Papa To Go
wichtig - auch der Stoppelhopser regeneriert Körper und Seele mit einer anständigen Mütze voll Schlaf. Die Rituale wählt jeder individuell aus. Generell sind das Singen, Spielen, Erzählen und Baden/Waschen, dazu noch einen Reifenwechsel und den auf der Heizung vorgewärmten Schlafanzug anziehen.
Vorschlag für einen ritualisierten Ablauf nach dem sechsten Monat
Das Ritual beginnt immer mit einem Bad oder mit einer Waschung auf dem Wickeltisch. Anschließend kommt das große Abtrocknen, bestehend aus trockenrubbeln, föhnen, Nägel schneiden (wenn nötig) und spielen. Es folgt eine frische Windel, das Anziehen des Schlafanzugs und das dazugehörige Zutexten. Empfehlenswert ist hier aus erweiterten Entertainmentgründen ein lustiges Mobile über der Wickelkommode - grandiose Ablenkung! Ist der kleine Knopf bettfertig und müde, und das wird er sein, wenn das Ritual sich etwa eine halbe Stunde hinzieht, dann nimm ihn auf den Arm und verabschiedet euch von jedem einzelnen Raum der Wohnung oder eures Hauses mit den Worten »Gute Nacht, mein Zimmer!«, »Gute Nacht, Küche!« etc. Nun geht es zur Schlafstelle, die nur indirekt beleuchtet sein sollte. Du drehst das Mobile über dem Bettchen auf und lässt die Kleine - verpackt im Schlafsack - bei eingeschaltetem, aber dämmrigem Licht die kreisenden Figuren genießen, während du das Fläschchen zubereitest. Ist die Flasche dann servierfertig, könnte dein Baby schon eingeschlafen sein.
Oft werden die Kleinen nach einem Zeitraum von etwa 30 bis 60 Minuten noch mal wach und beginnen zu schreien. Nun hast du leichtes Spiel. Das volle Fläschchen lauwarmer Prä-Milch, das du auf einer Heizung warm gehalten hast, im Anschlag betrittst du den Tatort und wirst diesen erfolgreich verlassen. Schluck für Schluck trinkt sich dein Kind nämlich zurück in den Schlaf, bis es schließlich schlaff in deinen Armen hängt und du es vorsichtig in sein Bett verfrachtest. Die erste Einheit, etwa sechs Stunden sind cool, kann es nun da pennen, bis du es dann rüberholst in euer Bett, damit deine Frau es in der Nacht stillen kann.
Schlafen nach Professor Ferbers »Freiburger Methode«
Ich kenne diese Methode aus der Hundeerziehung, wenn es darum geht, den haarigen Vierbeiner zu lehren, alleine zu Hause zu bleiben. Im Groben läuft das wie folgt ab: Das Herrchen verlässt für nur wenige Minuten die Wohnung und belohnt den Hund bei der Rückkehr, wenn er nicht gebellt und treu abgewartet hat. Daraufhin werden die Zeitintervalle verlängert, bis der Hund schließlich verstanden hat, dass es durchaus akzeptabel sein kann, wenn das fürsorgliche Herrchen das Bollwerk der Mensch-Tier-Partnerschaft durchbricht und ab und an mal auf Solopfaden unterwegs ist. Umgekehrt wohl nicht so ganz vorstellbar.
Die »Freiburger Methode«, um Kinder zum Schlafen zu bewegen, funktioniert ganz ähnlich. Zunächst wird das Ritual abgeschlossen, bevor der Sprössling danach im wachen Zustand zu Bett gebracht und das Licht gelöscht wird. Beginnt er zu schreien, dann müssen die Eltern zunächst drei Minuten warten, bevor sie wieder zu ihm gehen und ihn beruhigen dürfen. Dieser Prozess
unterliegt allerdings auch strengen Regularien: Der Elternteil oder die Eltern dürfen maximal zwei Minuten trösten, ohne das schlaflose Kind unterdessen hochzunehmen oder andere Hilfsmittel wie Schnuller oder ein Fläschchen zu verwenden. Danach wird es wieder alleine gelassen. Bestenfalls schläft das Baby nun ein, wenn nicht, folgen fünf harte Minuten des Verharrens, bevor Mama oder Papa wieder zum Trösten kommen können. Und so geht das Spielchen weiter, bis die längste Zeitspanne schließlich den erhofften Schlaf-Erfolg herbeiführt. Das muss aber nicht gleich klappen. Der Brutalität sind keine Grenzen gesetzt: Von 3-5-7-9 bis 3-3-6-6, was schließlich nach mehr als acht Wochen in einem 9-9-9-9-Intervall endet - für den kreativen Graus gibt es kein Limit.
Der Ordnung halber noch der Verweis auf eine Streitschrift mit dem Titel Jedes Kind kann Schlafen lernen. Es ist von Annette Kast-Zahn und Dr. Hartmut Morgenroth verfasst. Wenn du diese Lernmethode ausprobieren willst, dann bitte auf keinen Fall vor dem siebten Lebensmonat.
Lebenshilfe für Daddys: Was sie dir nicht erzählen
Das Schreien abstellen wollen, Schlafen lernen sowie die Bewältigung des katastrophal zerplatzten Alltags in deinem völlig neuen, nun augenscheinlich verkorksten Leben kosten sehr viel Kraft. Das wird auch dir nicht immer leicht von
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