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Paradies. Doch kein Himmel (German Edition)

Paradies. Doch kein Himmel (German Edition)

Titel: Paradies. Doch kein Himmel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthea Bischof
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übergegangen. Doch er wusste, was er von ihr hören wollte.
    Sie dachte nach.
    „Für alle wichtigen Dinge hat er mich immer gerufen“, sagte sie schliesslich.
    „Dann steht das Gelichter dir zu Gebote, nicht ihm“, schloss Vincent daraus.
    „Meinst du? Meinst du, dass sie ihm nicht folgen?“ fragte Consuelo zweifelnd.
    „Woher soll ich das wissen? Wer soll es denn beurteilen wenn nicht du?“ sagte er.
    Consuelo dachte nach und es war ihr, als tauche sie aus einer tiefen Dunkelheit auf und sehe im Licht des Tages die Wahrheit und die Wirklichkeit zum ersten Mal in ihrem eigentlichen Gewand.
     
     
    Vincent hatte sich während der Zeit im Hause seiner Eltern Gedanken um seine Zukunft gemacht. Doch was er sich auch für Ziele zu setzen suchte, es gab nichts, was ihn reizte. Er sah die Stellenangebote durch, doch sie schienen ihm farblos und leer. Am liebsten lebte er in den Tag, so wie er die Zeit bei Nuuk verbracht hatte. Der Gedanke an sie jedoch versetzte ihm einen kleinen Stich und er lenkte seine Überlegungen in andere Bahnen. Doch seine Unzufriedenheit blieb, denn seine Heimkehr, auf welche er so viele Erwartungen gesetzt hatte, blieb eine Enttäuschung. Eine Reihe von Rückschlägen und Frustration säumten seinen Weg und von keiner Seite erfuhr er die Wohltat des Zuspruchs. Sicher, Nuuk hatte Anteil genommen. Sie hatte ihn sogar manchmal als Held glorifiziert. Das aber war gegenüber seinem Rauswurf und der Verhaftung ein allzu geringer Trost. So war Consuelo die einzige Person, auf die er sich verlassen konnte. So wenig das bedeuteten mochte, war es doch Balsam auf seinen Wunden, die Misserfolge und Zweifel geschlagen hatten.
    Consuelo aber litt an Heimweh und auch der immer wärmere und freundlichere Mai konnte sie nicht für das nördliche Europa gewinnen. Sie vermisste die weiten Ebenen und die rote staubige Erde ihrer Heimat. Ihr fehlten das üppige Grün und die Wärme im Grau der vielgestaltigen Wolken. Unter all dem, was sie vermisste lag jedoch eine unbestimmte Sehnsucht, ihre Familie zu sehen und ganz bei sich zu sein. Kind zu sein. Zu sein. Einfach nur zu sein, ohne Bilder, ohne Fragen, ohne Angst.
    Ihr gehetzter Blick traf Vincents weiche Seite und er nahm es sich zu Herzen, als sie sagte, sie vermisse ihr Zuhause. Schliesslich beschloss er, sie nach Asunción zurückzubringen. Was er dann tun würde, stand in den Sternen und die zu lesen reichte seine Sicht nicht aus.
    Seine Eltern waren vom Gedanken seiner Rückkehr in das Land, das ihrem Sohn so übel mitgespielt hatte, alles andere als begeistert. Sie versuchten ihn mit vereinten Kräften davon abzubringen, doch Vincents Beschluss stand so fest wie das Wort, dass er sich gegeben hatte, auf Consuelo aufzupassen, bis sie sich selbst würde schützen können.
    Am Abend vor ihrer Abreise rief unvermutet Nuuk an. Sie war aufgedreht und gut gelaunt und erzählte ihm des Langen und Breiten von einer ganz neuartigen Müllverbrennungsanlage, die ohne die Umwelt zu schädigen funktioniere. Als sie Luft holte, fragte er spottend: „Hast du die Pflanzen denn um Erlaubnis gefragt?“
    „Meinst du das ernst? Das hat doch das kleine Mädchen gesagt, oder? Dass Pflanzen Seelen hätten“, erwiderte Nuuk ernsthaft.
    „Ich glaube, nach ihrer Sicht der Dinge musst du um Erlaubnis fragen“, erwiderte Vincent darauf.
    „Dann werde ich das tun“, stimmte Nuuk spontan zu. „Was gibt es bei dir für Neuigkeiten?“
    „Ich werde morgen wieder nach Paraguay reisen“, erklärte Vincent. Er erzählte ihr von seinen fruchtlosen Versuchen, Transmar eine Anzeige anzuhängen und dem eindeutigen Abraten des Beamten, sich weiter in den Vordergrund zu drängen.
    Nuuk seufzte mitleidvoll. Seit ihrer Abrechnung mit GreenPower hatte sie viele Illusionen beigelegt. Sie war Musanthin geflissentlich aus dem Weg gegangen und hatte schliesslich Siegmar eine Andeutung gemacht. Sie fasste zunehmend Vertrauen zu dem Professor und hoffte insgeheim, ihn für ihr neues Projekt zu gewinnen.
    „Willst du denn in Paraguay etwas gegen Transmar unternehmen?“ fragte sie unerwartet.
    „Hm, ich weiss nicht, ob ich derart lebensmüde bin. Als ich das letzte Mal so was unternommen habe, haben sie auf mich geschossen“, gab Vincent zu bedenken.
    „Das wollen wir natürlich auf keinen Fall“, erwiderte Nuuk, fuhr aber scherzhaft weiter: „Ich habe allerdings keine Narben entdeckt.“
    „Du findest, ich will nur meine eigene Haut schonen?“ fragte er gereizt.
    „So habe ich

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