Panter, Tiger und andere
Ausdrücke sind, die die Person benützt hat, das sahren Sie man alles.
Vor Gericht.
Der Anwalt: »… so ist in dem Ausdruck ›jeden Abend besoffen‹ zweifellos eine Beleidigung zu erblicken. Ganz abgesehen davon, dass die Bezeichnung auf meine Klientin nicht zutreffen dürfte, ist als strafverschärfend die Anwesenheit zahlreicher anderer Hausbewohner zu erblicken, die … lassen Sie mich doch mal, Frau Mischewski!… auf die Ehre meiner Klientin ein schlechtes Licht zu werfen geeignet ist!« (Fünf Minuten später das Urteil: Frau Pimbusch 50 Mk., Frau Mischewski 30 Mk. Geldstrafe.) In Sachsen lebte einmal ein Amtsrichter, der war dafür berühmt, dass er alle Privatbeleidigungsklagen mit einem Vergleich der streitenden Parteien abschloß. Das machte er so:
Er musterte mit strengem Blick die Parteien und sprach: »Ja – da werden Sie nun wohl alle beide ins Kefänknis kommen!« Und dann bekamen die Klagenden gewöhnlich einen solchen Schreck, dass sie zu allem Ja und Amen sagten, was der übrigens vernünftige Richter ihnen da als Vergleichsformel vorschlug… Aber einmal stieß er auf eine Hartnäckige, die wollte nicht und wollte nicht. Da aber erhob sich der Amtsrichter zu seiner vollen Größe und donnerte: »Was? Sie wollen sich nicht vergleichen? Sie wollen sich nicht vergleichen? Ja – wer soll denn nachher das Urteil machen? Vielleicht ich?«
Privatbeleidigungsklagen sind, in den allermeisten Fällen, für den Juristen das Langweiligste und für den Zuschauer das Komischste, das es gibt.
Was zunächst auffällt, ist die bei fast allen Menschen einsetzende Horizontverengung, die wochenlang nur noch das ins Blickfeld treten läßt, was mit dem Streit zusammenhängt, die einzelnen Vorgänge an Wichtigkeit und Bedeutung maßlos übertreibend. Die Welt steht gewissermaßen still, weil sich Frau Karschunke mit Herrn Flußhacker in die Haare geraten ist. Auch neigt der Prozeßführende gern dazu, von der Justiz die völlige, aber auch die völlige Vernichtung des Gegners zu erwarten und zu verlangen: Enthauptung, Stäupung auf offenem Markt, Landesverweisung und Vermögenskonfiskation wären ihm durchaus nicht zu viel… Und auf der andern Seite ist das gerade so. Natürlich gibt es Beleidigungsklagen, die unvermeidlich sind, so, wie es wahrhaft ehrenrührige Vorwürfe gibt, die man zu klären gezwungen ist. Aber das ist viel seltener, als die meisten Leute glauben; und es wäre wirklich klüger, man wendete das Geld für die Durchführung dieser Komödien für bessere und nützlichere Zwecke an. »In fünfzig Jahren,« hat Otto Reutter einmal gesungen, »in fünfzig Jahren ist alles vorbei –« und Humor und Weltklugheit helfen einem auch über die Unannehmlichkeiten eines Kleinkrieges mit dem bösen, bösen Nachbarn hinüber.
Ein vernünftiges Wort zur rechten Stunde hilft fast immer, und man kann sich weit mehr mit seinen Gegnern aussprechen, als man gemeinhin denkt. Man tut’s nur nicht immer. Wenn Sie jemand verklagen wollen, dann überlegen Sie es sich, überschlafen Sie die Sache noch einmal, und schenken Sie für das Geld, das Verfahren, Anwalt und Urteil kosten, Ihrer Familie etwas Hübsches. Sie haben mehr davon.
Deutsch für Amerikaner
Ein Sprachführer
Ankunft
Eingang verboten.
Ausgang verboten.
Durchgang verboten.
Herr Gepäckträger, tun Sie diese Koffer auf die leichte Schulter nehmen?
Ich werde mir einen Sonnabend daraus machen, mein Herr.
Ist jene Automobildroschke ledig?
Warten Sie, wir haben noch einen Golfhauer sowie zwei Hüteschächtel.
Dies hier ist Ihr Getränkegeld, ist es nicht?
Bezüglich dessen scheint es mir ein wenig wenig.
(Sprich: »krieje noch fummssich Fennje!«)
Autotreiber! Geh an! Ich ziehe das Christliche Hospiz vor!
Rauchen verboten.
Parken verboten.
Durchfahrt verboten.
Begrüßungen
Guten Tag, wie fühlen Sie?
Heute ist ein wahrlich feiner Tag, ist es nicht?
Sie sehen aus wie Ihre eigne Großmutter, gnädige Frau!
Darf ich Ihnen meinen lieben Mann vorstellen; nein, dieser hier!
Ich bin sehr froh, Sie zu sehen; wie geht es Ihrem Herrn Stiefzwilling?
Werfen Sie das häßliche Kind weg, gnädige Frau; ich mache Ihnen ein neues, ein viel schöneres.
Guten Morgen! (sprich: Mahlzeit!)
Guten Tag! (sprich: Mahlzeit!)
Guten Abend! (sprich: Mahlzeit!)
Danke, es geht uns gut – wir leben von der Differenz.
Im Restaurant
Bringen Sie mir eine Portion Zahnstocher sowie das Adressenbuch.
Das ist nicht mein Revier.
Meine Frau wünscht einen Wiener Schnitzer; ich habe
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