Paradies der Leidenschaft
darüber.«
»Hängt die Heirat von seiner Billigung ab?«
»Ja.«
»Ich nehme an, diese Bedingungen machen Ihnen nichts aus«, sagte Jared beiläufig. »Ich meine, wenn man bedenkt, wie viel Wert Sie auf Ihre Unabhängigkeit legen.«
»Es macht mir nichts aus, dass ich die Billigung meines Vaters brauche, um zu heiraten«, erwiderte Corinne. »Was mir etwas ausmacht, ist, dass ich bis dahin auf mein Geld warten muss. Das ganze Geld liegt einfach so herum, und mein Vater gibt mir nicht genug für meinen Eigenbedarf.«
»Es fällt mir schwer, das zu glauben.«
»Das Geld, das mir zum Ausgeben zur Verfügung steht, würde den meisten Frauen ausreichen, aber nicht mir.«
»Liegt das an Ihrer Spielleidenschaft?«
Corinne keuchte. »Ich möchte nur die Kontrolle über mein eigenes Geld haben, Mr. Burk. Verstehen Sie das nicht?«
»Doch. Aber wenn Sie heiraten, haben nicht Sie die Kontrolle, sondern Ihr Mann.«
Corinne lachte leise vor sich hin. »Nein, das stimmt nicht.«
»Ich verstehe Sie nicht.«
»Das ist ganz einfach, Mr. Burk. Sehen Sie, das ist eine der Abmachungen zwischen Russell und mir. Er versteht, dass ich keine Unterdrückung dulden kann. Wenn ich heirate, bin ich frei.«
»Ich verstehe. «
Jared verstand sie wirklich. In Russell Drayton hatte sie den perfekten Ehemann gefunden. Perfekt für sie.
»Wenn Sie nur heiraten müssen, damit Sie bekommen, was Sie wollen, warum haben Sie es dann nicht längst getan?« fragte Jared, der jetzt wirklich neugierig geworden war und hoffte, Corinne würde weiterhin auf dieser persönlichen Ebene mit ihm reden, ohne Argwohn zu schöpfen. »Fürchtet sich Mr. Drayton, Ihrem imponierenden Vater gegenüberzutreten?«
Corinne konnte Jareds Gesicht nur sehen, wenn der Wagen gerade an einer Straßenlaterne vorbeifuhr. Im Moment konnte sie seinen Gesichtsausdruck nicht erkennen.
»Die Wahrheit, Mr. Burk, ist die, dass Russell um meine Hand angehalten hat und von meinem Vater abgewiesen worden ist.«
»Das tut mir leid.«
»Mein Vater wird einlenken.«
»Mir kommt er nicht wie ein Mann vor, der so leicht seine Meinung ändert«, bemerkte Jared.
Jared hatte einen wunden Punkt berührt. Er hatte recht. Samuel Barrows änderte selten seine Meinung. Er hatte Corinne nur wenige Einschränkungen auferlegt, aber wenn er etwas einmal beschloss, war seine Entscheidung nicht rückgängig zu machen. Doch diesmal würde es anders kommen, sagte sich Corinne. Diesmal musste er einfach nachgeben.
»Wenn er sieht, wie entschlossen ich diese Heirat betreibe, wird er sich erweichen lassen«, sagte sie zuversichtlicher, als sie sich fühlte.
»Werde ich möglicherweise zur Hochzeit eingeladen?«
»Wenn Sie noch hier sind«, sagte Corinne unbedacht.
»Sie haben übrigens heute - oder besser gesagt gestern - Ihre Handtasche liegengelassen. Wenn ich gewusst hätte, dass ich Sie so bald wiedersehe, hätte ich sie mitgebracht.«
»Ich hatte schon gefürchtet, ich hätte sie ganz verloren.« Corinne war erleichtert. »Ist es Ihnen recht ' wenn ich morgen jemanden vorbeischicke, um sie in Ihrem Hotel abzuholen?«
»Das wird nicht nötig sein. Ich bringe sie mit, wenn ich Sie heute zum Abendessen abhole.«
»Ich habe nicht gesagt, dass ich heute mit Ihnen zu Abend essen werde, Mr. Burk«, entgegnete Corinne frech.
Jared grinste verschlagen. »Ist das nicht das mindeste, was Sie tun können, nachdem ich eine ausgezeichnete Gewinnsträhne aufgegeben habe, um Sie nach Hause zu bringen?«
Corinne lachte. Diese Neckerei machte ihr Spaß. »Das klingt, als seien Sie ein Märtyrer. Ich habe Sie nicht um Ihre Dienste gebeten. Dagegen waren Sie recht beharrlich ... «
»Ich vermute, in meinem Innersten bin ich ein Kavalier, der nicht widerstehen kann, wenn eine Dame in Bedrängnis ist.«
»War ich das?«
»Etwa nicht?«
»Nun gut, ich werde also mit Ihnen zu Abend essen - vorausgesetzt, Sie erzählen mir, wie Sie in den Klub geraten sind. Schließlich ist das nicht direkt ein öffentlicher Ort.«
»Mein Rechtsanwalt hat mir davon erzählt«, antwortete Jared leichthin. »Wenn er nicht dort gewesen wäre, hätte man mich wahrscheinlich gar nicht hereingelassen.«
»Sie meinen, er war mit Ihnen dort, und Sie haben ihn einfach zurückgelassen?«
In dem Moment hielt die Kutsche an. »Ich fahre noch einmal zurück.«
Corinne lächelte. »Sie sind also wirklich nur fortgegangen, um mich nach Hause zu bringen?«
»Es hat mir Spaß gemacht«, sagte er beiläufig und öffnete die
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