Paradies der Leidenschaft
bin sicher, dass er zu Ihnen käme, wenn er es merken würde.«
Sie wußte, dass er es nicht so meinte.
»Sollte ich Sie etwa davon abhalten, mein Angebot anzunehmen?« fragte Jared schmeichelnd. »Sie fürchten sich doch nicht etwa, mit mir allein zu sein?«
»Ganz gewiss nicht.«
»Also dann?«
Corinne sah auf ihr leeres Glas. Da sie sich bereits davon überzeugt hatte, dass sie von diesem Mann nichts zu befürchten hatte, wußte sie nicht, warum sie noch zögern sollte.
»Ausgezeichnet! « sagte sie schließlich lächelnd. »Wenn Sie mir nur ein paar Minuten Zeit lassen, Russell zu sagen, dass ich gehe. «
»Ist das wirklich erforderlich?«
»Mr. Burk«, sagte Corinne spöttisch, »Sie wollen doch nicht, dass mein Verlobter glaubt, ich hätte ihn verlassen?« Sie beugte sich vor und flüsterte: »Er könnte glauben, ich sei nach oben gegangen und einen gewissen Aufruhr veranstalten, um mich zu suchen.«
Corinne lachte über Jareds verdutzten Blick, während sie auf den Tisch zuging, an dem Russell spielte. Sollte Jared Burk doch denken, was er wollte. Seine Meinung war ihr gleich. Außerdem hatte es ihr Spaß gemacht, ihn zu schockieren, zu sehen, wie die Arroganz einen Moment lang aus seinem Gesicht gewichen war. Jetzt ging es ihr wesentlich besser.
Sie wartete geduldig, bis die Runde beendet war, ehe sie Russells Aufmerksamkeit auf sich lenkte. Er verließ den Tisch, wenn auch nur widerstrebend.
»Russell, Lieber, ich wollte dich nicht stören und vom Spiel abhalten, aber ich fand es ungehörig, dir nicht zu sagen, dass ich gehe.«
»Du gehst? Wieso?«
»Ich habe mein Geld recht schnell verloren.«
Russell warf einen Blick auf seine eigenen Gewinne. »Ich kann noch nicht gehen, Corinne. Ich habe heute unverschämtes Glück. Wenn du Geld brauchst ... «
»Nein, Russell, du weißt, dass ich mir nichts von dir leihe. Außerdem bin ich ziemlich müde. Du brauchst nicht mitzukommen. Mr. Burk hat mir freundlicherweise angeboten, mich nach Hause zu bringen.«
»Burk ist hier?« Russell runzelte die Stirn und ließ seinen Blick durch den Raum schweifen, bis er Jared sah, der an der Bar wartete. »Dieser Mann gefällt mir nicht, Corinne. Er kommt mir wie ein Abenteurer vor - oder noch eher wie ein gewinnsüchtiger Geschäftsmann.«
»Sei nicht albern, Russell!« spottete Corinne. »Er mag einen skrupellosen Eindruck machen, aber er ist absolut harmlos. Außerdem wird er bald einer meiner Partner sein. Vater bildet sich ein, sein Geld zu brauchen. Daher kann ich ohnehin nicht grob zu ihm sein.«
Russell warf noch einen Blick auf seine Gewinne, und seine Augen glühten vor Habgier.
»Du hast recht, Corinne. Doch paß auf dich auf!«
»Wie meinst du das?«
»Ich weiß, wie heftig du flirtest, wenn du dazu aufgelegt bist. An deiner Stelle würde ich mit Burk nicht spaßen.«
»Es handelt sich ausschließlich um eine geschäftliche Beziehung, Russell. Sonst nichts.«
Die Kutsche war weder ganz so groß noch ganz so bequem wie diejenige, mit der Jared Corinne zum Mittagessen abgeholt hatte. Corinne wollte fluchen, als ein Ruck sie fast von ihrem Platz warf.
»Ich muss mich für dieses Transportmittel entschuldigen«, sagte Jareds Stimme aus dem dunklen Innern der Kutsche. »Auf die Schnelle konnte ich nichts Besseres finden. Um die Wahrheit zu sagen: Ich war auch nicht sicher, ob der Fahrer warten würde, obwohl ich ihn dafür bezahlt habe.«
»Sie sollten in Erwägung ziehen, sich einen eigenen Kutscher zu engagieren«, schlug Corinne impulsiv vor. »Natürlich nur, falls Sie die Absicht haben, noch wesentlich länger hierzubleiben.«
»Das habe ich nicht«, erwiderte er.
»Sie wollen Ihr Geld investieren und sich gleich wieder aus dem Staub machen?«
»Wenn Sie es so formulieren wollen, ja«, antwortete Jared, ohne zu zögern.
»Haben Sie sich in Bezug auf unsere Firma bereits entschieden? Ich würde allerdings verstehen, wenn Sie sich nicht dazu äußern wollen.«
Corinne spürte selbst im Dunkeln, dass Jared lächelte. »Wäre es eine sichere Investition?«
»Gewiss«, sagte sie stolz. »Nach dem, was man mir sagt, habe ich selbst im Lauf der Jahre ein Vermögen dort gemacht.«
»Sie wissen es nicht genau?«
»Mein Geld wird von einem Treuhänder verwaltet, Mr. Burk. Dafür hat meine Großmutter gesorgt. Es handelt sich dabei sowohl um das Geld, das sie mir hinterlassen hat, als auch um die Anteile an der Werft, die sie besessen hat. Aber bis ich heirate, hat mein Vater die Kontrolle
Weitere Kostenlose Bücher