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Pantoffel oder Held?: Roman (German Edition)

Pantoffel oder Held?: Roman (German Edition)

Titel: Pantoffel oder Held?: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Voosen
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Geburtstag zu boykottieren. Sie ist einmal sogar von unserem Apfelbaum runtergesprungen, in der Hoffnung, sich dabei ein Bein zu brechen.«
    »Und hat sie?«
    »Leider nicht. Jedenfalls war mir fast schon klar, dass sie an meinem Geburtstag heiraten wird. Spätestens, als sie plötzlich was davon gefaselt hat, dass sie immer schon unbedingt im Juli heiraten wollte.«
    »Also, ich würde da nicht so ruhig bleiben.«
    »Heute am Telefon hat sie natürlich beteuert, dass ihr das wahnsinnig unangenehm ist, dass aber das Atlantic-Hotel an allen anderen Terminen in dem Monat schon ausgebucht ist.«
    »Atlantic? Edel!«
    »Der gute Julius hat’s ja.«
    »Und worüber regst du dich dann jetzt auf, wenn es nicht die Sache mit deinem Geburtstag ist?« Ratlos sieht meine Freundin mich an.
    »Na, weil sie mich alleine eingeladen haben. Guck doch! Das Ihr und Euch ist immer fein säuberlich durchgestrichen. Und dabei habe ich ihr ausdrücklich gesagt, dass ich in Begleitung kommen werde.«
    »Ach ja? In Begleitung von wem denn?«, fragt sie neugierig.
    »Das weiß ich noch nicht. Aber darum geht es doch auch gar nicht. Bis Mitte Juli sind es noch zwei Monate. Und weißt du, was Emma zu mir gesagt hat? Dass ich doch in der, ich zitiere, kurzen Zeit sicher keinen neuen Mann treffen werde. Und dass sie in irgendeiner Studie gelesen hat, dass es, ich zitiere erneut, Frauen ab Mitte dreißig bei der Partnersuche sehr schwer haben . Dass wir, und jetzt zitiere ich zum dritten Mal, halt dich fest, schwer vermittelbar sind.«
    »Hör auf, du deprimierst mich.«
    »Ist das nicht eine bodenlose Frechheit? Sie hat gesagt, dass sie das in der Welt gelesen hat. Dass ich nicht lache. Aus irgendeiner saublöden Frauenzeitschrift wird sie den Blödsinn haben.«
    »Aber was, wenn es stimmt?« Lydia sieht mit einem Mal ganz niedergeschlagen aus und starrt düster auf das fetttriefende Pizzastück in ihrer Hand.
    »Es stimmt nicht«, sage ich fest. »Jedenfalls nicht bei uns. Schau uns doch mal an. Wir sind klasse!« Ich mustere meine Freundin wohlwollend von oben bis unten. »Warum sollten wir in unserem Alter keinen Partner mehr finden, der zu uns passt. Sieh mal, du suchst ja schon, seit du neunundzwanzig bist. Da warst du also auch nicht erfolgreicher, als du noch jung und knackig warst!« Blitzschnell greift Lydia sich die Haushaltsrolle, die ich auf dem Fußboden abgestellt habe, und schlägt damit nach mir.
    »Soll das etwa witzig sein?«
    »Ja.« Ich grinse. »Gib zu, es war ein bisschen witzig.«
    »Geht so.«
    »Ich sage dir eins, Süße, der richtige Mann für uns ist irgendwo da draußen. Und wenn wir ihn noch nicht gefunden haben, dann liegt das nur daran, dass wir an der falschen Stelle gesucht haben!«
    »Okay, damit ich dich richtig verstehe«, sagt Lydia, nachdem ich ihr meinen Plan dargelegt habe, »du willst dir also über DreamTeam ein Date für die Hochzeit deiner Schwester organisieren.«
    »Nein, ich will mir einen Mann fürs Leben organisieren«, korrigiere ich sie und schiebe das letzte Stück Pizza ächzend von mir. Einer solchen Herausforderung ist mein entwöhnter Magen einfach nicht mehr gewachsen. »Aber Emmas Hochzeit ist ein schöner Ansporn und dient mir sozusagen als Deadline, damit ich mich auch wirklich anstrenge und keine Zeit damit verschwende, einer Beziehung hinterherzutrauern, die von vornherein zum Scheitern verurteilt war.«
    »Du willst dich anstrengen. Das klingt ja sehr romantisch.«
    »Für Romantik habe ich keine Zeit. Und außerdem bringt sie mich nicht weiter. Mit Fabian war es wirklich sehr romantisch, das weißt du ja.« Einen Augenblick gestatte ich mir einen inneren Rückblick auf unsere Anfangszeit, als Fabian mich mit Blumen überschüttet hat und wir uns auf romantischen Picknicks gegenseitig mit Erdbeeren gefüttert haben. Unwillkürlich schießen mir die Tränen in die Augen, doch ich blinzele sie energisch weg. »Aber das hat mir letzten Endes auch nichts gebracht.«
    »Glaubst du allen Ernstes daran, dass du dich in einen Mann verliebst, nur weil irgendwelche Gene bei euch übereinstimmen?«
    »Sie stimmen nicht überein, sondern sind im Gegenteil grundverschieden«, belehre ich Lydia. »Sie ergänzen sich also. Das ist es, was den Reiz ausmacht. Deshalb fühlt man sich zueinander hingezogen. Weil die Babys dann ein besonders starkes, weil vielseitiges Immunsystem bekommen.«
    »Die Babys, soso.«
    »Na klar. Letzten Endes geht es doch immer nur um Fortpflanzung.«
    »Und warum hast du

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