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Pandoras Kuss

Pandoras Kuss

Titel: Pandoras Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilia Polo
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einen schmaleren asphaltierten Weg ein und glitt dann durch ein weit geöffnetes schmiedeeisernes Tor auf eine lange gewundene Auffahrt.
    Mein Magen machte einen Hüpfer. Di e Schmetterlinge begannen abenteuerlustig aufzuflattern.
    Wir waren an unserem Ziel angelangt.
    All die Limousinen und Sportwagen in der Auffahrt. Und das große Haus das im Glanz hunderter Lampions erstrahlte.
    Soweit ich das auf den ersten Blick einschätzen konnte, parkten da mindestens sechzig, siebzig verschiedene Wagen in der Auffahrt.
    Was hatte Rava noch gesagt?
    Eine kleine Party.
    Mir fiel ein, welche Art von Geschäft Ravas Familie betrieb. Sie betrieben eine Bank.
    Oh Gott – es war Rava!
    Er steckte dahinter. Mesrines Umschläge. Die Videos. Einfach alles. Mein Ritter in glänzender Rüstung war gar kein Ritter, sondern das Schwein, das meinen Vater erpresste.
     
     
     
     
    VI II. Teil
     
     
     
    Auf den zweiten Blick war das Haus gar nicht mehr so furchtbar groß. Und auf den dritten Blick war es sogar ein sehr schönes Haus. Das hieß natürlich nur, falls man auch ein paar Dienstboten dazu bekam. Nur das Fensterputzen könnte Tage dauern, so viele riesige Glasflächen wie es hier gab. Und da hatte ich natürlich noch kein Wort über den Park ums Haus verloren. Da hatten zu jeder Jahreszeit locker zwei Gärtner genug zu tun.
    Kellner in weißen Hemden und dunklen Schürzen präsentierten Champagner, Saft und Kaffee. Da sie immer noch mit ihren Tabletts vor dem Haus standen, ging ich davon aus, dass wir nicht die Einzigen waren, die so spät eintrafen.
    Ich hat te an diesem Abend gleich mehrere Schocks zu verdauen und trank daher kurz nacheinander drei von den schmalen Champagnerflöten leer. Mangel schien daran nicht zu herrschen und es half gut gegen Schwester Marie-Claires ständige Nörgeleien.  Wobei es eindeutig nicht half, war mir irgendeinen Plan zurechtzulegen. Amelie warf mir komische Blicke zu. Sie war skeptisch was meine Trinkerei betraf.
    Wir gingen – nein schritten! – einige Stufen hinauf zu einer Terrasse , die zum Haupteingang führte und voller gut gekleideter Menschen war.
    Von unserem Gastgeber und dessen Elfeinhalb-Punkte-Ehefrau bislang noch keine Spur. Mir konnte das nur recht sein, solange vorläufig noch genug zu trinken in bequemer Reichweite war, kam ich nicht auf die Idee mich zu beschweren. 
    „Süße, das ist schon Glas Nummer vier oder fünf, das du da beim Wickel hast. Meinst du nicht, du solltest mal einen Gang zurückschalten? Wir sind nicht nur zum Vergnügen hier“, flüsterte Amelie mir zu.
    Sie hatte gut reden, ihr tapferer Ritter und Märchenprinz hatte sich ja nicht als Erpresser, Schwindler und Schweinehund herausgestellt.
    „Du weißt doch längst, wer es ist. Ravas Familie hat eine Bank “, zischte ich ihr zu.
    Amelie w ar erstaunt.
    Jetzt tat sie so, als hätte sie das nicht gewusst. Dabei war es ihr sicher nur darum gegangen , meinen blöden Gesichtsausdruck zu sehen, sobald ich es selbst herausfand. Eines ihrer dummen kleinen Psychospielchen.
    „Rava ist so ziemlich der einzige, der es nicht sein kann, Dummchen. Ravas Bank gehört zu dem Konsortium, das den Fonds derzeit verwaltet“, flüsterte Amelie.
    Oh.
    Hm.
    Na ja.
    Die Schmetterlinge, deren Lust zwischenzeitlich von dem Schock deutlich gedämpft worden war,  begannen erneut fröhlich zu flattern.
    „Bist du sicher?“, fragte ich leise zurück.
    „Bin ich“, entgegnete Amelie begleitet von einem ungewöhnlich eindringlichen Blick.
    Ach, sollte sie doch von mir denken , was sie wollte, meinte ich und wandte mich den kleinen Köstlichkeiten zu, die neben dem Schampus auch noch angeboten wurden.
    Lecker.
    Bisher sah ich immer noch keinen, der mir irgendwie bekannt vorkam. Doch angesichts der mal ganz offen neugierigen, mal verstohlenen Blicke, die man uns von allen Seiten her zuwarf, schien das nicht für Amelie zu gelten. Die kam kaum nach damit die Leute zu begrüßen. Bisou hier, Bisou da – und jedes Mal kriegte ich einen mal misstrauischen, mal mitleidigen oder zumindest neugierigen Blick dabei ab. Manchmal gab’s sogar auch ein Bisou für mich.
    Wir betraten eine Halle mit gewölbter Decke , von der aus eine breite Treppe zum ersten Stock hinaufführte. Auch hier standen Grüppchen von Gästen trinkend und redend zusammen.
    Die Einzigen, die sich zwischen diesen Leuten in ihren edlen Abendgarderoben nicht gar so wohl zu fühlen schienen, waren Hublot und dessen kräftige, hausbackene Ehefrau. Hublot hier

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