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Pandaglueck

Pandaglueck

Titel: Pandaglueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophia Berg
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Warte hier kurz“, sagt er und steigt aus. Ich bleibe gespannt sitzen. Er geht zum Kofferraum und holt die Kiste Wodka heraus, die er am Flughafen gekauft hat. Bevor er jedoch die Heckklappe schließt, öffnet sich die Haustür und ein kleiner Junge im Alter von ungefähr zehn Jahren kommt herausgestürmt. Er läuft auf Alex zu und umarmt ihn stürmisch. Alex scheint sich sehr zu freuen den Knirps zu sehen.
    Habe ich was verpasst? Besuchen wir seine heimliche Zweitfamilie? Der kleine, pummelige Junge hat ein relatives rundes Gesicht fü r einen Finnen. Als seine Eltern aus dem Haus kommen, weiß ich zumindest, woher er das Mondgesicht hat. Die Familie begrüßt Alex herzlich und er überreicht dem Vater die Kiste Wodka, der sich sichtlich über das Mitbringsel freut. Erst jetzt fällt mir auf, dass die Mutter hochschwanger ist. Sie ist bestimmt im achten Monat.
    Warum bringt Alex einer schwangeren Frau Alkohol mit? Gebannt von dem Schauspiel, das sich mir bietet, starre ich aus dem Autofenster. Er scheint sich mit der Familie über mich zu unterhalten, denn auf einmal drehen sich alle zu mir um und winken mir fröhlich zu. Ich winke mit einem schiefen Lächeln im Gesicht zurück. Ich habe nicht die leiseste Ahnung, ob sie mich überhaupt sehen können. Nach einigen Minuten weiteren Smalltalks sitzt Alex gut gelaunt wieder neben mir. Er schnallt sich an und startet den Motor. Als er meinen fragenden Blick wahrnimmt, klärt er mich auf.
    „ Das sind meine Nachbarn.“
    „ Nachbarn?“, frage ich irritiert.
    „ Unsere Übernachtungsgelegenheit steht auf ihrem Grundstück. Sie kümmern sich um mein Eigentum, wenn ich nicht da bin. Zum Dank bring ich Ihnen bei jedem Besuch Wodka mit.“
    „ Kann man in Finnland keinen Wodka kaufen?“
    „ Doch, natürlich. Die nordischen Länder besteuern den Alkohol extrem hoch. Deswegen ist er hier viel teurer.“ Das klärt die Frage nach der Kiste, aber was für Eigentum hat Alex auf dem Grundstück von diesen Leuten stehen? Ich habe eine Villa erwartet, die klammheimlich mitten im Wald steht. Die Familie sieht jedoch bodenständig aus. Wenn die es sich leisten können, Alex eine Villa auf ihrem Grundstück bauen zu lassen, würden die nicht darauf angewiesen sein, von ihm Alkoholimporte aus Deutschland zu bekommen. Meine Neugierde steigt mit jedem Kilometer, den wir die Straße weiter fahren, ins Unermessliche.
    Der Trampelpfad endet am Ufer eines Sees. Als Alex das Auto geparkt hat, traue ich me inen Augen kaum. Ich stehe vor einer Blockhütte. Von der Hütte aus führt direkt ein Steg mehrere Meter in den See. Ein Segelboot ist an einem der Pfosten angeleint. Ich weiß gar nicht, wo ich zuerst hinschauen soll, so viele Eindrücke gilt es, zu verarbeiten. Vor fünf Minuten habe ich eine Villa erwartet und mir meine Argumentation gegenüber Alex überlegt, die meine Definition des Wortes ‚unnötig‘ beinhaltet. Jetzt stehe ich vor einer Blockhütte, von deren Veranda aus man einen der schönsten Restsonnenuntergänge der Welt beobachten kann. Ich bin einfach sprachlos.
    „ Gefällt es dir?“, fragt Alex, der bereits unser Gepäck aus dem Auto geholt hat. Ich nicke bloß, da ich nicht in der Lage bin, die richtigen Worte zu finden. Er schließt die Tür zu der Hütte auf und ich folge ihm in das kleine Wohnzimmer. Wobei klein relativ ist. Ich schätze, dass die Hütte immer noch größer als Miriams und meine Wohnung ist. Es gibt eine gemütliche Sitzecke mit Kamin, einen Esstisch mit sechs Stühlen und eine einfache Küche. Alex stellt die Taschen vor der Treppe ab und beobachtet amüsiert meine Reaktion.
    „ Nicht das, was du erwartet hast?“ Er kann sich ein freudiges Grinsen nicht verkneifen.
    „ Absolut nicht das, was ich erwartet habe“, erwidere ich, froh darüber meine Sprache wieder gefunden zu haben. Alex holt aus der Küche zwei Weingläser und eine Flasche Rotwein. Er öffnet sie und gießt den Wein in die Gläser. Er reicht mir eins.
    „ Komm mit. Ich möchte dir etwas zeigen.“ Er hält mir die Tür auf und ich betrete die Veranda. Er geht zum Wasser auf den Steg zu. Erst jetzt fällt mir die Hollywoodschaukel auf, die rechts von uns mit Blick auf den See und den wundervollen Sonnenuntergang steht. Er setzt sich und ich nehme links neben ihm Platz.
    „ Auf uns“, sagt er und ich stoße mit ihm an. Ich nehme einen Schluck Wein und kann gar nicht genug Zeit damit verbringen, mir die Eindrücke des Sonnenuntergangs einzuprägen.
    „ Alex, das ist

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