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Pandaglueck

Pandaglueck

Titel: Pandaglueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophia Berg
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hat.
     
     
    Ich dippe eine Pommes in Ketchup und schiebe sie mir in den Mund. Dann fahre ich mit meiner Inquisition fort.
    „Wird es drinnen oder draußen sein?“, frage ich hoffnungsvoll. Alex nimmt einen Schluck seines Mineralwassers und grinst mich wieder frech an.
    „ Lara, wir können gerne den ganzen Tag hier sitzen. Ich werde es dir nicht verraten.“ Es ist Donnerstagmittag. Alex und ich befinden uns in einem der Zoo Cafés und essen Pommes. Wir verbringen unsere Mittagspause zusammen und ich versuche seit über zwanzig Minuten, irgendeine Information aus ihm bezüglich meiner Geburtstagsparty herauszukitzeln. Er schweigt jedoch sehr erfolgreich zu dem Thema.              
    „ Ich würde mich aber gerne auf die epischen und katastrophalen Ausmaße meines schlechten Geburtstagskarmas vorbereiten“, schmolle ich.
    „ Du brauchst dich auf gar nichts vorbereiten, weil es kein schlechtes Geburtstagskarma geben wird.“ Seine Worte beruhigen mich in keinster Weise.
    „ Wenn du das sagst“, murmle ich zweifelhaft und verliere die Motivation ihn weiter zu löchern. Das Geheimnis von meinem Geburtstag wird er wahrscheinlich eher mit ins Grab nehmen, als mir auch nur die kleinste Information zu verraten.
    „ Kommt deine Familie?“, fragt er plötzlich. Ich blicke von meinen Pommes zu ihm hoch. „Deine Schwester? Deine Eltern?“ Ich schüttle den Kopf.
    „ Meine Schwester hat zu viel in New York zu tun. Das ist auch gar nicht verkehrt, da ich immer das Gefühl hatte, dass sie das extra fiese Geburtstagskarma für mich anzieht. Und meine Eltern sind auf Kreuzfahrt.“
    „ Auf Kreuzfahrt?“
    „ Ja, Kreuzfahrt. Und das war nicht die Idee meines Vaters. Meine Mutter hat ihn praktisch dazu genötigt. Mein Vater ist vor kurzem in Rente gegangen und jetzt will meine Mutter die letzten 20 Ehejahre nachholen. Sie hatten ursprünglich vorgehabt herzukommen, jedoch waren sehr günstige Plätze auf einem Dampfer in der Karibik zu haben. Mein Geburtstag fällt in die zwei Wochen, in der die Kreuzfahrt stattfindet. Für mich ist mein Geburtstag nichts Wichtiges und das wissen meine Eltern auch. Sie haben immerhin meinen Geburtstag als Feiertag mehr oder weniger in meiner Kindheit abgeschafft.“ Alex sieht mich mit einem besorgten Blick an. „Wenn du dir Sorgen um mich machst, kann ich dich beruhigen. Ich weiß, dass meine Eltern mich lieben und mein Geburtstag für sie heilig ist. Wir machen einfach nur keinen großen Aufstand um diesen Tag.“
    „ Bist du dir da sicher, dass es dir nichts ausmacht?“ Ich nicke und schenke ihm ein aufrichtiges Lächeln.
    „ Ich habe ja immerhin die halbe Zoo-Belegschaft und dich, die mich an meinem Geburtstag mit einer Überraschungsparty quälen. Da brauche ich keine Eltern für.“ Mein Sarkasmus in der Stimme ist nicht zu überhören.
    „ Hey! Die wird toll!“, erwidert Alex leicht empört.
    „ Das glaube ich dir erst, wenn ich es sehe.“
    „ Das meine Liebe, wirst du am Samstag mit Sicherheit und ich kann dir garantieren, es wird dir mehr als gefallen.“ Sein freches Grinsen ist zurück. Bevor ich diesen Gesichtsausdruck länger an ihm ertragen muss, versuche ich einen Themenwechsel.
    „ Was machen deine Eltern eigentlich so?“ Der Themenwechsel scheint geglückt, ein Stimmungswechsel jedoch auch. Sein Lächeln verschwindet mit sofortiger Wirkung und sein Gesicht nimmt einen unergründlichen Ausdruck an. Während ich ihn fragend ansehe und auf eine Antwort warte, beobachtet er mich mit zusammengezogenen Augenbrauen. Habe ich jetzt etwas Falsches gefragt? Nicht, dass seine Eltern tot sind und ich mal wieder in eins meiner berühmten Fettnäpfchen getreten bin. Ich verstehe auch gar nicht, warum er so lange überlegt. Es ist doch eine völlig legitime und einfach zu beantwortende Frage. Ich will meine Frage bereits zurückzuziehen, als er endlich antwortet.
    „ Mein Vater ist in der Politik tätig und meine Mutter ist ...“, er sucht kurz nach dem richtigen Begriff. „Sie ist selbstständig.“
    „ Selbstständig? Was macht sie denn?“, frage ich direkt hinterher und bereue meine Worte sofort, denn Alex sieht mich alles andere als begeistert an. Was ist an selbstständig denn so schlimm? Okay, Prostituierte können mittlerweile auch selbstständig sein.
    Oh mein Gott! Sein Vater ist doch Politiker? Das hat er gesagt! Was ist, wenn Alex in einem von diesen geheimen Schäferstündchen, die Politiker gerne mal mit gewissen Frauen verbringen, gezeugt

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