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Para-Traeume

Para-Traeume

Titel: Para-Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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die Ewigkeit .
    Irgendwann verließ sie den Keller und stieg nach oben, zurück in jenen Raum, in dem Raphael Baldacci noch immer bewegungslos am Boden lag - - und aus dem die junge Frau, die ihn niedergeschlagen hatte, verschwunden war.
    Liliths Blick fiel auf das Gemälde, das an der Wand lehnte, und sie spürte förmlich, daß es nicht zufällig geschah, sondern daß etwas sie lenkte.
    Oder rief.
    Sie hatte dem Bild zuvor in dem Durcheinander nur einen sehr flüchtigen Blick gewidmet. Aber trotzdem sah sie, daß es sich verändert hatte. Auf schwer zu benennende Weise.
    Es schien ihr plötzlich - wirklicher. Als wäre es nicht länger ein Bild, sondern ein Fenster zu einem anderen Ort. Und sie glaubte fast, daß sie hineingreifen und die beiden Gestalten berühren könnte, die junge Frau ebenso wie den Widderköpfigen, von dem etwas beinahe Vertrautes ausging, das sie sich nicht erklären konnte .
    Erst als der Tierkopf sich ein bißchen drehte und zu ihr hinsah, fand Lilith etwas wie eine Erklärung.
    Als sie sich angestarrt fühlte von den Augen eines - - Kindes?
    Es war unmöglich. Es mußte Einbildung sein.
    Und vielleicht war es das auch.
    Eine ebensolche Einbildung, wie sie die Existenz des Bildes gewesen sein mochte.
    Denn es verschwand von einem Lidschlag zum nächsten .
    Bevor Lilith ging, beugte sie sich noch zu Raphael Baldacci hinab. Ihre Finger strichen über seine Wange, und für ein paar Sekunden genoß sie die Wärme, die durch ihren fröstelnden Körper strömte.
    »Raphael, ich wünsche dir, daß wir uns nie mehr begegnen.«
    Sie erhob sich, und ihre Seele war schwer von so vielen Wünschen für die Zukunft.
    Wünsche, von denen sie wußte, daß sie nicht in Erfüllung gehen würden.
    Und als sie das Haus und Salem's Lot verließ, war ihr Verschwinden einmal mehr nur Flucht.
    *
    Epilog
    Moses Pray erwachte. Und glaubte doch zu träumen.
    Hoch über ihm wölbte sich, im kaum vorhandenen Licht fast nicht zu sehen, eine Decke aus nacktem Fels. Und auch unter ihm schien nichts anderes als rauher Stein zu sein.
    Er drehte den Kopf, und die Mattigkeit in jeder Faser seines Körpers ließ die an sich kaum nennenswerte Bewegung zum Kraftakt geraten.
    So weit sein Blick zu beiden Seiten hin reichte, sah er - Schlafende.
    Menschen, die er nie zuvor gesehen hatte, die aber unverkennbar nicht nur Amerikaner waren. Sie alle lagen auf steinernen Sockeln wie auf den Altären einer uralten Kultur, manche reglos, andere wälzten sich unruhig hin und her, und einige wenige wimmerten und stöhnten im Schlaf, als würden sie von Alpträumen geplagt.
    Moses Pray wußte nicht, wie er hierhergekommen war.
    Und er erfuhr es auch nicht.
    Ein Schatten fiel über ihn, als jemand neben ihn trat und etwas mit ihm tat.
    Und dann versank auch Moses Pray wieder in fürchterlichen Alpträumen.
    *
    Salvat trat von der Liegestatt zurück und wandte sich wieder Raphael Baldacci zu.
    Dessen Blick wanderte noch immer von einem der Schlafenden zum anderen, und seinem Gesicht war unschwer anzusehen, wie unwohl er sich in diesem Saal fühlte, den unsichtbar etwas füllte, das mit den Schläfern Einzug gehalten hatte.
    »Ich verstehe noch immer nicht wirklich, weshalb diese Menschen aus aller Welt hierher gebracht wurden«, sagte er nach einer Weile.
    »Sie werden uns helfen, die Zeichen zu deuten«, sagte Salvat geduldig.
    »Aber so viele«, meinte Raphael. »Warum mußten so viele ihrem wahren Leben entrissen werden?«
    »Weil vielleicht nur einer darunter ist, dessen Träume uns wirklich weiterhelfen können.«
    Er setzte eine Pause, und fuhr genau in dem Moment fort, da das Schweigen unangenehm zu werden begann.
    »Vielleicht wäre es jene gewesen, die du uns nicht zu bringen imstande warst.«
    Es war weder Tadel noch etwas ähnliches in seiner Stimme. Aber Raphael zuckte trotzdem unter seinen Worten, als wäre er geschlagen worden.
    »Deshalb habe ich um eine Unterredung mit dir gebeten«, sagte der junge Gesandte dann.
    »Du mußt dich kein weiteres Mal für dein Versagen entschuldigen«, erwiderte Salvat. »Vielleicht trifft dich nicht einmal wirkliche Schuld. Ich muß sie wohl auf mich nehmen ...«
    »Nein«, wandte Raphael ein. »Nein, ich bin nicht hier, um dich um Vergebung zu bitten. Aber ich habe eine Bitte.«
    Diesmal war er es, der nicht gleich weitersprach, und es verschaffte ihm wenigstens einen Anflug von Befriedigung, als Salvat zumindest einen Anschein von Unruhe zeigte und fragte: »Welcher Art ist dein

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