Papa To Go
Wochen sechs bis acht sehr kurz. Zwei Stunden sind das Maximum. Das Kind wendet dann den Blick ab und stiert zur Seite oder es reibt sich die Augen und/oder es treten leichte Augenringe auf. Auch das allseits bekannte Gähnen beherrschen die Kleinen schon. Bei diesen Vorboten solltest du aktiv werden und dein Kind ins Bett bringen. Agierst du nicht rechtzeitig, verwandelt sich das banale Signal in ein Menetekel, denn es besteht die Möglichkeit der Übermüdung, die, gleichwohl sie ein Schlafbedürfnis darstellt, ins Gegensätzliche umschlagen kann. Ohrenbetäubend laut und vernichtend, wenn diese kleinen Zeitgenossen völlig überdrehen!
• Tag und Nacht herausarbeiten
Ist es Tag, dann wirken viele Einflüsse auf das Baby ein. Wechselndes Licht, Telefon, Handy, Radio, Fernseher, Autolärm, Menschen etc. Das ist okay. Lass es hell, spiel mit deinem Kind, stell nichts extrem leise oder gar aus, weck es auf, wenn es beim Füttern oder Stillen einschläft, und dein Baby versteht Helligkeit als Leben, Lautstärke und Aktivität.
Schleicht sich der Abend an, reduziere allmählich den Aktionsradius, dämpfe das Licht, stelle Musik und Fernseher aus, das Spielen ein und das Telefon leise. Es ist Zeit, zu Bett zu gehen und nicht eine orgiastische Thrash-Metal-Party zu feiern. Dunkle den Schlafraum ab und versuche, weniger und leise mit deinem Kind zu kommunizieren.
• Konsequent sein
Lege es im müden, aber wachen Zustand ins Bett und gib ihm die Möglichkeit, alleine einzuschlafen. Du kannst dabei sein oder
aber den Raum verlassen. Schreit es, geh wieder dazu und spreche tröstende Worte, ohne den kleinen Schlafeleven hochzunehmen.
Du kannst es natürlich auch auf den Arm nehmen und in den Schlaf schaukeln oder aber es in den Schlaf füttern, deine Frau entsprechend stillen. Bei einigen Kindern funktioniert es auf diese Art am besten, und wenn das für euch die entspannteste Lösung ist, dann schenkt euch jeden Expertenrat. Ihr wisst selbst, was für euer Kind das Beste ist, nicht Ratgeber oder Experten. Wenn ihr euch für eine Methode entschieden habt, dann ist es unabdingbar, diese konsequent durchzuziehen. Klar könnt ihr sie auch modifizieren oder austauschen, bedenke nur, dass ein Baby Zeit braucht, sich umzustellen.
Meine Frau ist von der vierten Woche an bis zum fünften Monat jeden Abend mit unserer Tochter ins Bett gegangen, weil sie sie in den Schlaf gestillt hat. Mal konnte sie den Raum anschließend verlassen, mal ist die Kleine sofort wieder aufgewacht, weshalb sie schließlich bei ihr blieb und sie zusammen eingeschlafen sind. Es wäre für uns undenkbar gewesen, sie mit sechs Wochen in ihr Bettchen zu legen und sie alleine einschlafen zu lassen. Mit dem Abendfläschchen ab dem fünften Monat rückte sich unsere Welt wieder gerade. Nach dem Verzehr schlief unsere Tochter den Schlaf der Gerechten und meldete sich für mindestens drei bis vier Stunden ab. Allmählich gewannen wir den Abend zurück und somit auch ein Stück unserer Freiheit.
Drei Monate bis sechs Monate
Wir bleiben in der Welt der Durchschnittswerte und der Verallgemeinerungen. Da sieht es wie folgt aus: Im Alter von drei bis vier Monaten schlafen die kleinen Bagaluten etwa 15 Stunden
insgesamt. Zehn Stunden in der Nacht, fünf Stunden am Tag. Diese verteilen sich wiederum auf zwei bis drei Nickerchen. Ein bis zwei Mal wollen Babys in diesem Alter nachts noch gefüttert werden, im sechsten Monat sind sie dann rein physiologisch in der Lage, ohne eine Mahlzeit in der Nacht auszukommen.
Während du deinen Nachwuchs in den ersten Wochen gebettet hast, wenn er es dir signalisierte, führst du spätestens jetzt feste Schlafenszeiten ein. Mach es dir einfach und klar. Morgens vielleicht ein Stündchen, mittags zwei bis drei und abends geht es dann um 20 Uhr ins Bett. Punkt. Aus. Dazwischen ist dein Stammhalter wach, und es wird gespielt, geguckt, getastet und gegessen. Größtenteils sind die Winzlinge gen Mittag völlig k.o. und schlafen von alleine ein. Hier bietet sich ansonsten auch ein herrlicher Spaziergang mit Kinderwagen an.
Um den Abend einzuläuten, entwickle ein Ritual, das du routiniert tagein, tagaus abspulst. Stereotyp. Kinder sehnen sich nach diesen Gewohnheiten, sie geben ihnen Halt und Vertrauen. Lies dazu bitte auch »Das Schlafritual« (Seite 223). Einige Experten raten dazu, das Kind morgens zu wecken, nachdem es zehn Stunden geschlafen hat. Ich würde das eher undogmatisch betrachten, solange das Schlafpensum
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