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Pandoras Kuss

Pandoras Kuss

Titel: Pandoras Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilia Polo
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ich auch weiterhin die Blicke des Fremden aus dem Lift in meinem Nacken prickeln. Irgendwie schienen die sogar noch an Intensivität gewonnen zu haben.
    Ich musste hier weg und zwar schleunigst.
    Amelies Griff um meinen Arm wurde jedoch fester. Überhaupt wirkte sie plötzlich so steif.
    Ich sah sie erstaunt an.
    Amelie war verschwunden. Neben mir stand Persephone.
    Und vor uns beiden – nur einen einzigen Schritt entfernt – La Reine Maxine.
    „Darf ich vorstellen …“, flüsterte sie und bisoute sich mit La Reine.
    La Reine duftete wie nur Königinnen duften können und sie war anmutiger als jede Fee, als sie mich nach Persephones Vorstellung nunmehr auch bisoute.
    „Die unwiderstehliche Pandora“, flüsterte sie und ließ ihre Hand einen Moment zu lange auf meinem Po liegen als es eigentlich statthaft gewesen wäre. 
    Was?
    Pandora?
    „Ich bin Metis“, hauchte La Reine mir ins Öhrchen.
    Metis? Das klang griechisch. Und irgendwie auch nach Göttin.
    „Wo ist dein Halsband, Pandora? Wie furchtbar ungezogen von dir, es nicht angelegt zu haben…“, hauchte La Reine in mein anderes Ohr. Und kniff mir dazu heftig in den Po.
    Au.
    Ich war noch dabei den Kniff und die Anrede zu verarbeiten, da sah ich aus dem Augenwinkel auch bereits Gomez, den Drei-Tagebart-Schönling von der Schnüffelbrigade auf uns zu kommen.
    Nicht auch das noch, verdammt noch mal.  S ah der Typ denn nicht, dass ich hier im Stress war und alle Hände voll zu tun hatte?
    Doch Gomez ging zum Glück achtlos an uns vorbei.
    „Schönes Kleid, Persephone …“, hauchte La Reine.
    „Gleichfalls …“, lächelte Amelie sichtlich entzückt zurück. 
    War das etwa abgesprochen? Ein Partnerlook in verschiedenen Farben. Genauso wie bei Kastor und Pollux.
    Hm, Kastor und Pollux hatten etwas miteinander, das stand fest. Bedeutete der Partnerlook bei Amelie und La Reine etwa, dass sie  …?!
    Großer Gott, war das kompliziert!
    „Wir sehen uns, Pandora“, hauchte La Reine. „Bald!“ Dann bisoute sie mich ein zweites Mal  (samt Hand am Po und Kniff), nickte Amelie graziös zu und trollte sich in die Halle hinein.
    Puh!
    Amelie, noch immer im Dunkle-Fee n-Modus, warf mir einen kühlen Blick zu.
    „Das nächste Treffen, Pandora, glaubten Sie etwa, dass Sie einfach so darum herum kämen? Wie naiv von Ihnen“, sagte sie in ihrem typischen Eisfachtonfall.
    Natürlich, wie naiv von mir, anzunehmen, dass ich mit einer Erpressung, dem Ruf meines Vaters, dem Pensionsfonds der Polizei, der Schnüffelbrigade und der Suche nach dem Mittelsmann nicht auch so schon genug am Hals hatte.
    „Du nervst!“, zischte ich Amelie zu und stiefelte immer der Nase nach auf die Treppe, den Garten und das Partyzelt los.
    Sollten sie mich doch gefälligst alle mal am Tüffel tuten und zwar seitwärts und dreifach, verdammt noch mal.
     
     
    6 3.
    Ich sah vor mir einen Hauch von Lila zwischen dem Grün des Rasens, dem Schwarz der Anzüge und Weiß der Zelte aufblitzen und sah zu, dass ich davonkam. Für Capitaine Hublot und seine Madame hatte ich jetzt so gar keine Nerven. So zog ich weiter zwischen den beiden Hauptzelten hindurch in Richtung der Bühne und Tanzfläche, die schon fast am Rand der Baumreihe lag, die den frei einsehbaren Teil des Parks begrenzte.
    Obwohl die Musiker bereits spielten , sah ich nur ein paar junge Mädchen in hellen langen Kleidern, die gackernd und kichernd miteinander tanzten.
    Außer den Schulmädchen stand dort allerdings auch - Rava.
    Er hatte ein Glas in der Hand und wirkte versonnen, nachdenklich.
    Mein Herz setzte ein paar Schläge aus als er sich über die Schulter hinweg zu mir umsah. Und dabei ein feines Lächeln über seine Lippen flog.
    Wow.
    Mein Retter und Ritter ganz allein (na ja jedenfalls so ziemlich) und er lächelte mir zu.
    „Die berühmte Mademoiselle Marie Colbert.“
    „Berühmt? Berüchtigt trifft’s wohl eher …“,  antwortete ich und stellte fest, dass mir dabei nicht mal die Knie weich wurden. Ein gutes Omen.
    „Sie habe n ja gar nichts mehr zu trinken …“, Rava wies auf mein leeres Glas.
    Ich zuckte lächelnd die Achseln.
    „Ein Zustand, dem wir abhelfen können, das heißt natürlich, falls Sie mögen...?“
    Er zog einen kleinen, silbernen Flachmann aus der Tasche und schenkte etwas daraus in mein leeres Glas. Was immer es war- es war honiggelb und roch fruchtig.
    Ich probierte davon. Ein schönes breites Aroma von Pflaumen, dem allerdings gleich darauf ein scharfes Brennen folgte. Ich schaffte

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