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Paradies der Leidenschaft

Paradies der Leidenschaft

Titel: Paradies der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Begleiter nach oben ging oder nicht. Das war ihr jedesmal von neuem peinlich.
    Neun runde Tische standen in dem hellerleuchteten Raum. Das Haus stellte keine Kartengeber für alle Tische, dafür sammelte es vor jedem neuen Spiel Geld von jedem der Spieler ein. An den einzelnen Tischen wurden verschiedene Glücksspiele gespielt. Corinne spielte meistens Pharo, ein Spiel, bei dem alle Spieler abwechselnd die Bank übernahmen, oder Blackjack, bei dem der Geber jedesmal wechselte, wenn jemand einundzwanzig Punkte hatte. Sie hatte gelernt, ihre Chancen richtig einzuschätzen, und geriet jedesmal in Ekstase, wenn sie beim Austeilen einen Blackjack erwischte - ein As und ein Bild; dafür gab es das Doppelte, und man kam wieder mit dem Ausgeben an die Reihe. Obwohl sie gut Blackjack spielte, mochte sie jedoch noch lieber pokern.
    Corinne liebte das Bluffen beim Pokern. Sie trug elegante, doch hochgeschlossene Kleider, die bewußt dazu dienten, dass niemand durch ihre Figur von ihrem Gesicht abgelenkt wurde. Auf ihren Gesichtsausdruck fielen viele Spieler herein. Wenn sie ihr auf die Schliche kamen, konnte sie ihre Taktik ändern und sie erneut zum Narren halten. Selbst Russell wußte nie genau, wann sie bluffte.
    Heute schien Corinne Glück zu haben. Sie hatte bereits drei der fünf ersten Spiele gewonnen. Die anderen Spieler an ihrem Tisch - drei Herren und eine ordinär gekleidete junge Frau - spielten nicht allzu geschickt. Nachdem er sich vergewissert hatte, dass die Männer an Corinnes Tisch sich nicht für sie, sondern für die Karten interessierten, ging Russell zu dem Tisch hinüber, an dem Blackjack gespielt wurde.
    Der Geber an Corinnes Tisch gab fünf Karten aus. Der Herr neben Corinne eröffnete das Spiel. Nachdem sie sich ihre Karten angeschaut und gesehen, dass sie Chancen für eine Straße hatte, legte sie ihren Einsatz auf den Tisch und ließ sich eine neue Karte geben. Es war nicht die Karte, die sie gewollt hatte, aber durch ein leichtes Hochziehen ihrer Lider erweckte sie den gegenteiligen Anschein. Corinne setzte den erlaubten Höchsteinsatz und lehnte sich zurück. Die anderen Spieler stiegen teils sofort, teilweise zögernd aus. Corinne warf ihre Karten auf den Tisch und rechte den Einsatz zu sich herüber.
    Im Laufe der nächsten Stunde gewann sie einiges, allerdings eher mit guten Karten als mit Bluff . Sie war bester Laune, bis Jared Burk sich an ihren Tisch setzte.
    Corinne war sprachlos, als sie ihn sich gegenübersitzen sah. Er trug einen schwarzen Abendanzug und grinste zynisch. Corinne fühlte sich gedemütigt, weil er sie hier gefunden, nachdem sie ihm erzählt hatte, sie würde einen ruhigen Abend zu Hause verbringen. Was musste er von ihr denken? Grinste er deshalb?
    »Vielleicht habe ich jetzt mehr Glück - mit neuem Blut an unserem Tisch«, sagte einer der Spieler.
    »Vielleicht«, sagte Jared gewandt. »Aber es ist schwer, einer Dame das Glück abspenstig zu machen.«
    Corinne spürte, wie ihre Wangen flammten. Der Sarkasmus in seiner Stimme war ihr nicht verborgen geblieben. Sie teilte die Karten aus, um der Unterhaltung ein Ende zu bereiten.
    Von diesem Moment an verlor Corinne. Im Laufe der Stunden wanderten sowohl ihre Gewinne des bisherigen Abends als auch das Geld, das sie mitgebracht hatte, über den Tisch. Corinne war wütend auf sich selbst. So sehr sie sich auch bemühte, es gelang ihr nicht, sich auf das Spiel zu konzentrieren. Sie sah nie zu Jared hinüber, aber sie fühlte seinen spöttischen Blick auf sich ruhen. Das machte sie so rasend, dass sie ihre Karten kaum noch sah. Wiederholt musste man sie darauf aufmerksam machen, dass sie an der Reihe war. Was musste er bloß von ihr denken?
    Beim letzten Blatt hatte sie drei Könige in der Hand und wußte, dass sie Jared endlich schlagen konnte, aber sie hatte nicht mehr genügend Chips, um mitzubieten. Die Befriedigung, zuzusehen, wie sie einen Schuldschein unterschrieb, um weiterspielen zu können, wollte sie Jared Burk nicht verschaffen.
    »Dieses Blatt ist es nicht wert zu setzen«, log sie lächelnd, um ihre Enttäuschung zu verbergen. »Ich glaube, mir reicht es für heute.«
    Corinne täuschte Langeweile vor, verließ den Tisch und ging zu der Wand hinüber, an der sich die lange Bar befand. Sie bestellte sich einen Whisky pur. Harte Schnäpse war sie nicht gewöhnt, aber warum sollte sie es nicht mal probieren? Schließlich tat man alles irgendwann zum erstenmal.
    Sie hatte nichts Besseres zu tun, als dort zu sitzen und

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