen japanischen Kabuki-Theaters: wie er die Augen aufriss und schmerzerfüllt sein Gesicht verzog, während er sein Leben aushauchte und sie dabei das Messer immer wieder in seinen Rücken stieß. Schließlich brach der Gorilla blutüberströmt auf dem Dach zusammen.
    Dann fiel das Schweinwerferlicht des Hubschraubers auf den anderen Gehilfen von Barabbas. Zwei jüngere Männer attackierten ihn, und einer der beiden versenkte seine Zähne in den Hals ihres Opfers. Reuben brüllte laut auf und versuchte, mit den Händen seinen Hals zu schützen.
    Witter erkannte sofort, wer die beiden Angreifer waren. Obwohl sie sich in ihrer TV-Doku-Soap nicht gerade mit gutem Benehmen, sondern eher mit flegelhaft rotzigem Verhalten hervorgetan hatten, war bei Reik und Falk Pawutzke körbeweise Fanpost eingetroffen – hauptsächlich von jungen Mädchen, die beim Anblick dieser Pseudo-Promis feuchte Höschen bekommen hatten. Und gut ausgesehen hatten die beiden, das musste man ihnen lassen. Dieselben Mädchen wären allerdings reihenweise zusammengebrochen, wenn sie sie jetzt gesehen hätten: Ihr Markenzeichen, das dichte, glänzend schwarze Haar, das sie beide immer schulterlang getragen hatten, war zerzaust und wirkte stumpf, als hätten sie es monatelang nicht gewaschen; die Gesichter waren totenbleich, ihre ozeanblauen Augen, die Kreischanfälle hatten auslösen können, glanzlos und blutunterlaufen.
    Reuben gelang es, Reik von sich wegzustoßen, und dann verwandelte er ihn und seinen Bruder in perfekte Kandidaten für eine Freakshow, indem er mit einem Schlagring brutal auf sie eindrosch, ihnen die Nasen zertrümmerte und ihre Gesichter zu Brei schlug. Das Bruderpaar machte keinerlei Anstalten, die Hiebe abzuwehren, so als verspürten sie keinerlei Schmerzen. Stattdessen versuchten sie weiterhin, Reuben irgendwie zu packen und ihn zu beißen.
    Drei weitere Kranke, zwei Männer und eine Frau, die Witter zuvor noch nie gesehen hatte – wer konnte auch schon alle Bewohner des Plattenbaus kennen? –, torkelten auf die schwarze Wolke zu, in der sich Barabbas verbarg. Wie ein dunkler Ritter trat Barabbas hinter dem schwarzen Schutzwall hervor, als sie nicht mehr weit von ihm entfernt waren, und schleuderte ihnen seinen Morgenstern entgegen. Einen der Männer erwischte er an der Schläfe. Barabbas riss die Kugel sogleich wieder aus dem Schädel, holte erneut aus und versenkte die Stacheln in der Stirn der Frau. Den Morgenstern schwang er mit solcher Kraft, Präzision und Schnelligkeit, dass man meinen konnte, er sei soeben einem Jungbrunnen entsprungen. Oder als habe er in der Wolke seine aggressiven Batterien aufgeladen. Dann holte er zu seinem endgültigen Vernichtungsschlag aus: Er drehte sich um die eigene Achse, wirbelte den Morgenstern wie einen rotierenden Kreisel über seinen Kopf und zerfetzte dabei die Gesichter der drei Angreifer. Blut spritzte in alle Richtungen.
    Witter und auch Naomi drehten sich von dem Geschehen ab, sie konnten das schreckliche Blutbad nicht mit ansehen. Aber auch sie selbst gerieten in Gefahr, denn weitere Kranke drängten auf das Dach des Gebäudes. Mit Messern und spitzen Werkzeugen taumelten sie direkt auf den alten Mann und die junge Frau zu.
    Naomi

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