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Pandoras Kuss

Pandoras Kuss

Titel: Pandoras Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilia Polo
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Raum fand ich in einem Schrank Reithosen, Stiefel, Jacken und Kappen. Sie waren nebeneinander nach Kleidergrößen geordnet. Dass man hier nicht auf alle Eventualitäten vorbereitet war , konnte man den Besitzern nun nicht vorwerfen.
    Ich fand ein Paar Reit stiefel und hätte eigentlich zurück zu den Boxen gehen sollen, doch mein Schnüfflerinneninstinkt meldete sich.
    Ich sah mich misstrauisch zur Tür um – sie war geschlossen.
    Gut.
    Ich begann die Sachen zu durchsuchen.
    Ich fand zwei Notizzettel und eine Tankquittung.
    D ie Quittung war mit einer Kreditkarte bezahlt worden und stammte von Anfang März.
    Die Notizen waren in einer furchtbaren Männerhandschrift verfasst , enthielten ein exaktes Datum  und bezogen sich auf irgendein Geschäftsmeeting, vor allem aber war auf dem oberen Teil der Zettel das Logo eines Nobelhotels abgedruckt. 
    Kein Hotel , das etwas auf sich hielt, war scharf auf Ärger mit den Flics.  Uniformierte, die mit ihren groben Schuhen in einer Hotellobby herumstanden, kamen nicht gut an bei den Gästen. Ich würde erfahren, wer diese Notizen geschrieben hatte.
    Und was die Kreditkartennummer betraf, um deren Inhaber festzustellen , hätte ich eigentlich einen richterlichen Beschluss gebraucht. Doch nächste Woche würde der Untersuchungsrichter uns sicherlich die Erlaubnis erteilen, die Konten des Bellots Clans zu überprüfen. Da war es schon mal drin den Inhaber dieser Kreditkartennummer feststellen zu lassen.  Falls irgendwer fragte, könnte ich mich einfach entschuldigen und auf irgendeinen Zahlendreher hinausreden.
    Hintergedanke meiner D urchsuchungsaktion war, dass die dunkle Fee sicherlich nicht nur mich zum Reiten mit hierher brachte, sondern auch andere Mitglieder ihres „Netzwerkes guter Freunde“. Es konnte nichts schaden endlich mehr darüber zu erfahren.
    Persephone wartete bereits bei den Boxen auf mich als ich zurückkehrte.
    Sie trug auf Hochglanz polierte Kniestiefel und eine Reithose mit schimmernden Ledereinsätzen.  Außerdem hatte sie eine Reitgerte in der Hand. Was nun nichts war, was mich spontan zu Jubelrufen hingerissen hätte. Andererseits waren wir für einen Ausritt hierher gekommen und die Gerte daher vermutlich wirklich nur dazu gedacht bei einem Pferd Eindruck zu schinden.
    „Da sind Sie ja, Pandora !“
    Einer der Mitarbeiter führte eine  Fuchsstute  vor, sie war bereits gesattelt. Persephone und die Stute schienen alte Freundinnen zu sein. Sie war ein wunders chönes Tier, temperamentvoll, aus bester Zucht. Die dunkle Fee und ihr Pferd passten zusammen.
    „Mademoiselle …“ , wandte sich der Angestellte zu mir, „…darf ich Ihnen ein Tier empfehlen?“
    Ic h hatte keine Empfehlung nötig. Ich hatte meine Wahl längst getroffen hatte. Da war ein zweijähriger Hengst, neugierig, genauso temperamentvoll wie Persephones Fuchsstute und ganz offensichtlich erpicht darauf ausgeritten zu werden. An der Tür seiner Box stand in Großbuchstaben: Paco 
    „Danke, Mons ieur. Satteln Sie mir Paco“, bat ich und wies auf Pacos Box.
    Das traf nicht auf die ungeteilte Zustimmung des Mannes. Verunsichert blickte er zu Persephone. Die dunkle Fee musterte mich in meinem Kaufhauskleid und den Reitstiefeln.
    „Paco ist kein Spielzeug. Er ist ja kaum ein paar Monate eingeritten.“
    Umso besser, dachte ich und erwiderte ihren langen herausfordernden Blick.
    „Wenn er ein Spielzeug wäre, würde ich ihn auch nicht reiten wollen“
    Die dunkle Fee gab nach.

Zwei Minuten darauf führte ich den freudig trappelnden Hengst aus dem Stall zur Koppel, wo Persephone auf uns wartete.
    Ich stieg in den Sattel.
    Mein Hengst und ich folgten ihr und der Stute die Zufahrt hinab zu einem Feldweg, der über eine Wiese zu einem Waldstück führte.
    Paco warf den Kopf, schnupperte und schnaubte - es passte ihm nicht , so gemächlich hinter Persephones Fuchsstute her traben zu müssen.
    Mir passte es auch nicht.
    Persephone hatte mir einen Ausritt versprochen, keinen Spaziergang.
    „Weshalb ausgerechnet Pandora?“ , fragte ich.
    Sie lachte auf.
    „Ich wusste, dass Sie diese Frage stellen würden“, meinte sie und sah sich über die Schulter hinweg nach mir um. „Lassen Sie mich raten, was Sie über Pandora nachgelesen haben. Ein Zwitterwesen, schön wie die Sünde und klug wie die Nacht, aber ausgestattet mit einer mysteriösen Box, welche alle Plagen und alles Böse der Welt enthielt.  Zeus und sein missgebildeter Sohn Hephaistos schufen sie, um durch sie Rache an dem

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