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Para-Traeume

Para-Traeume

Titel: Para-Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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irgendwann nur kurz verlassen wollen, um dann aber nie mehr wiederzukehren.
    Lilith wußte nicht, wie nahe sie der Wahrheit damit kam.
    Sie ließ sich Zeit mit ihrer Suche nach dem Vampir, und sie ließ Vorsicht walten. Wenn sie das Überraschungsmoment nicht auf ihrer Seite hatte, mußte es in ihrer Verfassung selbst jenem alten Vampir ein Leichtes sein, sie zu überwältigen.
    Lilith ließ erst dann alle Vorsicht fahren, als sie die Stimmen hörte. Und als sie die Worte schließlich auch verstand, schien es schon zu spät, um noch irgend etwas tun zu können!
    *
    Lilith brauchte weniger als eine Sekunde, um die Situation zu überblicken und zu begreifen.
    Und doch kam ihr diese winzige Spanne wie eine Ewigkeit vor.
    Eine Ewigkeit, die Leben und Tod bedeuten konnte für die junge Frau, die dort, nur wenige Schritte entfernt, in der Mitte des Zimmers stand. Mit zurückgelegtem Kopf, so daß die Haut ihres Halses sich straff den Blicken des Vampirs darbot.
    Seinen Blicken - und seinen Zähnen, deren Spitzen sie schon berührten und gleich durchdringen mußten!
    Etwas in Lilith schien zu explodieren! Ein dunkles Etwas, das augenblicklich die Kontrolle über ihren Geist und Körper an sich riß. Das Vampirische in ihr jagte das Menschliche hinab in jene Winkel ihres Seins, in denen es selbst bis dahin genistet hatte.
    Im Sprung gestreckt prallte Lilith gegen den Alten und stieß ihn von seinem Opfer weg.
    Haltlos taumelte der Vampir gegen die Wand, und als er sich faßte und umdrehte, sah Lilith in seinen Zügen, was auch ihre eigenen verzerren mußte.
    Wut, Haß - Bösartigkeit .
    Wie im Zeitraffer veränderte sich das Aussehen des Alten. Seine Gestalt straffte sich, als schlafende Kräfte erwachten und ihn durchflossen. Er duckte sich wie zum Angriff und starrte Lilith mit aufgerissenem Maul entgegen.
    Aber es war noch etwas anderes im Ausdruck seines monströs verzerrten Gesichtes.
    Unverständnis. Weil ein Vampir, ein Angehöriger seines eigenen
    Volkes, sich ihm entgegenstellte. Denn der Kodex der Alten Rasse verbot, daß Vampire untereinander sich bekämpften.
    Doch seine Verwirrung wich in dem Moment, als Lilith sich ihm von neuem entgegenwarf. Sie wollte ihn packen, um ihn gleich richtig in den Griff zu bekommen, denn einen langen Kampf traute sie sich nicht zu.
    Aber der andere entwand sich mit unvermuteter Geschmeidigkeit ihren Armen und wich zur Seite. Lilith folgte der Bewegung, setzte ihm nach und brachte den Vampir zu Fall.
    Mit einem Aufschrei stürzte er, kam auf dem Tisch zu liegen, der knirschend unter seinem Gewicht nachgab. In den Trümmern drehte sich der Alte auf den Rücken, und da war Lilith auch, schon über ihm.
    Wie das Raubtier, das sie im Augenblick fast war, fauchte sie ihm ihren heißen Atem ins Gesicht, während sie ihn so zu halten bekam, daß er fast reglos liegenbleiben mußte.
    »Warum?« preßte er hervor. Wie resignierend veränderten sich seine Züge, und er wurde wieder zu jenem alten Mann, als den ihn die Menschen in Salem's Lot kennen mochten. Ein letztes Mal .
    Denn da stieß Liliths Mund auch schon seiner Kehle entgegen!
    *
    Raphael Baldaccis Atem ging kaum schneller, als er das Haus auf dem Hügel über der Stadt erreichte. Konditionsfördernde Lektionen waren Teil seiner Ausbildung gewesen, und überdies vermochte er kraft seines Geistes mit seinen körperlichen Kräften hauszuhalten und sie aus Quellen zu regenerieren, die zwar jeder Mensch in sich trug, aus denen sich aber nicht so ohne weiteres schöpfen ließ.
    Als ihm klargeworden war, daß dieses Haus das Ziel der jungen Malerin war, hatte er gewußt, daß er auf der richtigen Spur war. Immerhin war ihm das Haus schon zuvor auf sonderbare Weise aufge-fallen, und nun schien ein Kreis sich zu schließen, auch wenn Bal-dacci noch nicht wußte, was er in diesem Kreis finden würde.
    Die junge Frau hatte das Haus betreten, nachdem sie von einem alten Mann hineingebeten worden war. Eine ganze Weile beschränkte Baldacci sich auf das Beobachten, doch schließlich faßte er den Entschluß, selbst dort vorstellig zu werden.
    Wieder war es nur eine Art Instinkt, der ihn dazu verleitete, aber er erkannte, daß es dieser Instinkt war, dem er vertrauen mußte, wenn er seinen Weg mit Erfolg beschreiten wollte.
    Er ging durch den Garten zur Haustür und klopfte.
    Nichts regte sich. Auch nach dem zweiten Klopfen nicht. So drückte er die Klinke, und die Tür schwang auf. Mit einem raschen Schritt, als fürchtete er, er könnte es sich

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