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Pandaglueck

Pandaglueck

Titel: Pandaglueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophia Berg
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Interview mit seiner               Verlobten Katharina Woodsen.‘
     
    Die Tränen brennen in meinen Augen, da ich krampfhaft versuche nicht zu weinen. Das kann einfach nicht wahr sein. Das darf nicht wahr sein. Das ist ein schlechter Scherz. Ein richtig schlechter Scherz! Alex ist verlobt? Er hat eine Verlobte? Warum zum Teufel hat er eine Verlobte?
    Ich lasse die Zeitschrift zu Boden fallen und starre auf den Punkt, an dem sich vor wenigen Sekunden sein Gesicht befunden hat. Wie in Trance drehe ich mich um und verlasse langsam, ohne auf die anderen zu Achten den Raum. Als die erste Träne über meine Wangen rollt, fühle ich, wie mein Herz zerspringt. Alles in mir drin zerspringt. Ich spüre, wie die millionen Splitter meines Herzens in meine Brust stechen und diese Qual ist unerträglich.
    Ich schließ e mich in dem Innengehege der Pandas ein und breche an einer Wand zusammen. Die Tränen und das Schluchzen nehmen unaufhaltsame Ausmaße an. Der Schmerz in der Brust breitet sich in meinem gesamten Körper aus. Es ist der schlimmste Schmerz, den ich je gefühlt habe. Mein Körper wird von innen zerrissen. Und das nicht einmal, sondern hunderte Male.
    Ich schlinge meine Arme um die Beine, damit ich die Qualen lindern kann. Aber es bringt nichts. Es bringt alles nicht. Womit habe ich das verdient? Womit verdammt noch mal habe ich so etwas verdient?
    Es war das Geburtstagskarma, ist der einzige klare Gedanke, zu dem ich fä hig bin. Und das verdammte Universum!, ist der Nächste. Ich hatte es drauf angelegt. Es hatte mich an meinem Geburtstag in Ruhe gelassen und nun schlägt es zu. Und das nicht mit irgendwelchen Kleinigkeiten, sondern mit dem, was mich am meisten verletzt. Der Schmerz in mir drin ist einfach nicht mehr zu ertragen.
     

15.      Kapitel
    Es ist jetzt drei Tage her, dass Greta mich in dem Pandagehege gefunden hat. Ich war fü r sie nicht ansprechbar gewesen. Für niemanden eigentlich. Irgendwann habe ich sie nur noch angeschrien, sie solle mich in Ruhe lassen und einfach weggehen. Aber sie ging nicht weg. Ich wollte einfach nur sterben. Ich wollte diesen Schmerz in mir drin nicht eine Minute länger ertragen müssen. Ich wollte von dieser Erde verschwinden und das so schnell wie möglich. Ich schwankte zwischen Wut und Trauer. Entweder schrie ich sie an oder ich lag in ihren Armen und heulte mir die Augen aus. Irgendwann stand Christian vor mir. Zu dem Zeitpunkt hatte ich nicht mehr die Kraft zu sprechen. Ich fühlte mich leer. Mein ganzer Körper war einfach leer. Ich war nicht in der Lage zu denken, ich war nicht in der Lage irgendwelche Worte von mir zu geben, ich war nicht in der Lage mich zu bewegen. Es glich einem Wunder, dass ich an das Atmen dachte. Ohne Widerworte hob Christian mich hoch und brachte mich zu seinem Auto. Dann fuhr er mich nach Hause. Ich saß reglos auf dem Beifahrersitz und starrte in die Leere. Bei jeder Straßenlaterne wünschte ich mir notorisch, dass Christian einfach gegen eine von ihnen fahren würde. Dann wäre mir zumindest mein innerer Schmerz genommen.
    Die Autos und die Menschen um mich herum waren mir gleichgü ltig. Alles war mir egal. Meine Augen trockneten langsam. Wahrscheinlich, weil ich keine einzige Träne mehr übrig hatte, die ich noch ausheulen konnte. Christian sah immer wieder zu mir herüber. Er sagte aber nichts. Als wir vor meiner Wohnung hielten, schaffte ich es alleine aus dem Freelander auszusteigen. Christian bestand darauf, mich in die Wohnung zu bringen. Ich wollte nicht. Er ließ sich nicht abwimmeln und nahm mir den Schlüssel aus der Hand. Ich hatte weder die Kraft noch den Willen ihn davon abzuhalten. Sobald wir in meinem Zuhause waren, ließ ich die Tasche auf den Boden fallen und ging wie in Trance in mein Zimmer. Hinter mir schlug ich die Tür zu und legte mich auf das Bett. Ich krallte mich wie ein kleines Baby an meiner Decke fest. Ich benötigte einfach etwas um mich daran festzuhalten, damit ich nicht völlig aus dieser Welt fiel.
    Christian blieb in meiner Wohnung, ließ mich aber in Ruhe. Ich hörte, wie er im Wohnzimmer auf und ab lief und mit irgendjemandem telefonierte. Wahrscheinlich meine Schwester oder meine Eltern. Es war mir gleichgültig. Meine Schwester war auf der anderen Seite der Welt und meine Eltern auf Kreuzfahrt. Es würde mindestens 24 Stunden dauern, bis einer von ihnen bei mir auftauchte und ich zurück in die Realität geholt wurde. Die Realität war das, was ich am meisten verdrängte. Ich

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