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Pandaglueck

Pandaglueck

Titel: Pandaglueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophia Berg
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überzeugendes Pokerface. Er wird sofort merken, dass ich es bereits weiß ! Und dann habe ich das Problem ihm erklären zu müssen, warum ich es ihm nicht gesagt habe.
    Ich fahre mir verzweifel t durch die Haare. So eine Situation ist nicht so üblich, dass es dafür einen Ratgeber gibt. Wie beichte ich meinem potentiellen Freund, dass ich über seinen Reichtum Bescheid weiß? Ich habe soeben eine Marktlücke entdeckt. Wenn das Ganze gut ausgehen wird, dann werde ich genau so ein Buch schreiben.
    Bevor meine Gedanken mich ganz wahnsinnig machen, pelle ich mich unter meiner Decke hervor und verlasse die wohlige Wä rme meines Bettes. Es ist relativ spät und ich will heute nicht in letzter Minute im Zoo auftauchen. Ich gehe duschen, putze mir die Zähne und binde meine Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen. Als ich nach meinem Handy greife, bemerke ich eine SMS von Alex. Er hat mir heute Morgen zu einer unmenschlichen Zeit geschrieben, dass er um 13.00 Uhr in seiner Wohnung sein wird. Ich blicke auf die Uhr. Es ist kurz nach 10.00 Uhr. Also ist er wieder in meiner näheren Umgebung. Zumindest befinden wir uns in derselben Stadt. Ich grinse blöd mein Handy an, als sich dieser Gedanke in meinem Kopf einnistet. Geld hin und her! Ich bin bis über beide Ohren in dieses Prachtexemplar von Mann verliebt! Das kann mir keinen Reichtum der Welt wegnehmen und kaputt machen. Für jede Schwierigkeit gibt es eine Lösung und die wird mir Alex wahrscheinlich auf einem Silbertablett präsentieren. Alles wird gut sein. Während die Schmetterlinge weiterhin in meinem Bauch mein persönliches Glück feiern, verlasse ich endlich die Wohnung und radle auf dem Fahrrad zur Arbeit.
    Als ich am Zoo ankomme, wundere ich mich darü ber, dass keiner der Kollegen in Sicht ist. Normalerweise ist um diese Uhrzeit reger Betrieb am Personaleingang, aber ich stehe hier mit meinem Fahrrad ganz alleine. Ich schließe es ab und begebe mich zum Büro. Heute werde ich endlich einmal wieder die Berichte angehen. Wenn die Chinesen in wenigen Wochen kommen, muss die Dokumentation tipptop sein. Es sollte auf gar keinen Fall an meiner Faulheit scheitern! Es ist ein strahlend blauer Himmel und die Sonne verstrahlt eine unglaubliche Hitze. Es ist keine schlechte Idee mich heute so lange wie möglich, im Büro zu verstecken. Dort gibt es wenigstens eine Klimaanlage und einen Ventilator.
    Ich setze mir meine Zoo-Kappe auf und betrete das Verwaltungsgebä ude. Sofort bleibe ich in der Tür zu unserem großen Pausenraum stehen. Ich habe den ganzen Morgen geübt, dieses dämliche Grinsen endlich auf Knopfdruck abstellen zu können. Es hatte jedes Mal bloß für maximal 30 Sekunden mein Gesicht verlassen. Dabei bedarf es meine Kollegen, die alle in einer Gruppe zusammenstehen und mich mit diesen Blicken ansehen, damit mein Grinsen mit sofortiger Wirkung verschwindet. Einige sehen mich mitleidig an, andere wissen gar nicht, wie sie drein schauen sollen. Am schlimmsten sind die, die es gar nicht wagen, mich anzuschauen. Was zum Teufel ist passiert? Ist irgendetwas mit den Pandas? Ich blicke verwirrt die einzelnen Gesichter ab.
    „ Ist jemand gestorben?“, versuche ich, mit einem erzwungenen Lächeln zu scherzen. Wenn es etwas gibt, wozu mir gerade absolut nicht zu Mute ist, dann ist es zu lächeln. Ich hätte auf der Stelle losheulen können, so traurig betrachten mich einige. Ich betrete zögernd den Raum. Keiner hat mir bisher auf meine Frage geantwortet. Mein Blick fällt auf Greta, die Tränen in den Augen hat. Ich habe Greta noch nie weinen sehen! Was verdammt noch mal ist hier los?
    „ Was …“, beginne ich, dann bricht meine Stimme ab. Meine Augen wandern im Schneckentempo auf den Tisch, um den alle herumstehen.
    „ Lara …“, vernehme ich von Doris.
    „ Scheiße …“, sagt irgendjemand anderes.
    ‚ Scheiße‘ ist nicht ansatzweise der geeignete Ausdruck, für das, was vor mir liegt. Ich spüre, wie ich im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehe, als ich an den Tisch herantrete. Mit meiner rechten Hand greife ich nach der Zeitschrift, die sich vor mir befindet. Auf dem Cover ist ein Bild von Alex abgedruckt. Er lächelt mich an, so wie er es bereits so verdammt oft in den letzten Wochen getan hat. Er ist aber nicht alleine auf dem Cover. Er hält eine Frau in den Armen. Blond, hübsch, attraktiv. Ich kann gerade noch die Überschrift lesen, bevor mir mein Tränenschleier die Sicht nimmt.
     
    ‚Alexander von Franken – endlich verlobt. Das exklusive

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