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Pandoras Tochter

Pandoras Tochter

Titel: Pandoras Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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haben, uns zu unterhalten, stecke ich meine Waffe weg. Einverstanden?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Klar. Ich wäre dämlich, wenn …« Sie rollte sich ab, knallte ihm die Handkante aufs Knie und schickte ihn zu Boden. Im nächsten Moment saß sie auf ihm.
    »Nein, Ma’am.« Er schlug ihr mit dem Handrücken ins Gesicht und warf sie ab.
    Sie hatte Mühe, die Benommenheit loszuwerden, noch während sie nach Falbons Revolver hechtete.
    Harley bekam ihn vor ihr zu fassen und warf ihn auf die Straße.
    Sie biss ihm in den Arm und versuchte, ihm die Waffe zu entwinden.
    »Au, du kleine Kannibalin.« Er landete einen Hieb mit dem Revolver auf die Schläfe.
    Schmerz. Ignorier ihn. Sie griff ihn wieder an und hatte es auf seine Drosselvene abgesehen.
    Harley packte sie, wirbelte sie herum, legte ihr den Arm um den Hals und riss den Kopf nach hinten. »Hören Sie zu. Ich könnte Ihnen ohne weiteres das Genick brechen. Das will ich aber nicht.«
    »Weil ich Ihnen dann nicht mehr von Nutzen wäre«, gab sie wütend zurück. »Ich könnte Ihnen nicht mehr sagen, was Sie wissen wollen.«
    »Nein, weil ich Order habe, Sie zu finden und vor Molino und seinen Männern zu schützen, bis Sie mit Neal Grady gesprochen haben. Grady wäre es gar nicht recht, wenn ich Ihnen das Genick breche.« Und beinahe wehmütig fügte er hinzu: »Obwohl es mir die Sache beinahe wert wäre.« Wenn sie nach hinten trat, könnte sie ihn überrumpeln. Sein Griff hatte sich nur ein bisschen gelockert, und sie …
    Er seufzte. »Sie geben wohl nie auf, was? Ich schätze, dann muss ich wohl oder übel zu drastischeren Mitteln greifen.« Er packte ihre Hand. »Hören Sie auf, sich zu wehren. Sie bekommen, was Sie wollen.« Sie spürte, dass er ihr etwas Hartes, Metallenes in die Hand drückte. Dann ließ er sie los und trat ein paar Schritte zurück. »Okay, tun Sie, was Sie nicht lassen können.«
    Sie starrte auf den Revolver in ihrer Hand. »Was haben Sie vor?«
    »Offensichtlich müssen Sie die Oberhand haben, sonst hören Sie mir nicht zu.« Er breitete die Arme aus. »Ich bin Ihnen auf Gedeih und Verderb ausgeliefert, Renata Wilger.«
    Renata runzelte die Stirn. »Ist der Revolver nicht geladen?«
    Harley lächelte. »Mein Gott, ich glaube fast, Sie sind enttäuscht. Ist das zu leicht für Sie? Nein, er ist geladen, die Kammer ist voll. Was wollen Sie jetzt tun?«
    Sie war sich nicht sicher. Diese letzte Aktion hatte sie überrascht. Offensichtlich hatte er im Sinn, sie zu überrumpeln und mental zu entwaffnen, wenn schon nicht körperlich. Aber sie hatte noch nie von einem Mann gehört, der freiwillig ein solches Risiko einging.
    »Darf ich einen Vorschlag machen? Ich habe Sie unterbrochen, als Sie die Brieftasche des Dahingeschiedenen durchsuchten. Wieso nehmen Sie sich nicht, was Sie wollen?«
    »Ich habe seinen Pass – sein Name ist Falbon. Mehr brauche ich nicht.«
    »Dann sollten wir den Ort des Verbrechens verlassen. Wie wär’s, wenn Sie mit mir ins Sheraton kommen, um mit Neal Grady und Megan Blair zu sprechen?«
    »Ich betrachte es nicht als Verbrechen, wenn man einen von Molinos Männern tötet.« Plötzlich weiteten sich ihre Augen. »Megan Blair? Sie ist hier – in München?«
    »Im Hotel.« Er musterte sie eingehend. »Woher kennen Sie Megan? Ändert das Ihre Meinung?«
    Sie beantwortete seine Fragen nicht. »Verdammt, sie sollte sich nicht in meiner Nähe aufhalten. Möglicherweise hat sie Molino zu mir geführt.«
    »Sagen Sie ihr das selbst. Auf mich wird sie nicht hören. Ich rufe sie an.« Er holte bedächtig das Handy aus der Tasche und stellte sicher, dass sie es sah und nicht fürchten musste, dass er eine zweite Waffe ins Spiel brachte. »Okay?«
    Renata zögerte, dann nickte sie. »Aber ich gehe nicht ins Hotel. Sagen Sie ihr, dass wir uns auf der anderen Straßenseite im Park treffen.«
    »Sehr klug. Dann können Sie sie checken und gleichzeitig sicherstellen, dass ich Sie nicht den Gartenweg hinunterführe.« Er wählte die Nummer. »Grady, hallo, ich brauche dich und Megan. Wir treffen uns in ungefähr einer Stunde im Park auf der gegenüberliegenden Straßenseite vom Hotel. Ich bringe Renata Wilger mit.« Er hörte eine Weile zu und lächelte. Sein Blick wanderte von Renata, die immer noch mit der Waffe auf ihn zielte, zu dem Toten, der verkrümmt auf der Straße lag. »O ja, ich bin überzeugt, dass sie die richtige Renata Wilger ist.«
     
    Harley wartete unter einer Straßenlaterne neben einer Parkbank, als

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