Pandaglueck
ihn. Dann weißt du was ich mein!“
„ Wie heißt er mit Nachnamen?“
„ Von Franken. Alexander von Franken.“ Auf einmal wird es still am anderen Ende der Leitung. Ich vernehme jedoch auch kein Tippen auf der Tastatur.
„ Alex heißt von Franken mit Nachname? Alexander von Franken?“ Ich habe meine Schwester lange nicht mehr in einer so ernsten Tonlage reden hören.
„ Ja …“, bringe ich hervor.
„ Und du hast ihn nicht erkannt?! Ich brauch ihn nicht einmal zu googeln, um zu wissen, wer das ist.“ Vor Schreck hört mein Schluchzen mit einem Mal auf.
„ Nein, woher denn auch?“
„ Lara! Der ist in allen Klatschblättern abgedruckt!“
„ Ich … ich …“, stottere ich, nicht ganz wissend, was ich von dem Ausbruch meiner Schwester halten soll. „Miriam, ich lese so was nicht!“, pampe ich zurück. „Ich mach den ganzen Tag Tierkacke im Zoo weg! Woher soll ich solche Leute kennen?“
Miriam seufzt. „ Hat er dir nie etwas erzählt?“
„ Nein … Hat er nicht.“ Meine Tränen sind wieder da.
„ Vielleicht hat er dir nicht gesagt, wer er ist, weil er wissen wollte, ob du ihn oder sein Geld willst?“, fragt sie mit Hoffnung in der Stimme.
„ Die hatten da eine Liste mit seinen Ex-Freundinnen. Eine Liste mit seinen Ex-Freundinnen!“, schreie ich förmlich. „Das sind alles Schönheiten. Was soll er da mit mir, wenn er die haben kann?“ Mittlerweile klebt das Telefon schon vor Feuchtigkeit an meiner Wange.
„ Naja, das sind seine Ex-Freundinnen. Vielleicht sind die nichts für ihn gewesen und er will dich.“
„ Ja, aber warum lügt er mich dann an?“
„ Hat er dich denn angelogen? Er hätte doch damit rechnen können, dass du ihn googelst?“ Ich schweige. „Oder, dass du ihn erkennst? Oder irgendjemand anderes in deinem Umfeld?“ Meine Gedanken fallen sofort wieder auf Greta. Sie hatte ihn gefragt, ob sie sich kennen, da er ihr bekannt vorkam. Warum hatte sie ihn nicht direkt erkannt? Sie denkt aber auch, dass Till Schweiger neben ihr in der Straßenbahn sitzt.
„ Ich fühle mich so verarscht, Miriam.“ Während sie sich eine Antwort überlegt, versuche ich das Telefon mit meinem Ärmel zu trocknen. Nicht, dass ich einen Stromschlag von den Batterien erleide. Das würde in der jetzigen Situation nicht hilfreich sein.
„ Lara, du musst mit ihm reden. Ruf ihn morgen an. In deinem jetzigen Zustand ist das keine gute Idee. Aber rede mit ihm. Es gibt bestimmt eine völlig logische Erklärung dafür.“
„ Meinst du?“, frage ich zweifelnd.
„ Ja, das meine ich. Der Typ ist dir zweimal in den Zoo hinterhergerannt. Und hat dir die Geburtstagsparty des Jahres geschmissen. Millionen, Milliarden hin oder her, das macht man nicht für jemanden, der einem egal ist.“ Miriams Wort beruhigen mich ein wenig.
„ Ja, du hast wahrscheinlich recht“, flüstere ich in das Telefon.
„ Hey, ich habe immer recht!“ Sie lacht. Ich stimme in das Lachen schluchzend mit ein.
„ Er hatte wahrscheinlich einfach Angst es dir zu sagen oder der richtige Moment war für ihn nicht da.“
„ Ja“, antworte ich und wische mir die letzten Tränen aus dem Gesicht. Mein Herzschlag beruhigt sich wieder und ich atme erst einmal tief durch. Es klärt sich alles. Es wird sich alles klären. Bloß keine Panik schieben, Lara!
Am nä chsten Morgen sieht die Welt besser aus. Meine Tränen sind getrocknet und ich habe den Schock meines Lebens ansatzweise verarbeitet. Miriam wird mit Sicherheit Recht behalten und es gibt eine ganz einfache und simple Erklärung dafür, dass Alex mir das alles verschwiegen hat. Immerhin sind die Informationen jedem im Internet zugänglich. Ich hätte eher googeln sollen. Obwohl ich mich richtig schlecht dabei fühle. Ich habe ihm ernsthaft hinterher spioniert. Mit dem Gedanken komme ich weniger zu recht, als mit der Tatsache, dass er reich ist. Richtig reich. Er hat wahrscheinlich seine Gründe dafür mir seinen Reichtum zu verschweigen. Ich hätte abwarten sollen, bis er freiwillig zu mir gekommen wäre, um mit mir über seine Heimlichtuerei zu reden. Aber nun ist es zu spät. Ich bin vollends im Bilde. Und was ich mit dieser Information anfangen werde, weiß ich nicht.
Soll ich nachher einfach zu ihm hingehen und sagen: „ Hey! Mein persönlicher Super-Millionär? Wie war Paris?“ Ich glaube nicht, dass das allzu gut ankommt. Soll ich vielleicht nichts sagen und abwarten, bis er es mir erzählt? Das ist auch keine gute Idee. Ich besitze kein
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