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Pandaglueck

Pandaglueck

Titel: Pandaglueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophia Berg
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wie möglich meine Sprache wieder finden. Ich atme tief durch und sprudle einfach drauf los. Die Anspannung der letzten Woche löst sich, sobald die ersten Worte meinen Mund verlassen.
    „ Ich wollte dich anrufen. Aber ich habe vergessen, deine Handynummer in meinem Handy abzuspeichern und dann habe ich deine Visitenkarte ausversehen mitgewaschen. Danach war sie eine matschige und unlesbare Papierkugel.“ Mit hochrotem Kopf wage ich den Blick zu ihm hoch. Er sieht mich überrascht an. „Tut mir echt leid. Ich wusste nicht, wie ich dich sonst erreichen sollte. Ich habe keine Ahnung, wo du wohnst oder wo du arbeitest.“ Auf einmal verwandelt sich seine Überraschung in Belustigung. „Mein Angebot für das Kochen steht immer noch“, füge ich zaghaft hinzu. Ein freudiges Grinsen macht sich in seinem Gesicht breit.
    „ Gerne.“ Er versprüht seinen unglaublichen Charme, indem er lediglich vor mir steht und mich mit seinen blauen Augen ansieht. Ich kann mein Glück einfach nicht fassen. Da kommt der Mann meiner Träume zu mir in den Zoo und will das Essen, welches ich ihm versprochen habe, und das, obwohl ich ihn nicht angerufen habe.
    „ Am besten teile ich dir alle möglichen Alternativen mit, wie du mich erreichen kannst“, sagt er auf einmal, ohne aufzuhören, mir dieses atemberaubende Lächeln zu schenken.
    „ Ja, das wäre gut. Und keine Visitenkarten mehr“, füge ich erleichtert hinzu. Mein Herzschlag normalisiert sich und ich kann die Erleichterung bis in meine Zehen spüren.
    „ Magst du mit zum Pandagehege kommen? Da liegt mein Handy. Wenn ich mir deine Nummer auf die Hand schreibe, endet das mit Sicherheit ähnlich katastrophal.“
    „ Och, ich kenne da Stellen, wo es bestimmt nicht so schnell wieder abgeht.“ Er grinst mich verschmitzt an.
    „ Pandagehege, da lang!“, sage ich und bewege mich in die richtige Richtung. Ich will nicht auf den Kommentar eingehen und ihn dazu ermuntern weitere in der Kategorie zu machen. Mein hochroter Kopf muss nicht unbedingt eine knalligere Farbe annehmen. Alex folgt mir und schließt auf.
    „ Woher wusstest du, wo ich bin?“, frage ich neugierig, bevor er das Thema, vor dem ich flüchte, aufgreifen kann.
    „ Ich habe am Eingang nachgefragt. Die Dame schien sehr interessiert an meiner Person zu sein.“ Er sieht mich fragend an.
    „ Hm, ja …“, murmle ich und verfluche mich und meine große Klappe. Obwohl es Gretas große Klappe ist, die der halben Belegschaft meinen Liebeskummer weiter getratscht hat. Kurz bevor wir beim Pandagehege ankommen, läuft uns besagte Kollegin über den Weg. Am liebsten würde ich Alex mit in einen der umliegenden Büsche ziehen, damit sie uns nicht sieht. Wenn das Ganze nicht peinlich genug für mich ist, knackt Greta den nächsten Level locker. Sie erblickt uns, ehe ich irgendeine Chance auf Schadenbegrenzung habe. Sofort strahlt sie über beide Backen und mustert Alex von oben bis unten.
    „ Ah, Sie müssen Alex sein“, begrüßt sie ihn fröhlich und begutachtet mich ebenso neugierig. Er schüttelt ihre Hand und ich sage: „Das ist Greta. Sie ist die gute Seele vom Zoo und arbeitet mit mir bei den Pandas.“ Es ist kein Zufall, dass sie uns hier über den Weg gelaufen ist. Ich wette, dass Doris sie direkt angerufen hat, nachdem Alex bei ihr seine Eintrittskarte kaufte und nach mir fragte. Ich bemerke ihre Schweißperlen auf der Stirn und weiß, dass sie den halben Zoo abgerannt ist, um einen Blick auf das männliche Prachtexemplar neben mir zu werfen.
    „ Freut mich“, sagt meine männliche Begleitung, als er ihre Hand loslässt.
    „ Irgendwie kommen sie mir bekannt vor“, sagt Greta auf einmal und setzt einen nachdenklichen Blick auf. „Sind sie öfter hier?“, fragt sie mit hochgezogenen Augenbrauen. Alex schüttelt den Kopf.
    „ Nein. Heute ist mein erster Besuch im Berliner Zoo.“ Greta lässt aber nicht von der Idee ab ihn zu kennen und bevor sie eine ihrer ‚Sie sehen genauso aus wie ‚Brad Pitt oder irgendein anderer Promi‘-Theorie los lassen kann, greife ich in das Geschehen ein.
    „ Du bist das erste Mal im Zoo? Na dann führe ich dich ein bisschen herum.“
    „ Gerne, aber ich will dich nicht von der Arbeit abhalten“, antwortet Alex.
    „ Ach papperlapapp!“, fährt meine Kollegin dazwischen. „Ich übernehme ihren Teil. Macht ihr euch einen schönen Tag hier.“ Sie versucht, mir unauffällig zuzuzwinkern. Es ist jedoch so verdammt auffällig, dass ich mir ein großes Loch wünsche, in das

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